BNPP IP: Inflationsindexierte Anleihen jetzt übergewichten

07.02.2013

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In einem aktuellen Marktkommentar erläutern die Analysten von BNP Paribas IP, warum sie gegenwärtig inflationsindexierte Anleihen übergewichten und wie sie die Aussichten für die Aktienmärkte in den kommenden Wochen einschätzen.

(fw/ah) "Gerüchte über eine Ausweitung des europäischen Rettungsschirms EFSF ließen die Aktienmärkte in dieser Woche wieder etwas aufleben. Ebenfalls positiv war die Unterstützung Deutschlands für die griechischen Sparmaßnahmen und die Zustimmung des griechischen Parlaments zu einer Immobiliensteuer, um die wenig ergiebigen Steuereinnahmen aufzustocken. Last but not least könnten Vertreter des IWF, der EZB und der EUKommission schon bald grünes Licht für die Auszahlung einer weiteren 8 Mrd. Euro Tranche für Griechenland geben.

Diese Zahlung würde gerade noch rechtzeitig kommen, um die leeren Staatskassen zu füllen. Da Griechenlands Refinanzierungsbedarf im Oktober begrenzt ist, ist das Risiko eines Zahlungsausfalls im kommenden Monat unserer Ansicht nach gering. Dennoch halten wir die optimistische Reaktion des Marktes für verfrüht. Die Ausweitung des EFSF ist noch lange nicht sicher. Der Financial Times zufolge werden Privatgläubiger zunehmend unter Druck gesetzt, um sich an der Finanzierungslast zu beteiligen. Da Griechenlands Haushaltsdefizit nicht plangemäß reduziert werden konnte, nahm der Finanzierungsbedarf für die kommenden Jahre zu. Die Risikozuschläge für Anleihen aus Peripheriestaaten waren in den letzten Tagen rückläufig, insbesondere was spanische und irische Anleihen anbelangt. Bei italienischen Anleihen war dieser Rückgang nicht so ausgeprägt. Die Staatsschuldenkrise führte zu Finanzierungsproblemen im Bankensektor des Euroraums. Viele Banken mussten daher bei der EZB um eine Finanzierung nachsuchen. Angesichts der Sparmaßnahmen und der Rettungsmüdigkeit, die sich in einem Teil der Kernstaaten ausbreitet, wird das nicht einfach sein. Ein Anstieg der Inflationserwartungen in der nahen Zukunft hätte eine Outperformance inflationsindexierter Anleihen im Verhältnis zu nominalen Bonds zur Folge. Wir verkauften Staatsanleihen und bauten damit unsere Untergewichtung dieser Anlageklasse weiter aus. Dennoch rechnen wir nicht mit nennenswerten Änderungen der Anleiherenditen.

In Anbetracht der schlechten Konjunkturaussichten, der schwachen M&A Aktivitäten, der Anspannung des Interbankenmarkts im Euroraum und der von den Analysten nach unten korrigierten Erwartungen für Unternehmensgewinne, behielten wir unsere Untergewichtung von Aktien bei."

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