Ein Meilenstein für die MIG-Fonds

18.06.2020

Kristian Schmidt-Garve, General Partner und Vorstand der MIG Verwaltungs AG / Foto: © MIG

Ausgesprochen positive Nachrichten sind in schwierigen Zeiten besonders gerne gesehen. So können sich Anleger mehrerer MIG-Fonds die Hände reiben. Das Management des Venture Capital Investors hat einen Teil der BioNTech-Aktien aus den Fonds höchst lukrativ veräußert. Zu den Hintergründen sprach finanzwelt exklusiv mit Kristian Schmidt-Garve, General Partner und Vorstand der MIG Verwaltungs AG.

finanzwelt: Corona hat die Investmentlandschaft gehörig durcheinandergebracht. Impfstoffhersteller waren gefragt. Im Zuge dessen auch die BioNTech-Aktie. Nunmehr trennen Sie sich von einem Teil Ihrer Anteile an diesem Portfoliounternehmen. Können Sie uns die Gründe näher erläutern?

Kristian Schmidt-Garve: In der Tat hat sich der Börsenwert der BioNTech-Aktie in den vergangenen Monaten ausgesprochen positiv entwickelt. BioNTech profitierte sicherlich von dem Fakt, dass es bei diesem Unternehmen grundsätzlich um Medikamentenentwicklung geht. Im Speziellen aber auch davon, dass BioNTech an einem Impfstoff gegen das Sars-CoV-2 Virus arbeitet und das Team um Prof. Ugur Sahin eine außergewöhnliche wissenschaftliche Reputation genießt. Mit unseren Fondsgesellschaften MIG 7, 8 und 9 haben wir uns gemeinsam mit einem weiteren Investor bereits 2008 an der BioNTech als Gründungsgesellschafter beteiligt. Die Fondsgesellschaften 7 und 9 sind zwischenzeitlich am Ende ihrer Laufzeit angekommen und somit streben wir zumindest eine Teilverwertung an. Mit dem aktuellen Verkauf von rund 20 % und den damit einhergehenden Ausschüttungen an die Anleger sind die beiden Fondsgesellschaften bereits in der Gewinnzone für die Investoren.

finanzwelt: Gab es sozusagen einen ausschlaggebenden Punkt für die Veräußerung oder stand diese Entscheidung schon länger zur Debatte?

Schmidt-Garve: Der aktuelle Teilverkauf beruht auf dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Nachdem die Gesellschaft im Oktober einen erfolgreichen Börsengang an der New Yorker Nasdaq absolviert hat und der Aktienkurs sich gut entwickelt hat, kommt nach Ablauf der üblichen Lockup-Periode grundsätzlich der Zeitpunkt, an dem man sich als Finanzinvestor überlegt, sich von Teilen seines Aktienpaketes zu trennen, sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Hinzu kommt, dass wir ja weiterhin einen erheblichen Teil unserer ursprünglichen Aktien in unserem Portfolio halten und unsere Anleger somit von einer künftigen Wertsteigerung der BioNTech profitieren können. Wir haben uns also nicht in einem Schritt aus unserem Engagement zurückgezogen, sondern sind auch weiterhin ein größerer Anteilseigner.

finanzwelt: Was bedeutet nun diese Teilveräußerung für die MIG-Fonds und die Investoren?

Schmidt-Garve: Der Verkauf von rund 20 % unserer Anteile an BioNTech ist ein Meilenstein für die MIG-Fonds. Es bedeutet nicht nur, dass wir mit rund 110 Mio. Euro an Rückflüssen an unsere Anleger die höchste Einzelausschüttung unserer Geschichte realisieren können. Wir setzen damit zudem eine sehr aktive Exit-Performance der vergangenen Jahre fort. Insbesondere in den vergangenen fünf Jahren haben wir uns von einer ganzen Reihe an Beteiligungsunternehmen erfolgreich getrennt. Ich darf an die Verkäufe von SuppreMol an Baxter International, sunhill technologies an Volkswagen, Ganymed an Astellas Pharma und Siltectra an Infineon erinnern. Zudem haben wir BRAIN und Nfon zusammen mit anderen Investoren an die Börse gebracht und anschließend unsere Aktien am Kapitalmarkt verkauft. Mit BioNTech ist uns aber sicherlich die bislang bedeutendste Erfolgsgeschichte der MIG-Fonds gelungen. Last but not least: Der Teilverkauf ist für die Anleger der Fondsgesellschaften MIG 7, MIG 8 und MIG 9 eine sehr gute Nachricht. Wir können damit erhebliche Ausschüttungen an die Anleger vornehmen. Bei MIG 7 und MIG 9 werden die Anleger mit dieser Ausschüttung bereits deutlich mehr als ihre Einlage erhalten und dies, obwohl diese Fondsgesellschaften noch weitere Unternehmensbeteiligungen halten sowie über eine erhebliche Anzahl von Aktien an der BioNTech SE verfügen.

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