Erfolgsfaktor Vertrauen: Bewertungen entscheiden über Finanzabschlüsse

01.12.2025

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Ob Girokonto, Kredit oder Geldanlage: Finanzentscheidungen basieren auf Vertrauen. Für 64 Prozent der Deutschen ist Vertrauen in den Anbieter ein wichtiges Kriterium, wenn sie sich für ein Produkt oder eine Dienstleistung entscheiden. Dies zeigt der aktuelle „Trust-Kompass“, für den Trustpilot im September dieses Jahres gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Civey 2.500 Konsumenten in Deutschland befragt hat. Die Studie macht deutlich: 89 Prozent sehen sich vor einer Entscheidung Kundenbewertungen an, 44 Prozent sogar regelmäßig.

„Vertrauen entsteht heute nicht mehr ausschließlich am Bankschalter, sondern zunehmend online“, sagt Uta Ernst-Diarra, Senior Director Enterprise EMEA & APAC bei Trustpilot. Die Produkte von Banken, Fintechs und anderen Finanzdienstleistern seien häufig komplex und sensibel. „Präsenz auf Bewertungsplattformen kann das Vertrauen der Kundschaft stärken und die Entscheidung für Finanzprodukte erleichtern“, so Ernst-Diarra.

Authentische Bewertungen sind der neue Vertrauensnachweis

Finanzprodukte leben von Glaubwürdigkeit – und genau darauf achten die Kunden auch bei den Bewertungen. Für knapp jeden Zweiten (49 Prozent) ist die Echtheit einer Bewertung das wichtigste Kriterium, gefolgt von ihrer Aktualität (35 Prozent) und Detailtiefe (33 Prozent). Besonders die 40- bis 49-Jährigen (58 Prozent) legen Wert auf verlässliche Erfahrungsberichte. Jüngere Kundinnen und Kunden zwischen 18 und 29 Jahren orientieren sich stärker an der kollektiven Meinung: 35 Prozent achten besonders auf die Anzahl der Bewertungen und ziehen daraus Rückschlüsse auf die Vertrauenswürdigkeit des Anbieters.

Ob Lob oder Kritik: Verbraucher teilen ihre Erfahrungen mit der Community

Mehr als drei Viertel der Befragten (78 Prozent) haben bereits eine Bewertung abgegeben, bei den 18- bis 29-Jährigen sogar 83 Prozent. Im Fokus steht für sie der Community-Gedanke: 60 Prozent wollen mit ihrer Bewertung andere vor negativen Erfahrungen warnen. 56 Prozent teilen positive Erlebnisse, um anderen die Entscheidung zu erleichtern. Die 30- bis 39-Jährigen (41 Prozent) nutzen Bewertungen zudem, um Anbietern gezielt Feedback zu geben. Sie bieten damit nicht nur Orientierung für andere Verbraucher, sondern liefern Unternehmen auch konkrete Anhaltspunkte, ihre Produkte, Services oder Prozesse gezielt zu prüfen und zu verbessern.

Vertrauen entsteht je nach Alter unterschiedlich

Qualität (61 Prozent), Service (55 Prozent) und Transparenz (31 Prozent) sind über alle Altersgruppen hinweg die zentralen Treiber für Vertrauen. Doch welche Faktoren besonders stark wirken, hängt vom Alter ab. Für junge Verbraucher (18 bis 29 Jahre) zählt Transparenz am meisten. 40 Prozent von ihnen erwarten nachvollziehbare Kommunikation und offenes Handeln. Die 40- bis 49-Jährigen achten vor allem auf die Qualität (71 Prozent). Ab 50 Jahren wird der Service zu einem wichtigen Vertrauensfaktor (61 Prozent).

Uta Ernst-Diarra zieht daraus das Fazit: „Kundenbewertungen sind längst mehr als ein optionales Informationsangebot – sie sind ein entscheidender Faktor, wenn es um Finanzprodukte wie Girokonten, Kredite oder Geldanlagen geht. Besonders bei finanziell relevanten Entscheidungen nutzen Verbraucher Bewertungen, um die Seriosität und Zuverlässigkeit von Banken und Finanzdienstleistern einzuschätzen. Plattformen, die transparent und vertrauenswürdig agieren, schaffen dabei die Grundlage, auf der dieses Vertrauen tatsächlich wachsen kann."

Über den Trust-Kompass

Die Umfrage im aktuellen „Trust-Kompass“ wurde vom 26. bis 27. September 2025 durch das Meinungsforschungsunternehmen Civey im Auftrag von Trustpilot durchgeführt. In einer Online-Umfrage wurden in diesem Zeitraum 2.500 Konsumenten ab 18 Jahren in Deutschland befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Gesamtbevölkerung. (fw)