Offshore-Firma gründen – welche Länder eignen sich am besten?

04.05.2022

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Offshore-Unternehmen werden primär aus steuerlichen Gründen im Ausland eröffnet. Da der Firmensitz bei ihnen nur auf dem Papier angegeben ist, die Unternehmen in dem Land aber keine wirtschaftlichen Aktivitäten entfalten, werden sie auch Briefkastenfirmen genannt. Der despektierliche Subtext ist beabsichtigt.

Der Sinn einer Offshore-Firma besteht nun in der Mitnahme der in dem Land geltenden Steuervorteile. Aus diesem Grund sind Steueroasen wie Liechtenstein, Zypern und Malta typische Standorte für Offshore-Firmen.

Warum eine Firma im Ausland gründen?

Unabhängig davon, ob Offshore oder nicht, gibt es für eine Unternehmensgründung im Ausland eine Reihe guter Gründe. Typische Pull-Faktoren sind ein hoher Grad an Digitalisierung, ein stimulierender Gründergeist, schnelle Abläufe bei der Kommunikation mit Behörden, weniger Bürokratie und Lohnkosten sowie qualifizierte Fachkräfte, die es mit Blick auf die Industrie 4.0 vor allem in Asien gibt. In diesem Punkt sind Länder wie Indien, China, Südkorea, Taiwan, Japan, Malaysia und Singapur vorn dabei.

Hinzu kommt, dass jedes Unternehmen mit einer Expansion seinen Einflussbereich erweitert, seine internationale Bekanntheit steigert und sich neue Kundenströme erschließt. Der Zugang zu neuen Märkten bietet neue Potenziale und oft sind die Chancen für ein bestimmtes Produkt in bestimmten Ländern in einer bestimmten Zeit besonders günstig. Hier muss der Kairos genutzt und damit die Fähigkeit bewahrt werden, eine Chance im richtigen Moment zu ergreifen, wenn die Bedingungen für eine Entscheidung gerade günstig und die Voraussetzungen dafür gegeben sind.

Die Nachteile des Firmenstandortes Deutschland

Natürlich ist in Deutschland nicht alles schlecht. Geht es aber um die Push-Faktoren, dann werden eine ausufernde Bürokratie, eine gewisse Schwerfälligkeit im Umgang mit innovativen Ideen, träge Abläufe in der Kommunikation mit Behörden, hohe Arbeitskosten und ein Fachkräftemangel in bestimmten Branchen immer wieder genannt. Auch die Steuerlast ist in Deutschland im internationalen Vergleich recht hoch.

Der Spitzensteuersatz beträgt 42 % und greift schon bei einem Jahreseinkommen von 57.919 EUR. Dazu kommen Umsatz- und Gewerbesteuern sowie die Körperschaftsteuer, wenn es sich beim Unternehmen um eine Kapitalgesellschaft wie eine GmbH oder AG handelt. Die Körperschaftsteuer ist in Deutschland die vierthöchste weltweit.

In welchen Ländern ist eine Firmengründung sinnvoll?

Zielländer können mit Blick auf Kriterien wie Kaufkraft, Infrastruktur, Steuerumfang, Verwaltungsaufwand, Arbeitskosten und politische wie auch gesellschaftliche Stabilität bewertet werden. Wir möchten uns in unserer Länderliste auf fünf Staaten konzentrieren, die sich als Standorte besonders gut für Auslandsgründungen eignen:

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