PATRIZIAS widerstandsfähige AuM

14.11.2023

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Während das operative Geschäft von PATRIZIA weiterhin von einem Umfeld anhaltender Marktunsicherheit, hoher Inflation und steigender Finanzierungskosten beeinflusst wurde, zeigen die aktuellen Geschäftszahlen des Q3 eine solide Entwicklung, die von operativen Erfolgen sowie sonstigen betriebliche Erträgen unterstützt wurde.

Die AUM verringerten sich moderat um 1,7% auf 58,2 Mrd. EUR (31.12.2022: 59,1 Mrd. EUR), vor allem aufgrund negativer Bewertungseffekte in Höhe von 1,8 Mrd. EUR (oder -3,1%) in den ersten neun Monaten des Jahres 2023. Die geringen Abwertungseffekte und die generelle Robustheit des verwalteten Vermögens sind auf die breite geografische und sektorale Diversifikation der PATRIZIA über Immobilien und Infrastruktur zurückzuführen. Darüber hinaus konnte PATRIZIA erfolgreich Transaktionen für Kunden abschließen, was zu einem organischen Wachstum der AUM in Höhe von netto 1,3 Mrd. EUR führte und den marktbedingten Bewertungsdruck somit teilweise ausglich.

Die wiederkehrenden Verwaltungsgebühren stiegen weiter um 2% auf 187,7 Mio. EUR (9M 2022: 184,1 Mio. EUR), wobei ein gutes drittes Quartal durch Gebühren für Projektentwicklungsdienstleistungen für Kunden und Gebühren für die Strukturierung von Finanzverbindlichkeiten für Kunden unterstützt wurde. Die Verwaltungsgebühren machten nach neun Monaten des Jahres 2023 mehr als 80% der Gebühreneinnahmen insgesamt aus.

Gleichzeitig führte das gedämpfte Marktumfeld zu einem Rückgang von mehr als 30 % sowohl bei den Transaktionsgebühren in Höhe von 8,8 Mio. EUR (9M 2022: 14,5 Mio. EUR) als auch bei den leistungsabhängigen Gebühren in Höhe von 31,7 Mio. EUR (9M 2022: 49,8 Mio. EUR). In der Folge konnte das anhaltende Wachstum der Verwaltungsgebühren die marktbedingte Schwäche nicht vollständig kompensieren, was zu einem Rückgang der Gebühreneinnahmen insgesamt um 8,1% auf 228,3 Mio. EUR (9M 2022: 248,3 Mio. EUR) führte.

„Das Marktumfeld bleibt herausfordernd“

Die Netto-Erträge aus Verkäufen des Eigenbestands und Co-Investments verringerten sich auf 4,4 Mio. EUR (9M 2022: 7,9 Mio. EUR), hauptsächlich aufgrund des gewinnbringenden Verkaufs einer der letzten bilanziell gehaltenen Immobilien in Großbritannien (Trocoll House) im Vorjahreszeitraum.

Die Nettoaufwandsposten stiegen um 2,9% auf 182,5 Mio. EUR (9M 2022: 177,4 Mio. EUR), wobei sich in beiden Berichtszeiträumen wesentliche einmalige Erträge und Kostenpositionen auswirkten. Betrachtet man die Kernelemente des Nettoaufwandspostens, so stieg der Personalaufwand um 3,9% auf 129,6 Mio. EUR (9M 2022: 124,7 Mio. EUR), während die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 7,6% auf 55,5 Mio. EUR (9M 2022: 60,1 Mio. EUR) zurückgingen, was insgesamt ein Wachstum von nur 0,2% im Jahresvergleich bedeutet und den Fokus von PATRIZIA auf Kostenmanagement trotz eines von Inflationsdruck geprägten Umfelds verdeutlicht.

 Das EBITDA sank um 36,4% auf 50,2 Mio. EUR (9M 2022: 78,8 Mio. EUR) und die EBITDA-Marge auf 21,6% (9M 2022: 30,8%), was in erster Linie auf einen weitgehend marktbedingten Rückgang der Gebühreneinnahmen insgesamt zurückzuführen ist.

Mit einer soliden Netto-Eigenkapitalquote von 71,3% und einer verfügbaren Liquidität von 282 Mio. EUR ist die Bilanz von PATRIZIA auch weiterhin gut aufgestellt, um sich bietende Marktchancen auch in einem gedämpften Marktumfeld zu nutzen. Nach einem starken Q1 2023, einem verhaltenen zweiten Quartal, aber einem soliden Q3 2023, das durch sonstige betriebliche Erträge begünstigt wurde, erwartet das Management der PATRIZIA ein verhaltenes viertes Quartal 2023. 

Solide Leistung

Um einen möglichen weiteren marktbedingten Druck auf die Umsatzerlöse im Jahr 2024 auszugleichen, hat das Management eine umfassende Überprüfung der Kostenbasis eingeleitet, die im Q4 2023 zu einem Reorganisationsaufwand zwischen 10 – 20 Mio. EUR führen könnte. Das Management erwartet daher, dass das EBITDA für das Geschäftsjahr 2023 am unteren Ende der bisher kommunizierten Prognose von 50 - 70 Mio. EUR liegen wird. Die Maßnahmen sollen die wiederkehrende Kostenbasis der PATRIZIA (Personalaufwand, sonstige betriebliche Aufwendungen, Aufwand für bezogene Leistungen) näher an das Niveau des Geschäftsjahres 2021 bringen, das eine Kostenbasis darstellt, die vor der Konsolidierung von zwei M&A-Transaktionen und dem Inflationsanstieg der letzten Jahre lag. Diese Maßnahmen sollten sicherstellen, dass das Unternehmen nicht nur bestimmte Profitabilitätsniveaus im Geschäftsjahr 2024 sichert, sondern auch eine deutliche Verbesserung der Ergebnisqualität widerspiegeln, da der überwiegende Teil des EBITDA aus wiederkehrenden Verwaltungsgebühren erwirtschaftet werden soll.

Asoka Wöhrmann, CEO von PATRIZIA, kommentiert: „Das Marktumfeld bleibt herausfordernd, wahrscheinlich für einen längeren Zeitraum als von vielen erwartet. Die diversifizierte Plattform von PATRIZIA hat im dritten Quartal dieses Jahres einige ermutigende Erfolge erzielt, aber wir müssen PATRIZIA für den anhaltenden Druck auf Kunden- und Geschäftsaktivitäten im Jahr 2024 wetterfest machen. Unser klares Ziel ist es, eine einfachere integrierte Plattform zu schaffen, um den veränderten Kundenbedürfnissen besser gerecht zu werden und sicherzustellen, dass unsere wiederkehrenden Verwaltungsgebühren die operativen Kosten mehr als ausgleichen. Dies wird die PATRIZIA widerstandsfähiger und unabhängiger von Marktzyklen machen. Gleichzeitig bleibt der Schutz und die Wertsteigerung des uns von unseren Kunden anvertrauten Vermögens durch aktives Asset Management sowie die Nutzung von Investitionsmöglichkeiten, die sich im aktuellen Umfeld ergeben, unsere klare Priorität."

Christoph Glaser, CFO der PATRIZIA ergänzt: „Unser Team hat vor allem im dritten Quartal dieses Jahres eine solide Leistung gezeigt, die das EBITDA nach neun Monaten bereits an das untere Ende unserer kommunizierten Prognose für das Geschäftsjahr 2023 gebracht hat. Unsere Leistung im dritten Quartal wurde aber auch durch sonstige betrieblche Erträge unterstützt, die wir im vierten Quartal und im nächsten Jahr nicht haben werden. Wir gehen derzeit davon aus, dass wir auf operativer Ebene innerhalb unserer kommunizierten Prognose für 2023 liegen werden. Wir müssen uns jedoch auf einen anhaltenden Druck auf die Bewertungen und leistungsabhängigen Gebühren im Jahr 2024 vorbereiten und stärken daher unsere Plattform-Effizienz, um die Profitabilität im nächsten Jahr sicherzustellen und in den Folgejahren zu erhöhen. Gleichzeitig erlauben uns unsere starke Bilanz und verfügbare Liquidität, das organische Wachstum des verwalteten Vermögens und Kundenanlagestrategien durch Seed-Investments und das vorübergehende Asset-Warehousing von Vermögenswerten und Portfolios zu fördern." (ml)

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