AIV zum Ausschreibungsstopp bei der Autobahn GmbH

18.07.2025

Foto: © BMV

Der plötzliche Ausschreibungsstopp der Autobahn GmbH des Bundes sorgt in der Planungs- und Bauwirtschaft für erhebliche Irritation und berechtigte Besorgnis. Der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV) bewertet diese Maßnahme als verheerendes Signal – für die Branche, für den Standort Deutschland und für das Vertrauen in eine verlässliche Infrastrukturpolitik.

Mit dem Stopp von bereits geplanten und teils fortgeschrittenen Ausschreibungen stehen nicht nur zahlreiche Projekte still, sondern auch Existenzen auf dem Spiel. Kleine und mittelständische Ingenieur- und Planungsbüros, die sich im Vertrauen auf angekündigte Projekte personell verstärkt und investiert haben, geraten nun unverschuldet unter Druck.

Christian Müller, AIV-Vorsitzender: „Nach dem Abriss der Brücke am Autobahndreieck Funkturm ist der Ausschreibungsstopp eine Vollbremsung, kein Bauturbo. Was wir hier erleben, ist demnach das Gegenteil von vorausschauender Infrastrukturpolitik. Wer in Zeiten des Klimawandels und des notwendigen Mobilitätswandels die Investitionspipeline kappt, gefährdet nicht nur den Verkehrsfluss, sondern auch die Innovationskraft und Fachkräftebasis unserer Branche.“

Der AIV fordert die Verantwortlichen im Bundesverkehrsministerium und bei der Autobahn GmbH dringend auf, den Ausschreibungsstopp umgehend zu überdenken und eine verlässliche, transparente Kommunikation gegenüber der Planungswirtschaft sicherzustellen. Vertrauen entsteht nur durch Planbarkeit und partnerschaftliches Handeln – gerade in einem Bereich, der auf Langfristigkeit angelegt ist. (fw)