Angst vor Altersarmut nimmt zu

27.05.2025

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61 Prozent der 18- bis 60-jährigen Deutschen haben derzeit eine ausgeprägte Angst vor Altersarmut. Allen voran Frauen (67 Prozent; Männer: 55 Prozent) und jüngere Menschen unter 40 Jahren (65 Prozent; 40- bis 60-Jährige: 57 Prozent). Das geht aus dem aktuellen „Altersvorsorge Monitor 2025“ von Nordlight Research und Institut Wirtschaft und Gesellschaft (IWG) hervor.

Als größte Bedrohung ihrer Altersvorsorge nehmen die Bundesbürger zunehmende wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Unsicherheiten wahr - besonders stark steigende Lebenshaltungskosten (56 Prozent) und die Inflation (52 Prozent).

Damit verbundene Ängste und Sorgen werden oft verdrängt, führen zu Resignation und zum Aufschieben des Themas Altersvorsorge. Konstruktiven Lösungsstrategien steht dies häufig im Wege. Aktuell gehen nur fünf Prozent der Bundesbürger zwischen 18 und 60 Jahren davon aus, bereits ausreichend für ihr Alter vorgesorgt zu haben bzw. vorsorgen zu können. Zugleich sehen drei Viertel (75 Prozent) den Staat in besonderer Verantwortung, die privaten Anstrengungen der Bundesbürger zur Altersvorsorge mehr als bisher zu unterstützen.

Über die Studie

Dies sind Ergebnisse aus dem aktuellen „Altersvorsorge Monitor 2025“ des Marktforschungsinstituts Nordlight Research in Kooperation mit dem Institut Wirtschaft und Gesellschaft (IWG). Die Studie basiert auf einer kombinierten 2-stufigen qualitativen und quantitativen Untersuchung mit dem Ziel eines ganzheitlichen Verständnisses von Sichtweisen, Bedürfnissen und Hürden. In Stufe 1 sind persönliche Tiefeninterviews durchgeführt worden, um den Themenkomplex ausführlich zu explorieren. 2.026 Bundesbürger im Alter zwischen 18 und 60 Jahren wurden in Stufe 2 dann online zu den Themen Altersvorsorge, Rente und private Vorsorge sowie zu ihren Erwartungen an Vorsorgeprodukte und Anbieterpräferenzen umfassend befragt.

Altersvorsorge als zentrales Sparziel

Generell erkennen die meisten Bundesbürger die Notwendigkeit privater Altersvorsorge an (95 Prozent) und betrachten diese auch als sehr wichtiges Sparziel (80 Prozent). Für ein Drittel (32 Prozent) hat dieses Ziel sogar oberste Priorität. Die Zufriedenheit mit der bisherigen Zielerreichung ist aber gering. Nach eigener Einschätzung wären monatlich durchschnittlich rund 280 Euro mehr an Sparbeträgen erforderlich, um den eigenen Lebensstandard im Alter zu halten.

Erhebliche Defizite in Information und Kompetenz zur Altersvorsorge

Sehr gut zum Thema Altersvorsorge informiert fühlen sich bisher nur 13 Prozent der Bundesbürger zwischen 18 und 60 Jahren. Auch die eigene Kompetenz wird überwiegend mäßig eingeschätzt: Lediglich 11 Prozent geben ohne Einschränkung an, sich mit dem Thema Altersvorsorge bereits ziemlich gut auszukennen. Mehr als jeder Dritte sieht sich hingegen ausdrücklich als nicht kompetent an – weitgehend unabhängig vom Alter der Befragten.

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