„Erfolg ist nichts, was man besitzt, sondern etwas, das man lebt“

17.07.2025

Maurice Bork, Geschäftsführer der Die wichtigste Stunde GmbH

Ein Gespräch mit Maurice Bork über Erfolg – und warum er kein Alter kennt.

Wenn Maurice Bork über „Die wichtigste Stunde“ spricht, klingt das nicht nach künstlichem Druck. Es klingt nach Tatendrang, nach Klarheit, aber auch nach Dringlichkeit. Kein Wunder, denn der Gründer des Netzwerks hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein besonders Umfeld für wachstumshungrige Menschen zu kreieren. Sein Ansatz ist dabei ungewöhnlich direkt. Wer sich entschließt, Teil seines Netzwerks zu werden, erhält nicht nur Zugang zu exklusiven Events und Masterminds, sondern vor allem ein Umfeld aus über 1.400 besonderen Menschen geboten, die eines eint: Sie wollen mehr. Mehr vom Leben. Mehr Menschen des gleichen Schlages um sich herum. Und mehr Erfolg, ganz gleich, wie sie ihn für sich definieren.

Borks Plattform steht exemplarisch für eine Bewegung, die in der deutschen Businesswelt an Dynamik gewinnt: ein selbstorganisiertes Netzwerk aus Persönlichkeiten, die einander herausfordern, motivieren und sich dabei unterstützen, ein glückliches Leben zu führen. Und das mit einem erfrischenden Pragmatismus. „Wir kreieren erst unsere Gewohnheiten und dann kreieren unsere Gewohnheiten uns.“, heißt es auf der Website. Das ist nicht bloß ein Slogan, es ist eine Haltung. Wer sich für das Netzwerk interessiert, findet unter Die Wichtigste Stunde mehr Informationen.

Maurice Bork ist aber nicht nur Gründer, er ist auch Bestsellerautor. Sein erstes Buch

„Du kannst nicht nicht verkaufen“ wurde unter anderem bei SPIEGEL, Manager Magazin, Handelsblatt, Amazon und BILD zum Bestseller. Jetzt legt er nach: „Erfolg ist kein Zufall“ erscheint am 20. August und ist schon vor Release auf Platz 2 der Bestsellerliste bei Amazon unter allen verfügbaren Büchern eingestiegen. In seinem neuen Werk, wo Unternehmer Jochen Schweizer das Vorwort geschrieben hat, beschreibt Maurice Bork dreizehn Erfolgsfaktoren, die er aus über 350 Podcast- Interviews mit erfolgreichen Menschen destilliert hat und deren Wirksamkeit er außerdem wissenschaftlich untermauert hat. Eines der eindrücklichsten Kapitel trägt den Titel: „Erfolg kennt kein Alter, aber Alter kennt Erfolg“. Genau darüber haben wir mit ihm gesprochen.

Herr Bork, Sie schreiben in Ihrem Buch, Erfolg sei kein Zufall, sondern ein Zusammenspiel aus Faktoren, die man beeinflussen kann. Welche Rolle spielt dabei das Alter?

Maurice Bork: Eine deutlich geringere, als viele glauben. In meinem Netzwerk erlebe ich Menschen zwischen 14 und 64, die in sehr unterschiedlichen Lebensphasen stehen, aber mit der gleichen Entschlossenheit handeln. Was sie eint, ist nicht das Alter, sondern ihre Haltung. Erfolg entsteht nicht durch Jahre, vielmehr durch die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die amerikanische Psychologin Carol Dweck nennt diese Einstellung Growth Mindset.

In einem Kapitel beschreiben Sie die Geschichte eines 14-jährigen Teilnehmers Ihres Netzwerks. Was war das für eine Begegnung?

Bork: Das war tatsächlich ein Wendepunkt. Bruno bewarb sich für Die Wichtigste Stunde, und ich ging im Gespräch davon aus, dass er Anfang 20 sei, so souverän wie er auftrat. Als er sagte, dass er 14 sei, war ich ehrlich überrascht. Auf meine Nachfrage zur Finanzierung des Mitgliedsbeitrags reagierte er völlig entspannt: Er sei seit zwei Jahren Unternehmer, baue reichweitenstarke Social-Media-Kanäle auf und kooperiere mit zahlungskräftigen Werbepartnern. Einer seiner Accounts gehört heute zu den größten Finanzkanälen im deutschsprachigen Raum und trägt den Namen

„die.aktionaere“. Das zeigt, wie früh unternehmerisches Denken heute beginnen kann. Er war ein Siebtklässler!

Viele würden bei so einer Geschichte denken: Wenn ich mit 14 noch nichts gestartet habe, bin ich zu spät dran. Wie begegnen Sie diesem Gedanken?

Bork: Indem ich ihn widerlege. Im selben Kapitel beziehe ich mich auf eine Studie des MIT, wonach das Durchschnittsalter erfolgreicher Gründer bei 42 Jahren liegt. Noch spannender: Gründer der 0,1% wachstumsstärksten Unternehmen, waren im Schnitt sogar 45 bei der Gründung ihres Unternehmens. Das sind belastbare Zahlen, keine Einzelbeispiele. Und sie widerlegen das Märchen vom notwendigen frühen Erfolg.

Die Wahrheit ist: Im mittleren Alter sind wir in aller Regel am produktivsten.

Wie erklären Sie sich diese Diskrepanz zwischen öffentlicher Wahrnehmung und realer Datenlage?

Bork: Wir orientieren uns zu stark an Ausnahmen. Natürlich kennen wir die Geschichten von Zuckerberg oder Gates, die mit 19 Jahren Weltkonzerne gründeten. Aber das sind die Ausreißer, nicht die Regel. Die meisten Menschen entfalten ihr Potenzial, wenn sie ein gewisses Maß an Lebenserfahrung, Resilienz und Reflexion mitbringen. Das ist selten mit 19 der Fall.

Sie erzählen im Buch auch von Gerhard Schmid, dem Gründer von MobilCom und Freenet. Der hat mit fast 70 nochmal in einem Start-up-Umfeld gearbeitet. Was hat Sie daran beeindruckt?

Bork: Sein Antrieb. Herr Schmid war finanziell längst unabhängig, aber sagte mir im Gespräch: „Ich muss nicht arbeiten. Aber ich will.“ Das war keine Floskel. Er wollte gestalten, Einfluss nehmen, Teil von etwas Lebendigem sein. Und das mit fast 70. Für mich war das ein sehr klares Signal: Es gibt kein Ablaufdatum für Wirksamkeit. Solange uns in unserem Inneren etwas antreibt, ist das Alter sekundär.

Trotzdem scheint es vielen schwerzufallen, mit Mitte 40 oder 50 nochmal neu zu starten. Woran liegt das?

Bork: Meistens scheitern wir an den inneren Hürden. An Glaubenssätzen, die wir über Jahrzehnte aufgebaut haben. Und natürlich an der mit dem Alter gestiegenen Fallhöhe: „Das macht man in meinem Alter nicht mehr!“, „Jetzt ist es zu spät!“, „Wie soll ich meine Familie ernähren, wenn es nicht laufen sollte?“. Solche Gedanken sind weit verbreitet. Dabei wäre die richtigen Fragen: „Habe ich wirklich noch Lust, etwas zu verändern?“ „Habe ich den Mut, mich auf Neues einzulassen?“ Wenn wir sie bejahen, gibt es keine Grenze; weder im Kopf noch im Kalender.

Sie schreiben zum Schluss des Kapitels: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt.“ Was meinen Sie damit ganz konkret?

Bork: Wir unterschätzen, was ein einziger Schritt auslösen kann. Eine Nachricht, ein Gespräch, ein Entschluss; all das kann der Anfang von etwas Großem sein. Wer wartet, bis alles passt, wird nie starten. Und wer glaubt, dass sein Alter ihn limitiert, sollte sich fragen: Wovor habe ich Angst? Das ist der Punkt, an dem Veränderung beginnt.

Ein letzter Gedanke: Gibt es aus Ihrer Sicht eine zentrale Botschaft, die Leserinnen und Leser aus dem Kapitel mitnehmen sollten?

Bork: Ja. Dass wir aufhören sollten, uns über unser Alter zu definieren und stattdessen anfangen, uns über unsere Ziele zu definieren. Ich habe Menschen erlebt, die mit über 60 ihr erstes Unternehmen gegründet haben. Andere mit Mitte 20, die bereits eine unglaubliche Reife mitbringen. Entscheidend ist nicht das Geburtsdatum, sondern die Entscheidung, ins Handeln zu kommen. Erfolg fragt nicht, wie alt wir sind. Erfolg fragt nur, ob wir bereit sind.

Herr Bork, vielen Dank für das Gespräch.

Ich habe zu danken.

Maurice Bork zeigt mit seinem neuen Buch eine Perspektive auf Erfolg, die selten offen diskutiert wird: dass Alter weder Startvorteil noch Hindernis ist. Seine Erfahrungen aus dem Netzwerk Die Wichtigste Stunde geben dem Thema Tiefe und stellen gängige Vorstellungen über Lebensphasen und Karrierewege in Frage. Was bleibt, ist eine nüchterne, aber ermutigende Erkenntnis: Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt. Entscheidend ist, was man daraus macht. Sein neues Buch „Erfolg ist kein Zufall“ erscheint am 20. August im Handel und ist bei allen gängigen Buchhändlern erhältlich.