Feuer prüft das Gold

18.12.2014

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Wer zurzeit noch die Kraft findet, die Nachrichten einzuschalten, kommt um die Dauerbrenner „Inflation“, „Bauträgerinsolvenzen“ und „Krieg“ nicht herum. Warum Gold, Edelsteine und -metalle unter diesen Umständen immer noch eine solide Investition für finanzielle Sicherheit darstellen, das wissen die Profis dieser Branche: Herbert Behr, Ronny Wagner und Chris Pampel standen finanzwelt freundlicherweise Rede und Antwort.

Die Ereignisse von 2023 haben kräftig an den Grundfesten der Deutschen Wirtschaft gerüttelt. Wie sich das kommende Jahr entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Golden Gates werde den leichten Rückgang beim Interesse an Edelmetallen als Gelegenheit nutzen, um Angebote und Dienstleistungen anzupassen und so den veränderten Marktanforderungen gerecht zu werden sowie weiterhin erstklassige Lösungen für ihre Kunden bereitzustellen, erklärt Vorstand Herbert Behr. Weltweite Krisen verstärkten die Nachfrage nach diesen bewährten wertstabilen Anlagen und stellten langfristig eine äußerst attraktive Option für Investoren dar. Obwohl sich die Welt momentan ein wenig zu schnell zu drehen scheint, kann das Sachwerte-Trio aus Gold, Edelmetallen und Edelsteinen dieser Drehgeschwindigkeit durchaus standhalten. Schließlich gehört Bewegung zum Geschäft und solange sich diese im Rahmen hält, beziehungsweise aufgrund bekannter Faktoren nachvollziehbar ist, kann man durchaus Ruhe bewahren.

Auch die Expertem der Noble Metal Factory sahen sich in Anbetracht der Inflation mit Kaufzurückhaltung auf Kundenseite konfrontiert und haben unter anderem in neue Technologien zur Weiterentwicklung investiert, um im Jahr 2024 diesen Kurs fortzusetzen, „indem wir unsere Technologie weiter verbessern, talentierte Mitarbeiter gewinnen und die Sicherheit unserer Daten und Geräte stärken“, so der Geschäftsführer Ronny Wagner. Was den Gold-Trend angeht, habe sich der Goldpreis vor dem Hintergrund des „Fed-Effekts“ – erhöhte Zinssätze, die den Dollar stärkten und das Gold teurer machten – recht gut gehalten. „Insgesamt könnte Gold Raum für Wachstum haben, wenn die positiven Treiber bestehen bleiben.“

Die drei Herren zeigen sich einstimmig zuversichtlich, dass ihr Metier die Unwetter überstehen wird. „Gerade Sachwerte profitieren natürlich in Zeiten hoher Inflationsraten“, weiß Chris Pampel, Geschäftsführer Deutsches Edelstein Kontor. Die Nachfrage an Farbedelsteinen in Investment-Qualität steige kontinuierlich, trotz aktuellem Zinsniveau. Aufgrund der geologischen Seltenheit rechne der DEK damit, dass die Preise für Investment-Farbedelsteine stark steigen würden. „Nicht in dem Maße, wie jetzt bei den Investment-Rubinen aus Mosambik, aber definitiv so hoch, dass das eingesetzte Vermögen besser als auf dem Bankkonto vor Inflation geschützt ist.“

Erfolgreich – ganz ohne KI?

Das Thema Künstliche Intelligenz ist ein weiterer Dauerbrenner. Die Einsatzmöglichkeiten oder Ideen für diese sind zahllos. Alle drei Monate gibt es einen neuen Durchbruch, ein neues Terrain, das durch KI auf eine scheinbar bahnbrechende Weise erforscht werden kann. Medizin, Musik, sogar Kunst sind Felder, in denen sie bereits Einzug gefunden hat. Aber kann KI auch bei solch hochwertigen Sachwerten wie Farbedelsteinen, Gold und Edelmetallen Einsatz finden? „Die individuelle und menschliche Expertise bleibt unverzichtbar“, findet Herbert Behr. Nur so könnten die einzigartigen Bedürfnisse und Präferenzen der Kunden verstanden werden. Auch Farbedelstein-Profi Chris Pampel stimmt dem zu. Die Kunden wollten die schönen Steine auch mal vor Ort sehen und den Beratern in die Augen schauen, bevor bis zu siebenstellige Beträge anvertraut würden. Das sei mit einer KI etwas schwierig. Man muss außerdem bedenken, dass Investment-Rubine 2023 einen Wertzuwachs von teilweise 90 % erfuhren – Treiber für diese Wertentwicklung sei unter anderem die Versteigerung des Estrela de Fura für 34,8 Mio. US-Dollar gewesen. Ein persönliches Highlight für Pampel in diesem Jahr – ist es nachvollziehbar, dass eine Beratung mit KI-Komponente bei Farbedelsteinen fernliegt. Edelmetall-Experte Ronny Wagner sieht die KI dagegen als ein interessantes Tool, etwa zur Verbesserung des Kundenservices durch Chatbots oder zur Unterstützung von Investoren durch Marktanalyse. Außerdem könne die KI auch die Sicherstellung der Materialqualität, Optimierung der Lieferketten und die Anreichung des E-Commerce durch personalisierte Kundenerlebnisse und verbesserte Sicherheitsfeatures bieten. Eine digitale Anlageform für diese Sachwerte gibt es noch nicht und es ist noch nicht ganz klar, wie da die Sicherheit, beziehungsweise Verlässlichkeit gewährleistet werden kann. Behr fasst es passend zusammen: „Digitale Anlagen können niemals den Wert einer physischen Anlage ersetzen.“ Für das kommende Jahr 2024 steht jedenfalls schon eines fest: Die Branche ist bereit, sich den Herausforderungen zu stellen. Nicht nur, weil sie es muss, sondern weil die Experten wissen, dass sie es kann. (ml)

Herbert Behr                              Ronny Wagner                      Chris Pampel              
Vorstand                                       Geschäftsführer                      Geschäftsführer
Golden Gates Edelmetalle AG      Noble Metal Factory OHG      Deutsches Edelstein Kontor