Generation Zusammenarbeit: Studie räumt mit Streit-Klischees zwischen Generationen auf

29.10.2025

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Der familiäre Zusammenhalt bleibt trotz Generationenkonflikt um die Verteilung der Kosten des demografischen Wandels stabil. Die gelebte Realität in Familien und Alltag ist mehrheitlich von gegenseitiger Unterstützung und Wertschätzung geprägt.

So berichten 86 % der befragten Großeltern von einem (sehr) guten Verhältnis zu ihren Enkelkindern. Umgekehrt äußern sich auch junge Erwachsene diesbezüglich überwiegend positiv. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt die aktuelle Generationenstudie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) in Zusammenarbeit mit der Zurich Gruppe Deutschland.

Die große Mehrheit der Befragten benennt die Familie als Ort gelingender intergenerationeller Zusammenarbeit (67 %), mit deutlichem Abstand vor dem Beruf (45 %), der Freiwilligenarbeit (21 %) oder Bildungseinrichtungen (20 %).

Werte, Wissen, Kompetenzen und Vorsorge

Besonders häufig nennen die Befragten Respekt und Verständnis (67 %), Unterstützung (55 %), Wissensweitergabe (54 %) sowie Wertevermittlung (51 %) als prägende Elemente gelingender Generationenbeziehungen. „Hinter der lauten Debatte über Generationenkonflikte steht eine leise Realität des Zusammenhalts. In Familien und Alltag zeigt sich: Verständnis, Fürsorge und Verantwortung sind verbindende Werte über Altersgrenzen hinweg.“, sagt Isabelle von Roth, Leiterin Strategische Kommunikation des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). 

Das bestätigt auch eine aktuelle Auswertung der Kundendaten der Zurich Gruppe Deutschland. Beim Vorsorgeprodukt Junior-Invest, das speziell für Minderjährige konzipiert ist, übernehmen neben den Eltern in signifikanter Zahl auch Großeltern, Onkel und Tanten finanzielle Verantwortung für die nächste Generation. So wurde fast ein Drittel (27,3%) der Abschlüsse dieses Vorsorgeproduktes durch über 50-Jährige getätigt, 15 % durch Bezugspersonen jenseits der 60.

„Das Engagement unserer Kundinnen und Kunden zeigt, dass Vorsorge für Kinder und Jugendliche eine Herzensangelegenheit ist – und zwar generationenübergreifend“, betont Björn Bohnhoff, Vorstand Leben der Zurich Gruppe Deutschland. Eltern und Großeltern möchten den jungen Familienmitgliedern nicht nur finanzielle Starthilfe geben, sondern sie gezielt für die Herausforderungen des Lebens absichern. „Die Bereitschaft zur Unterstützung und das Verantwortungsgefühl sind zentrale Werte, die das Miteinander stärken und den Zusammenhalt fördern“, fügt Bohnhoff hinzu.

Subjektiv empfundene Konflikte oder echte Altersdiskriminierung?

Nicht alle Konflikte zwischen den Generationen sind objektiv messbar – viele existieren in Form subjektiver Wahrnehmungen oder individueller Erfahrungen. So berichten ein Viertel der 18- bis 29-Jährigen von selbst erlebter Altersdiskriminierung, weitere 28 % nennen entsprechende Vorfälle im persönlichen Umfeld.  Diese Ergebnisse relativieren sich jedoch im Gesamtbild: 75 % der über 60-Jährigen geben an, weder direkt noch indirekt Diskriminierung erlebt zu haben. „Wahrnehmungen unterscheiden sich – echte Gräben sind jedoch selten. Entscheidend ist, dass Generationen miteinander im Gespräch bleiben, um Missverständnisse abzubauen. “, erläutert Isabelle von Roth vom DIA.

Begleitend zur Studie hat das DIA im Podcast „Starten statt Warten“ eine Folge mit Dr. Rüdiger Maas veröffentlicht: „Rente, Reform, Realität: Was Generationengerechtigkeit wirklich braucht“.

Über die Studie

Für die Generationenstudie 2025 wurden bundesweit 3.000 Personen ab 18 Jahren befragt. Die repräsentative Befragung wurde in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut INSA Consulere durchgeführt. Ergänzend flossen historische Daten, internationale Vergleiche und qualitative Interviews ein, darunter ein ausführliches Gespräch mit dem Generationenforscher Dr. Rüdiger Maas.

Die vollständige Studie steht ab sofort auf der Homepage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) zum Download zur Verfügung.