Gold gehört in jedes Portfolio!

11.12.2025

Herbert Behr, CEO des Edelmetallhauses GOLDEN GATES / Foto: © Golden Gates

Gold gilt als Stabilitätsanker in unsicheren Zeiten und das nicht erst seit gestern. Warum das Edelmetall für Anleger unverzichtbar ist, welche Chancen Technologiemetalle und Seltene Erden bieten und wie sich die Märkte entwickeln, erklärt Herbert Behr, CEO des Edelmetallhauses GOLDEN GATES, im Interview.

finanzwelt: Herr Behr, was spricht generell für die Anlageklasse Gold und warum sollte sie in keinem Anlegerportfolio fehlen?

Herbert Behr: Gold steht für Inflationsschutz, Kaufkrafterhalt und Sicherheit, also genau die Themen, die für Anleger heute entscheidend sind. Deshalb sagen wir ganz klar: Gold gehört in jedes Portfolio! Die Gründe liegen auf der Hand. In den letzten 24 Jahren hat Gold im Schnitt rund 10 % Rendite pro Jahr erzielt, steuerfrei. Zudem sorgt Gold für Diversifikation, weil Sachwerte wie Edelmetalle und Immobilien eine sinnvolle Ergänzung zu Aktien oder Fonds sind. Hinzu kommt die hohe Liquidität, Gold lässt sich bei Kapitalbedarf schnell verkaufen. Viele Anleger nutzen das derzeit aktiv. All das sind Stärken, die Gold in jeder Marktphase auszeichnen.

finanzwelt: Der Goldpreis ist in diesem Jahr stark gestiegen. Was waren die wichtigsten Treiber dieser Entwicklung?

Behr: Die Hauptursache ist die wachsende Sorge vieler Menschen um den Wert ihres Geldes. Wir erleben weltweit eine steigende Staatsverschuldung, gleichzeitig bleibt die Inflation oberhalb der Notenbankziele. Viele Anleger wollen ihr Geld daher in physische Werte tauschen, solange das noch geht. Dazu kommen geopolitische Unsicherheiten, ob Kriege oder Spannungen zwischen China und den USA. Diese Faktoren verstärken das Sicherheitsbedürfnis. Immer mehr Menschen erkennen, dass Papiergeld an Wert verliert und suchen Alternativen. Gold ist da die logische Antwort. Auch wenn manche sagen, Gold sei teuer: Alles wird teurer, warum sollte das bei Gold anders sein?

finanzwelt: Ende Oktober kam es zu einem Einbruch des Goldpreises. Was waren die Gründe?

Behr: Der Markt war überhitzt, das war absehbar. Wir haben schon vorher mit einer kleinen Korrektur gerechnet. Tatsächlich war es nur eine Delle, keine echte Krise. Der Preisrückgang lag zwar kurzfristig bei rund 18 %, doch selbst da waren wir noch über dem Niveau vom 01. Oktober. Viele unserer Kunden haben diese Phase genutzt, um nachzukaufen. Der langfristige Aufwärtstrend ist völlig intakt. Weder bei den globalen Krisen noch beim Kaufkraftverlust der Währungen hat sich etwas geändert. Ich gehe davon aus, dass wir im kommenden Jahr die 5.000-DollarMarke beim Gold sehen könnten.

finanzwelt: Wie beurteilen Sie die Entwicklung bei Silber?

Behr: Silber hat in den letzten Monaten eine starke Aufholbewegung gezeigt. Der Preis hinkt dem Gold zwar traditionell hinterher, aber das ändert sich gerade. Silber hat eine Doppelfunktion, als monetäres Edelmetall und als Industriemetall. Die Nachfrage wächst enorm, etwa in der Photovoltaik oder der Elektromobilität. Diese Technologien benötigen große Mengen Silber, das immer knapper wird. Wir haben den Höchststand von 2011 mit rund 50 Euro pro Feinunze noch nicht wieder erreicht, aber dorthin dürfte die Reise gehen. Danach wird es sicher wieder Phasen der Konsolidierung geben, bevor der nächste Anstieg folgt.

finanzwelt: Welche Chancen sehen Sie bei Technologiemetallen und Seltenen Erden?

Behr: Die Chancen sind riesig, wenn man die Materialien überhaupt bekommt. Durch die Exportbeschränkungen Chinas steht die westliche Industrie unter massivem Druck. Viele Metalle wie Gallium oder Germanium werden nur noch eingeschränkt geliefert. Das treibt die Preise stark nach oben. Wir bei GOLDEN GATES beschäftigen uns seit über zwölf Jahren mit Technologiemetallen und Seltenen Erden und erzielen dort seit rund einem Jahrzehnt Renditen von 10 bis 11 % jährlich, ebenfalls steuerfrei. Die Knappheit, die steigende industrielle Nachfrage und die schwierige Förderung sprechen dafür, dass sich diese Wertentwicklung auch künftig fortsetzt.

finanzwelt: Und wie ist Ihre Einschätzung zu Platin und Palladium?

Behr: Platin wird in Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen. Bisher liegt der Hauptverwendungszweck in Autokatalysatoren, aber durch den Ausbau der Wasserstofftechnologien steigt der Bedarf rasant. Jede Elektrolysezelle, die Wasserstoff produziert, benötigt Platin. Ich bin überzeugt, dass dieses Metall vor einer starken Entwicklung steht. Bei Palladium sehe ich derzeit weniger Potenzial, da neue Anwendungen fehlen. Sollte sich das ändern, kann das wieder interessant werden, aber aktuell würde ich eher auf Platin setzen.

finanzwelt: Wie zufrieden sind Sie mit dem Geschäftsverlauf von GOLDEN GATES in diesem Jahr?

Behr: Sehr zufrieden. Wir verzeichnen seit vier bis fünf Jahren in Folge jährliche Umsatzsteigerungen von über 50 %. Und das in allen Produktbereichen: Gold, Silber, Technologiemetalle und Seltene Erden. Unser Team ist mittlerweile auf 27 Mitarbeitende gewachsen. Besonders stark gefragt sind Ratensparpläne, die schon ab 25 Euro im Monat möglich sind. Damit können sich auch Familien oder junge Anleger Schritt für Schritt ein Edelmetallvermögen aufbauen.

finanzwelt: Wie ist Ihr Ausblick für 2026?

Behr: Wir sehen die Entwicklung sehr positiv. Der Goldmarkt wird weiter wachsen, ebenso die Nachfrage nach Technologiemetallen und Seltenen Erden. Auch Silber wird stark gefragt bleiben. Die größte Herausforderung liegt in der Beschaffung und wer Material bekommt, hat einen großen Vorteil. Hier arbeiten wir eng mit Partnern zusammen, um die Versorgung sicherzustellen. Insgesamt bin ich davon überzeugt, dass Edelmetalle und Technologiemetalle eine der spannendsten Anlagechancen der nächsten Jahre bieten. (mho)