Grundfähigkeiten 2023: Franke und Bornberg aktualisiert Rating

22.09.2023

Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Foto: © Marc Theis, Hannover

Franke und Bornberg hat den Kriterienkatalog für das 2023er-Rating zu Grundfähigkeitstarifen nachgeschärft. Nach dem Relaunch erhalten 26 Tarife in der Kategorie Grundfähigkeit (GF) und 16 Tarife in Grundfähigkeit plus die Top-Note FFF+ (hervorragend).

In den letzten Jahren haben eine Reihe von Lebensversicherern das Geschäft mit Grundfähigkeitsversicherungen neu für sich entdeckt. Doch aktuell scheint der Zulauf zunächst gestoppt. Gegenüber dem Vorjahr bleibt die Zahl der Anbieter beim GF-Rating 2023 von Franke und Bornberg nahezu gleich. Nur ein Anbieter ist dieses Jahr hinzugekommen.

Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH, sieht darin kein Problem: „27 Gesellschaften stehen derzeit im Wettbewerb. Verbraucher haben die Wahl aus einem vielfältigen Angebot. Da ist für jeden ein passender Tarif dabei. Was jedoch noch immer fehlt, sind echte Bedarfsorientierung, verlässliche Standards und transparente Leistungsauslöser.“

GF-Versicherungen 2023 auf dem Prüfstand

Das neue GF-Rating untersucht 107 Tarife mit 3.970 Produktkombinationen von 27 Gesellschaften (Stand September 2023). Franke und Bornberg unterscheidet dabei „Grundfähigkeit“ mit 67 Kriterien und „Grundfähigkeit Plus“ mit 75 Kriterien. Tarife der Plus-Variante bieten Zusatzbausteine mit Versicherungsschutz bei schweren Krankheiten. Für das Rating kompensiert Franke und Bornberg die fehlenden Produktstandards und verwendet einen eigenen Katalog von 15 wesentlichen Grundfähigkeiten. Auf diese Weise entsteht eine für alle Tarife einheitliche Grundlage.

Bei drei Grundfähigkeiten wurde 2023 nachjustiert. So gibt es für die GF „Sehen“ nur dann die höchste Punktzahl, wenn Bildschirmtätigkeit expliziert versichert ist. Bei den Grundfähigkeiten „Hören“ und „Gehen“ setzen die Analysten auf Selbstbestimmung der Versicherten. So wird ein Tarif abgestraft, wenn er nicht auf Implantate verzichtet (z. B. Cochlea-Implantat in der GF „Hören“) oder die Nutzung von Gehhilfen verlangt (GF „Gehen“). Die Höchstnote FFF+ geht nur an Tarife, die alle 15 Grundfähigkeiten in der geforderten Qualität absichern.

Warum Standards für Grundfähigkeiten wichtig sind

Gerade neue GF-Anbieter setzen auf Alleinstellungsmerkmale durch „innovative“ Grundfähigkeiten. „Ob diese als neu verkauften Grundfähigkeiten wirklich einen Bedarf decken oder einfach nur Marketing ohne echte Mehrleistung sind, bleibt abzuwarten“, so Franke. Jedenfalls ergibt sich in der Summe der vielfältigen und kaum vergleichbaren Leistungsbausteine eine völlig undurchsichtige Gemengelage. Und öffnet damit Enttäuschungen Tür und Tor. Denn je nach Anbieter und Konzept können sich Leistungsauslöser auch bei ein und derselben versicherten Fähigkeit deutlich unterscheiden.

Wer seine Leistungen vielversprechend anpreist und sich in der Leistungspraxis auf das Kleingedruckte zurückzieht, komme auf Sicht jedenfalls nicht ungeschoren davon, mahnt Michael Franke. Es drohten Reputationsschäden. „Knie kaputt: Versicherer zahlt trotzdem nicht. Für diese Schlagzeile braucht es wenig Fantasie. Die Assekuranz ist gut beraten, bei der Versicherung von Grundfähigkeiten keine unrealistischen Erwartungen schüren“, so Franke.

Fazit und Ausblick

In der Grundfähigkeitsversicherung erhalten 26 Tarife aktuell die Spitzenbewertung FFF+ (hervorragend). Bei der Grundfähigkeitsversicherung plus sind es 16 Tarife. Allerdings darf das gute Ergebnis nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Reihe von Tarifen Ihr Qualitätspotential nicht einmal bei den grundlegenden Fähigkeiten ausschöpfen. Zudem kommt es im Einzelfall für den Leistungsanspruch auf die genaue Formulierung der Leistungsauslöser an. (mho)