Halbjahresbilanz: Fondsbranche verwaltet über 4.600 Milliarden Euro

14.08.2025

BVI-Geschäftsführer Thomas Richter. Foto: © BVI

Wie der Fondsverband BVI mitteilt, verwalteten tur Jahresmitte die Fondsgesellschaften für Anleger in Deutschland insgesamt 4.625 Milliarden Euro. In den letzten fünf Jahren ist das Vermögen um 1.286 Milliarden Euro gewachsen (30. Juni 2020: 3.339 Milliarden Euro). Das entspricht einer Steigerung von im Schnitt fast 7 Prozent pro Jahr.

Mit 2.208 Milliarden Euro entfällt ein großer Teil des Vermögens auf offene Spezialfonds. Hier sind Altersvorsorgeeinrichtungen mit 784 Milliarden Euro und Versicherer mit 530 Milliarden Euro die größten Anlegergruppen. In offenen Publikumsfonds verwalten die Fondsgesellschaften 1.702 Milliarden Euro, in Mandaten 652 Milliarden Euro und in geschlossenen Fonds 63 Milliarden Euro.

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Der Treiber im Neugeschäft des ersten Halbjahres sind offene Publikumsfonds. Ihnen flossen 47,8 Milliarden Euro zu. Rentenfonds führen die Absatzliste mit 22,7 Milliarden Euro an. Dabei dominieren Fonds, die überwiegend in Anleihen mit bis zu drei Jahren Restlaufzeit investieren (13,6 Milliarden Euro), und Fonds mit Schwerpunkt auf Unternehmensanleihen (6,9 Milliarden Euro). Aktienfonds flossen netto 19,6 Milliarden Euro zu. Davon entfallen 19,3 Milliarden Euro auf Aktien-ETFs. Es folgen Geldmarktfonds mit 5,7 Milliarden Euro und Mischfonds mit 2,7 Milliarden Euro. Bei Immobilienfonds setzten sich die Abflüsse fort. Im ersten Halbjahr summieren sie sich auf 3,7 Milliarden Euro. Das verwaltete Netto-Vermögen der Immobilienfonds ist seit Jahresbeginn von 122 auf 118 Milliarden Euro gesunken.

Beim Publikumsfonds-Vermögen liegen Aktienfonds mit 825 Milliarden Euro weiterhin vorn. Es folgen Mischfonds mit 366 Milliarden Euro. Bei den Rentenfonds mit insgesamt 286 Milliarden Euro entfallen 129 Milliarden Euro auf Fonds mit Euro-Anleihen und 70 Milliarden Euro auf Fonds mit Unternehmensanleihen. Über alle Anlageklassen hinweg weist die Statistik für ETFs ein Vermögen von 423 Milliarden aus.

Diese Zahl basiert auf der seit diesem Jahr laufenden Zusammenarbeit des BVI und Fondsgesellschaften, die ETFs auflegen, mit dem Zentralverwahrer Clearstream. Hinzu kommen ETF-Vermögen von Fondsgesellschaften, die sich – auch unabhängig von einer Mitgliedschaft im BVI – der neuen Erfassungsmethode auf Grundlage der Clearstream-Datenbank noch nicht angeschlossen haben, sowie ETFs bei weiteren Zentralverwahrern, insbesondere Euroclear, die dem deutschen Markt zuzurechnen sind. Mit geschätzt über 600 Milliarden Euro ist Deutschland der größte ETF-Markt in Europa.

Das von BVI-Mitgliedern verwaltete Vermögen geschlossener Fonds ist seit Mitte 2020 von 20 auf 63 Milliarden Euro gestiegen. Die größte Gruppe sind Private-Equity-Fonds mit 46 Prozent des Netto-Vermögens der geschlossenen Fonds. Immobilienfonds haben einen Anteil von 32 Prozent. Vor fünf Jahren entfielen auf sie 50 Prozent. Der Markt für KAGB-konforme geschlossene Fonds ist stark von institutionellen Anlegern geprägt: Mit 59 Milliarden Euro verwalten Spezialfonds 94 Prozent des Netto-Vermögens. Die geschlossenen Publikumsfonds (4 Milliarden Euro) investieren hauptsächlich in Immobilien. (fw)