Deutsche suchen Sicherheit in Sachwerten
26.11.2025

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Eine aktuelle YouGov-Studie im Auftrag von Pangaea Life zeigt: Sachwerte sind für die Deutschen der Stabilitätsanker in unsicheren Zeiten.
Wenn Wirtschaft oder Politik wackeln, setzen 29 Prozent der Befragten vorrangig auf reale Werte wie Infrastruktur, Immobilien oder erneuerbare Energien – häufiger als auf Aktien. Besonders stark ist dieser Trend bei einkommensstarken Haushalten: 38 Prozent im oberen Einkommensdrittel bevorzugen Sachwertinvestments.
Gleichzeitig zeigt die Studie: Nachhaltigkeit wird längst nicht mehr nur mit einem „gutem Gefühl“, sondern vor allem mit finanzieller Stabilität verbunden. 31 Prozent der Befragten sehen in nachhaltigen Anlagen in erster Linie „finanzielle Sicherheit und Stabilität für sich selbst“. Damit rückt nachhaltiges Investieren näher an das, was viele in bewegten Zeiten suchen: Substanz, Verlässlichkeit und nachvollziehbare Wirkung.
„Sachwerte verbinden langfristige Planbarkeit mit regelmäßigen Erträgen. In unsicheren Zeiten ist das ein starkes Argument“, sagt Uwe Mahrt, Geschäftsführer von Pangaea Life.
Das verschenkte Potenzial: Tagesgeld frisst Rendite – und bremst die Altersvorsorge
Trotz der Präferenz für Stabilität liegt die Realität des deutschen Sparverhaltens weit zurück:
- 40 Prozent der Deutschen setzen auf Tagesgeld
- 23 Prozent auf das Sparbuch
- 27 Prozent besitzen gar keine Geldanlageprodukte
Damit liegt ein erheblicher Teil des deutschen Vermögens außerhalb jeder realen Rendite – und wird durch Inflation systematisch entwertet.
„Tagesgeld ist für kurzfristige Liquidität sinnvoll, aber langfristig ein Wohlstandsvernichter“, so Mahrt.
Gender-Gap bleibt hartnäckig: Frauen investieren deutlich seltener
Besonders stark betroffen von der verpassten Renditechance sind Frauen:
- 31 Prozent der Frauen haben überhaupt keine Geldanlageprodukte
- gegenüber 23 Prozent der Männer
Das Ergebnis ist eine geschlechterbedingte Vermögenslücke, die sich im Laufe eines Arbeitslebens dramatisch potenziert.
„Finanzielle Teilhabe entscheidet über Sicherheit im Alter. Die Gender-Gap beim Vermögensaufbau ist ein Thema, das wir nicht länger ignorieren dürfen“, betont Mahrt.
Nachhaltigkeit: Wunsch nach Klarheit, Wirkung und messbaren Ergebnissen
Nachhaltigkeit in der Geldanlage hat sich auf dem Markt etabliert. Bereits 15 Prozent der Deutschen investieren heute nachhaltig, weitere 14 Prozent planen den Einstieg innerhalb des kommenden Jahres. Damit steht fast jeder Dritte grundsätzlich hinter der Idee. Der Anteil derjenigen, die bewusst auf Nachhaltigkeit setzen, bewegt sich in etwa auf dem Niveau früherer Jahre. Viele potenzielle Anleger zögern dennoch – aus Unsicherheit. Ein starkes Signal für den wachsenden Bedarf an klaren, verständlichen Angeboten.
- 71 Prozent der Befragten wollen nachvollziehen können, wohin ihr Geld fließt
- 30 Prozent legen großen Wert auf klare Impact-Nachweise, also konkrete Wirkung von Investitionen
- Für 19 Prozent spielt Klimaschutz eine zentrale Rolle bei der nachhaltigen Geldanlage
- Gleichzeitig zweifeln 24 Prozent an der tatsächlichen Wirkung aufgrund von Greenwashing-Sorgen
Frauen nennen signifikant häufiger Unsicherheit und fehlende Informationen als Gründe, gar nicht erst nachhaltig zu investieren. Männer bemängeln signifikant häufiger die fehlende Transparenz der Produkte. Der Auftrag an Anbieter ist klar: Transparenz schaffen, Wirkung belegen, Komplexität reduzieren.
„Menschen wollen wissen, welchen Unterschied ihr Geld macht. Nachhaltigkeit überzeugt nur, wenn sie Vertrauen schafft“, sagt Mahrt.
Was Anleger generell brauchen: Einfachheit und Orientierung
Die wichtigsten Hürden beim Investieren in nachhaltige Geldanlagen bleiben:
- 30 Prozent: zu wenig Wissen
- 20 Prozent: unklare Renditen
- 21 Prozent: fehlende Transparenz
Am Ende liegt es also nicht an der fehlenden Bereitschaft zum Investieren – sondern daran, dass Geldanlage oft unnötig kompliziert wirkt. (fw)
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