IMMAC setzt verstärkt auf Betreutes Wohnen

03.03.2021

Cita Born, Leiterin von IMMAC research / Foto: © IMMAC

Die Möglichkeit, auch bei Pflegebedürftigkeit den Alltag einigermaßen selbständig zu erledigen, erfreut sich immer größerer Nachfrage. Darauf reagiert auch die IMMAC group.

Laut aktueller Pflegestatistik waren in Deutschland im Dezember 2019 4,1 Mio. Menschen pflegebedürftig, 21 % mehr als noch 2017. Ein wesentlicher Grund für den Anstieg ist, dass zum 1. Januar 2017 der Begriff der Pflegedürftigkeit im Sinne von § 14 SGB XI weiter gefasst und die Zahl der Leistungsempfänger damit erweitert wurde. Der gestiegene Anteil der Pflegedürftigen verdeutlicht aber auch den fortschreitenden demographischen Wandel und die damit einhergehende Alterung der deutschen Bevölkerung. Aus der Statistik geht zudem hervor, dass 51 % Pflegebedürftigen ausschließlich von Angehörigen von zu Hause gepflegt wurden und damit Pflegegeld erhielten. Die professionelle Versorgung pflegebedürftiger Menschen kann hingegen durch ambulante oder stationäre Dienstleistungen oder einer Kombination beider Leistungsarten erfolgen. Der Anteil dieser Gruppe beträgt laut Pflegestatistik entsprechend 49 %.

Anhand einer altersspezifischen Pflegequote lässt sich die Wahrscheinlichkeit bemessen, pflegebedürftig zu werden. Diese Quote beschreibt den Anteil der Pflegebedürftigen an der jeweiligen Altersgruppe. IMMAC research setzt die Pflegequote mit der Nachfrage nach vollstationärer Pflege gleich. Laut Statistischem Bundesamt lag die Pflegequote im Jahr 2019 bei 4,19 % und damit leicht unter dem Jahr 2017, als sie noch 4,27 % betrug. Als Grund für den Rückgang sieht IMMAC research u.a. die konstante Entwicklung der vollstationär im Heim versorgten Personen im Vergleich der Jahre 2017 zu 2019. Zudem ist die Zahl der über 65-jährigen in Deutschland weiter angestiegen und es gab 2019 einen höheren Anteil an ambulant betreuten Pflegedürftigen als 2017.

Alternativen sind gefragt

Sowohl aus der Pflegestatistik als auch aus den Leitlinien der Politik geht hervor, dass besonders im ambulanten Bereich ein starkes Wachstum zu verzeichnen ist. So gewinnen durch die politische Stärkung der ambulanten Pflege in diesem Bereich alternative Wohnformen an Bedeutung. In diesem Zusammenhang spricht der Barmer Pflegereport 2019 von einem deutlichen „Trend zur Ambulantisierung“ in der Pflege. Anreizstrukturen wie Wahlfreiheit bei Buchung einzelner Zusatzleistungen sowie eine damit einhergehende Flexibilität erhöhen die Zahl derer, die auf ambulante Versorgungsstrukturen zurückgreifen. Weil die Anbieter ambulanter Versorgungsstrukturen die Leistungen sowohl in der Pflege- als auch in der Krankenversicherung abrechnen können, erhöhen ambulante Versorgungsstrukturen grundsätzlich die Kosten für die Leistungsträger. So können aufgrund der doppelten Abrechnung die maximal pflegebedingten Leistungshöhen, die erstattet werde, etwa doppelt so hoch wie in der stationären Pflege ausfallen. “Die Erkenntnisse aus der Pflegestatistik 2019 zeigen unter anderem, dass sich neben den fest etablierten vollstationären Pflege- und Versorgungangeboten, zunehmend auch Wohn- und Versorgungsangebote mit ergänzenden ambulanten Pflegekonzepten als vom Markt anerkannte und nachgefragte Wohnformen im Alter durchsetzen“, so Cita Born, Leiterin von IMMAC research.

Auf die höhere Nachfrage nach Betreutem Wohnen reagiert auch die IMMAC group. „Wir beobachten den Trend des sogenannten Betreuten Wohnens sehr aufmerksam und haben auch an dieser Stelle unser Ankaufsprofil geschärft“, erläutert Andreas Jantsch, Teamleiter Transaktionen für den Bereich Healthcare der IMMAC group. Unterstrichen würde dies durch die jüngsten Objektkäufe in Leipzig und Eilenburg. Auch in der Projektentwicklung setzt die IMMAC group verstärkt auf Betreutes Wohnen: So wurde bereits im Jahr 2018 in Soltau in Ergänzung zu der bereits im IMMAC-Portfolio vorhandenen Bestandseinrichtung ein Erweiterungsbau für Betreutes Wohnen erfolgreich fertiggestellt. Aktuelle Bauprojekte wie in Bückeburg und Rinteln werden nach ihrer Fertigstellung ebenso jeweils vollstationäre Pflege und Betreutes Wohnen anbieten. (ahu)