IVFP Studie: Alternative Investments im Versicherungsmantel
23.10.2025

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Das IVFP veröffentlicht einen konsolidierten Marktüberblick zu Versicherungslösungen mit Bausteinen aus Alternativen Investments. Darunter versteht man Anlageformen jenseits klassischer Aktien und Anleihen wie etwa Private Equity, Private Debt, Immobilien oder Infrastrukturprojekte, die meist illiquide und langfristig gebunden sind und darüber hinaus häufig einen wertvollen Diversifikationseffekt bieten.
Rückenwind erhält das Thema durch ELTIF 2.0: Der modernisierte Rahmen präzisiert Zugang, Liquiditätsmanagement, Rückgaben, Bewertung und Kostenoffenlegung und macht ELTIF-basierte Lösungen breiter nutzbar. „Mit ELTIF 2.0 ist das Thema Alternative Investments in aller Munde“, stellt Dr. Andreas Kick, IVFP-Geschäftsführer, fest.
Deutsche Versicherer gelten als Vorreiter bei Investitionen in Alternative Investments: Seit vielen Jahren bauen sie entsprechende Kapitalanlagen im Sicherungsvermögen auf und verfügen über gewachsene Expertise in diesem Segment. In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung weiter zugenommen. Parallel dazu hat die Branche produktseitig nachgelegt: Lösungen sind bei die Bayerische, Allianz, Generali, Swiss Life und Württembergische verfügbar. Die Produkte unterscheiden sich jedoch deutlich in Struktur und Strategie und sind damit kaum direkt vergleichbar – für nahezu jede Zielgruppe existieren passende Ausprägungen. „Der langfristige Charakter Alternativer Investments passt ideal zum Wesen der Altersvorsorge“, so Kick.
Die größte Herausforderung bleibt die sehr eingeschränkte Liquidität: Sie limitiert die Flexibilität – insbesondere bei Auszahlungen, etwa Entnahmen, Kündigungen oder im Todesfall. Der notwendige Spagat zwischen möglichst hoher Flexibilität und strukturell geringer Liquidität zählt zu den zentralen Aufgaben für Versicherer. Auch die Kostenstrukturen können komplex sein, da Gebühren auf mehreren Ebenen anfallen. „Entscheidend ist vollständige Produkttransparenz, gerade auch über alle anfallenden Kosten – vom Produkt bis zu Zielfonds, Dachfonds und möglichen Performance-Gebühren“, betont Kick.
Richtig eingebunden, können Alternative Investments im Versicherungsmantel die Vorsorge sinnvoll ergänzen, Erträge stabilisieren und Schwankungen dämpfen. „Alternative Investments sollten stets nur ein Baustein der gesamten Vorsorgestrategie sein – in einem diversifizierten Mix aus Aktien, Anleihen und Alternatives“, resümiert Kick.
Obwohl die Auswahl noch begrenzt ist, adressieren die vorhandenen Policen bereits eine breite Zielgruppe. Mit wachsender Erfahrung und stärkerer Standardisierung dürften weitere Anbieter folgen und die Lösungen kosteneffizienter werden; gelingt zugleich ein verlässliches Liquiditätsmanagement und die Aktivierung des Vertriebs, hat die Anlageklasse das Potenzial, sich als fester Baustein moderner Altersvorsorge zu etablieren. (mho)

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