LV und PKV: Solvabilität im Vergleich 2015 bis 2024
08.05.2025

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Franke und Bornberg hat die Lebensversicherer und privaten Krankenversicherer im Rahmen des Map-Report erneut einer Analyse der Solvabilitätsquoten nach dem Solvency-II-Regime unterzogen. Bereits zum neunten Mal haben die Versicherungsunternehmen ihre SFCR-Berichte veröffentlicht. Im Zuge der angeordneten Neuberechnung des Rückstellungstransitionals (Übergangsmaßnahmen nach Solvency II) kam es insbesondere bei den Lebensversicherern zu einem deutlichen Rückgang der Bedeckungsquoten.
Im Gegensatz dazu blieben die Basisquoten ohne Berücksichtigung von Übergangsmaßnahmen bei Lebens- und Krankenversicherern im Vergleich zum Vorjahr weitgehend stabil. Positiv entwickelten sich die Beitragseinnahmen: Nach drei Jahren rückläufiger Tendenz verzeichneten die Lebensversicherer wieder ein Beitragswachstum. Auch in der Krankenversicherung legten die Prämieneinnahmen weiter zu.
Der Zinsanstieg seit 2022 hat bei deutschen Versicherern zu deutlich niedrigeren versicherungstechnischen Rückstellungen unter Solvency II und damit zu höheren Eigenmitteln geführt. Auch die Solvenzkapitalanforderungen gingen zurück – die Bedeckungsquoten stiegen 2022 und 2023 entsprechend an. Ende 2023 lagen die Rückstellungen nach Solvency II meist unter denen nach Solvency I. „Die ursprünglich zur Entlastung gedachte Übergangsmaßnahme des Rückstellungstransitionals ist damit in ihrer bisherigen Form nicht mehr notwendig und kann inzwischen sogar Fehlanreize schaffen. Denn sie soll zwar Marktverwerfungen abfedern, zugleich aber zur raschen Anpassung an die Solvency-II-Anforderungen motivieren“ kommentiert Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH und Herausgeber des map-report, die Anordnung der Versicherungsaufsicht.
„Die von der BaFin veranlasste Neuberechnung soll diesem Problem entgegenwirken und das Rückstellungstransitional an die aktuellen Rahmenbedingungen anpassen. Bei den meisten Versicherern hat es inzwischen keinen finanziellen Effekt mehr – es beträgt faktisch null. Für Versicherer, die das Rückstellungstransitional nutzen, führt die Neuberechnung dadurch zu niedrigeren Bedeckungsquoten“, ergänzt Reinhard Klages, Analyst des map-report.

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