Märchenhafte Denkanstöße...

29.11.2019

Foto: © ING

Einen ganz besonderen Auftritt in Hanau hatte Thomas Hein. So trat der Leiter Vertrieb Baufinanzierung in Anlehnung an das Märchen „Hans im Glück“ als „Thomas im Glück“ auf. Dieser Name ist alles andere als ungerechtfertigt, schließlich konnte er sehr positive Zahlen vermelden: So ist der Baufinanzierungsbestand in den vergangen Jahren deutlich gestiegen und hat allein in den letzten 4 Jahren um 10 Mrd. Euro zugenommen. Da die Anzahl der Fertigstellungen hinter dem Wohnungsneubau zurückliegt, geht Hein auch in den kommenden Jahren von einer ungebrochenen Nachfrage aus.

Das bedeutet „Agilität“

Seit 1. September ist die ING eine „agile Bank“. Was sich dahinter verbirgt, machte Vorstand Željko Kaurin im Gespräch mit Moderatorin Eliza Mangolagas, Communications Advisor bei Corporate Communications, deutlich. So erklärte Kaurin, dass für die ING Agilität bedeute, einfacher, schneller und günstiger für die Kunden da zu sein. Außerdem würde Agilität zu mehr Transparenz verhelfen. Von dem neuen Konzept sind auch die Vorstände der ING persönlich betroffen, schließlich wurden deren Büros abgeschafft und sie sitzen nun alle gemeinsam an einem Tisch. Auch die Hierachieebenen wurden deutlich vereinfacht. Ein wesentliches Problem in Deutschland für mehr Agilität ist die noch hinter den Notwendigkeiten zurückbleibende Digitalisierung. Doch auch hier zeigte sich Kaurin durchaus optimistisch: „Deutschland ist wie ein Jumbo: Wir brauchen zwar 2 km Runway um abzuheben, aber dann fliegen wir solide“.

Wohnungsmarkt ist nicht nur preislich angespannt

Das machte Axel Gedaschko deutlich in seiner „Zeitreise zu den Wohntrends 2035“ deutlich. Der Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen sprach davon, dass sich die Immobilienbranche in einer derzeit sehr schwierigen Phase befinde und zog dabei einen Vergleich zur Finanz- und der Energiebranche, die sich vor einigen Jahren ebenfalls heftiger Kritik erwehren mussten. Die Kritik an Wohnungsunternehmen würde dabei längt extreme Züge annehmen: „Wohnungsunternehmen müssen sich inzwischen vermehrt mit Sicherheitsfragen beschäftigen“, stelle Gedaschko in Anbetracht zahlreicher Brandanschläge auf die Autos von Wohnimmobilien erschrocken fest. Die Kritik an Wohnungsunternehmen hat längst auch politischen Niederschlag gefunden, und zwar in dem in Berlin eingeführten Mietendeckel, der laut Gedaschko bereits Spuren bei der Investitionstätigkeit hinterlässt. Doch selbst bei einer größeren Investitionstätigkeit wäre eine Ausweitung des Wohnungsangebots nur schwer machbar. So könne aktuell nicht mehr gebaut werden, da die Bauwirtschaft aktuell keine Kapazitäten mehr habe, auch weil falsche Signale aus der Politik kommen würden. Zudem hinke die deutsche Bauwirtschaft der internationalen Entwicklung in Sachen Effizienz  deutlich hinterher: Während zwischen 1990 und 2017 weltweit die Bauwirtschaft jährlich um 1 % an Effizienz zugenommen habe, sie die Effizienz in der deutschen Baubranche über den gesamten Zeitraum betrachtet nur um 1 % gewachsen. Ebenfalls eine große Herausforderung für das Wohnen der Zukunft stellt laut Gedaschko der Klimawandel dar, der dafür sorgen werde, dass große Teile Norddeutschlands regelmäßig überflutet werden.

Wie ein Ex-Bundesminister die aktuelle weltpolitische Lage beurteilt, lesen Sie auf Seite 3