PKV 2025: Erstmals wieder Wachstum in der Vollversicherung
09.09.2025

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Teilrating Bestand
Im Teilrating Bestand dreht sich die Bewertung um die Bestandsentwicklung des Krankenversicherers. Die Bestände der Versicherer zeigen sich auch im Berichtsjahr 2024 stabil. In der Vollversicherung liegt das Wachstum der versicherten Personen im Schnitt erstmals seit längerer Zeit wieder leicht im positiven Bereich. Die Ergänzungsversicherung verzeichnet weiterhin ein Plus und konnte das Wachstum gegenüber dem Vorjahr sogar leicht steigern.
Es zeigt sich 2025 folgendes Bild: zehn Gesellschaften erreichen die Bestnote von fünf Sternen, ein Unternehmen mehr als im Vorjahr. Drei Versicherer erhalten vier Sterne, das ist einer weniger als 2024. Unverändert vier Gesellschaften liegen im Durchschnitt mit drei Sternen. Mit sieben Unternehmen in der Zwei-Sterne-Kategorie bleibt die Zahl schwach bewerteter Gesellschaften gleich. Sechs Versicherer schneiden sehr schwach ab, ebenfalls unverändert zum Vorjahr. Saal kommentiert zu diesem Ergebnis: „Erstmals findet wieder ein positives Bestandswachstum in der Vollversicherung statt, einzelne Versicherer verzeichnen sogar ein recht großes Wachstum. Begründet liegt dies nach wie vor in den attraktiven Produkten in der PKV.“
Teilrating Sicherheit
Das Teilrating Sicherheit bewertet die finanzielle Stabilität und die Eigenkapitalunterlegung eines Versicherers im Hinblick auf eine mögliche Krise. Neben den Eigenmitteln werden hier die Bedeckungsquoten nach Solvency II betrachtet. Im Vergleich zum Vorjahr zeigen sich Eigenkapital und Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) leicht rückläufig. Die RfB erfüllt eine wichtige Pufferfunktion zur Abmilderung von Beitragsanpassungen oder für Barausschüttungen bei Leistungsfreiheit. Aufgrund geringerer Zuführungen und gleichzeitig höherer Entnahmen – insbesondere zur Beitragsentlastung – verringerte sich die RfB im Marktschnitt.
Bei den Kapitalanlagen hat sich die Situation der Vorjahre etwas entspannt: Die Stillen Lasten sind betragsmäßig zurückgegangen, einige Versicherer können sogar wieder positive Reserven ausweisen. Trotz leicht sinkender Werte bei Eigenkapital und RfB bleibt die Sicherheit insgesamt hoch: Die PKV-Unternehmen erreichen marktweit Solvency II-Bedeckungsquoten von über 250%. Zwar ist das Niveau im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken, liegt aber weiterhin deutlich über den gesetzlichen Mindestanforderungen. Auffällig ist zudem, dass die Versicherer kaum Erleichterungen wie Volatilitätsanpassungen oder Übergangsmaßnahmen nutzen.
Mit erneut 16 Fünf-Sterne-Bewertungen bieten viele Versicherer eine hohe Sicherheit. Die Vier-Sterne-Riege nimmt in diesem Jahr um zwei Gesellschaften auf acht ab. Während es zwei Versicherer mehr mit einer Drei-Sterne-Bewertung gibt – insgesamt fünf. Nur ein Versicherer erhält eine schwache Bewertung. Keine Gesellschaft wird sehr schwach eingestuft. „Da auch in diesem Ratingjahrgang ausnahmslos alle Gesellschaften die Anforderungen der BaFin problemlos erfüllen, fällt das Teilrating Sicherheit erneut sehr positiv aus“, fasst Saal das gleichbleibende Ergebnis zusammen.
Fazit
Der Kapitalmarkt bleibt herausfordernd, zeigt sich aber stabilisiert – und in Verbindung mit sinkenden Rechnungszinsen sorgt dies für eine solide Ertragslage. Gleichzeitig belasten die stark gestiegenen Leistungsausgaben die Ergebnisquote und die RfB spürbar. „Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wären weitere Beitragsanpassungen in naher Zukunft kaum zu vermeiden“, sagt Saal und ergänzt: „hierbei sind sicherlich die gut bewerteten Gesellschaften in einer besseren Ausgangslage“. Dennoch sind Sicherheit und Solvabilität der Branche unverändert sehr gut, der Bestand zeigt Stabilität und sogar Wachstum. Insgesamt meistern die PKV-Versicherer die aktuellen Herausforderungen bemerkenswert gut. (mho)

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