Trendthema Pflegeimmobilie: Lohnt sich ein Investment?

11.03.2020

Rupert Voß, Geschäftsführer der InnZeit Bau GmbH / Foto: © InnZeit/ Steffen Leiprecht

Achtung Wohlfühlfaktor: Qualität und Atmosphäre unter der Lupe

Allein auf dieser Basis kann ich nur jedem zu einem Investment in eine Pflegeimmobilie raten. Allerdings sollte man sich immer die Frage stellen, ob man in der ausgewählten Immobilie selbst alt werden würde, und – unabhängig davon ob man sie als reine Kapitalanlage oder als Absicherung für die eigene Zukunft erwirbt – auf folgende Aspekte besonders achten: Wie alt ist die Einrichtung? Entsprechen Zimmer und Ausstattung heutigen Maßstäben bzw. sind Neubauten so hochwertig gestaltet, dass sie in Jahrzehnten noch voll funktional und ästhetisch ansprechend sind? Wie wirkt die gesamte Atmosphäre innen und im Außenbereich, würde man hier einen Angehörigen dauerhaft unterbringen wollen oder sich selbst rundum wohl­fühlen? All diese Fragen sind entscheidend, denn die Qualität der Immobilie, der Wohlfühlfaktor und der Sicherheitsaspekt haben Einfluss auf den Erfolg und Auslastung der Einrichtung und damit letztlich auf die Kapitalrentabilität. Zudem können Renovierungskosten vorab besser eingeschätzt werden. Diese sind bei neuen Pflegeimmobilien zwar niedriger als bei Investitionen in Bestandsobjekte – was langfristig zu einer besseren Rendite führt, aber eben nur, wenn die Qualität stimmt.

Lage und Konzept im Einklang

Wie bei anderen Immobilien ist zudem die Lage ein essenzieller Faktor: Liegt die Pflegeimmobilie im Grünen, womöglich noch in reizvoller Landschaft, und ist sie gut in Stadt oder Gemeinde integriert? Stimmen Nahversorgung, Infrastruktur, ärztliche Versorgung und die Anbindung an das soziale Leben? Alt oder pflegebedürftig zu sein bedeutet ja nicht, dass man auf einen Alltag in der Gemeinschaft verzichten möchte. Darum sind auch der Hintergrund und das Konzept der Pflegeeinrichtung extrem wichtig: Anbieter, die sich aktiv dafür einsetzen, dass Menschen aller Lebenswelten möglichst selbstbestimmt in den Alltag und in eine Gemeinschaft integriert werden, sind eine kluge Wahl. Denn mit jeder nachrückenden Generation werden wir unabhängiger und wollen bestimmte Freiheiten auch im Alter oder Pflegefall nicht aufgeben. Daneben ist auch der Umgang mit den angestellten Pflegekräften wichtig: Wer seine Mitarbeiter gut behandelt, ihnen ein schönes Arbeits- und Wohnumfeld bietet, hat weniger Fluktuation und kann eine professionellere Versorgung gewährleisten.

Fazit

Nur eine Einrichtung mit einem zukunftsfähigen und ganzheitlich durchdachten Konzept wird auf Dauer Bewohner und beaufsichtigende Behörden zufriedenstellen – denn nicht nur das Alter steigt, sondern auch die Ansprüche in dieser Hinsicht. Das klingt nach einer Menge Vorarbeit, ist aber eigentlich ganz einfach: Hat man das Gefühl, dass die Pflegeimmobilie ein echtes Zuhause für den Lebensabend oder eine besondere Lebenssituation bietet, lohnt es sich auch, in den immer länger werdenden Lebensabend zu investieren.

Gastbeitrag von Rupert Voß, Geschäftsführer der InnZeit Bau GmbH