Welche Software benötigt der Berater von Morgen?

17.02.2022

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Online beraten und elektronisch unterschreiben

Ein hochaktuelles Thema, von dem einen heiß geliebt, von dem anderen „gehasst oder gescheut“. Fakt ist allerdings, dass ohne solche Möglichkeiten so manche Geschäftsergebnisse der vergangenen fast zwei Jahren deutlich schlechter ausgefallen wären. Somit steht fest, dass die Branche auch in Zukunft nicht umhinkommen wird, dieses Beratungsangebot kontinuierlich weiterzuentwickeln. Und es gibt vermutlich nur wenige Branchenangehörige, die in den letzten Monaten nicht selbst die großen Marktnamen wie Zoom oder GoToMeeting etc. selbst kennengelernt oder eingesetzt haben. Doch auch zu diesem Softwarebereich gilt, dass nicht jedes Onlineberatungstool mit einem anderen vergleichbar ist. Auch hier ist ein genauer Blick auf den Einsatzzweck, die Sicherheit, vorhandene Features, Flexibilität, Kosten und das Handling unerlässlich. Bis hin zur Frage, ob es sich dabei um eine Standalone-Lösung (Insellösung) oder einen Mitbestandteil bzw. ein einzubindendes Modul zu einer von Ihnen sonst eingesetzten Software handelt? Eine weitere Innovation und Entlastung im Beratungsalltag stellt die sogenannte elektronische Unterschriftenlösung, namens E-Signatur dar. Egal ob im Präsenzgespräch oder in der Onlineberatung eingesetzt, sie spart wertvolle Zeit, reduziert den Papierverbrauch und dient damit auch dem Thema Klimaschutz. Doch auch hier gilt das bereits Vorgenannte. Nicht jede am Markt angebotene Software leistet nämlich das Gleiche, funktioniert gleich und kostet dasselbe. Und gerade weil die E-Signatur heutzutage für zahlreiche Geschäftsvorgänge so elementar geworden ist, ist sie auf dem Vormarsch und kaum mehr aus dem Kundengeschäft wegzudenken.

Die Evolution der Ansprüche

Erinnern Sie sich noch? Als die ersten Softwareprogramme auf den Markt kamen, war die Begeisterung groß, schließlich funktionierten diese für ihren Einsatzzweck hervorragend. Doch die Ansprüche wuchsen und die Anfangsfreude währte nicht lange, da es sich um technologische Insellösungen handelte. Schnell stellte man fest, dass es kaum oder keine Schnittstellen gab und dass Daten doppelt erfasst werden mussten. Einmal in Kundenverwaltungsprogramme (MVP), in einem oder mehreren Angebots- oder Vergleichsrechnern, in PDF-Formularen, die als Vertragsvorlagen oder Risikovoranfragen dienen, in Excel-Tabellen zum Zwecke von Umsatzauswertungen etc.

Diese Liste könnte beliebig weitergeführt werden. Die Konsequenz war und ist, dass Einzelkämpfer immer weniger Zeit für ihre Kernaufgabe hatten bzw. haben, nämlich für ihre Kundenberatung. Bei einem Unternehmen bedeutete das, einen größeren Personalaufwand vorzuhalten. Das nahm man auf sich, weil die Erträge immer noch zufriedenstellend waren. Doch infolge von Provisionsdecklungen, verschiedenen regulatorischen Maßnahmen, sowie sich weiter verändernden Rahmenbedingungen sind die Margen gesunken, so dass sich der Druck erhöht hat.

Gerade die technische Entwicklung der letzten Jahre im Freizeitbereich hat uns sehr verwöhnt. Und mit den Smartphones wuchsen die Ansprüche. Vom Handy geschossene Fotos wandern direkt über die Cloud als Bilder aufs Tablett und auf den PC. Oder die Adresse eines Outlook-Termins, wird automatisch ans Auto gesendet. Beispiele dieser Art gibt es viele. Wenig verwunderlich, dass es einen Berater heutzutage nervt, die noch eben in seinem MVP erfassten Daten, nochmals in ein Vergleichsprogramm oder einem Beratungssystem komplett neu erfassen zu müssen. Und dieses Problem ist immer noch keine Seltenheit, weil es eine Vielzahl kleiner Hersteller, keine Standards und Normen dazu gibt und weil sich die großen Softwareanbieter abschotten, um ihre Marktanteile zu sichern.

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