Welche Software benötigt der Berater von Morgen?

17.02.2022

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Abhängigkeit und Daten

Daten sind das neue Gold. Wer eine unversiegbare Quelle schafft und sie schützt, ist reich und wird reich wie uns die großen Big-Techs anschaulich zeigen. Bereitwillig und manchmal unbedacht geben Menschen in diesen Tagen zahlreiche persönliche Daten bekannt, unwissend was mit diesen Informationen gemacht wird und bei wem sie landen. Sie sind der Preis, die neue Währung für Komfort, Service und Dienstleistung. Da ist es wenig verwunderlich, dass auch Branchenunternehmen auf der Jagd nach dem neuen Gold sind und ihren Vertriebspartnern eigene Softwarelösungen anbieten, die gerne kostenfrei oder subventioniert eingesetzt werden dürfen. Doch wem gehören diese eingegebenen Daten am Ende und was passiert mit ihnen, wenn man in der Zukunft vielleicht einmal getrennte Wege voneinander geht? Mit anderen Worten, bei der Auswahl und dem Einsatz von Softwarelösungen sollte man immer im Kopf haben, dass dadurch auch Abhängigkeiten entstehen können und man gut beraten ist, dies von vornherein zu bedenken. Denn Kunden und damit Kundendaten sind und waren stets das Kapital oder besser Eigenkapital eines Vertrieblers. Insofern kann eine kostenfrei bereitgestellte Software in den Ergebnissen „kostspieliger“ sein als eine selbst erworbene.

Fazit

Wählen Sie sorgfältig benötigte Software aus und seien Sie sich jederzeit möglicher Folgen oder Konsequenzen Ihrer Software- und Anbieterwahl bewusst.  Mit anderen Worten: wägen Sie also ab, welche Software Sie ggf. von wem „gesponsert“ in Zukunft für sich nutzen möchten. Und sollte Ihnen dabei z. B. Ihre Unabhängigkeit und Freiheit besonders am Herzen liegen, dann achten Sie stets darauf, dass die verschiedenen Systeme, die Sie einzusetzen gedenken, auch „miteinander reden“ können. Das spart Ihnen wertvolle Zeit und Kosten. Denn Zeit für wichtigere Aufgaben ist schließlich das Fundament für jedes Wachstum. Weiterhin sollten Sie beachten, dass kleine Softwarehersteller Ihnen oft die dazu erforderliche Schnittstellenvielfalt mit ihren Ressourcen leider nicht immer sicherstellen können. Wohingegen sich die ganz Großen am Markt gerne einmal mit einer gewissen ignoranten Arroganz vom individuellen Bedarf abkapseln. Das heißt, sie nutzen Ihre Marktstellung, um bestehende individuelle Bedürfnisse in eigene Lösungen umzulenken, auch wenn diese nicht immer vollends die Kundenanforderungen erfüllen oder teils überdimensioniert sind. Sie sehen also, bei der Softwarewahl gibt es einiges zu beachten. In gewisser Weise ist sie am Ende auch eine Vertrauensfrage. (cje)