„Wir sind breit aufgestellt“

19.10.2021

Christian Machts, Head of Wholesale bei Fidelity International / Foto: © Fidelity

Die Pandemie hat den Vertrieb verändert. Vieles läuft digital und die Ansprache der Kunden muss eine andere sein. Fidelity hat in den vergangenen Jahren im Fondsvertrieb gute Zahlen vorgelegt. Mit dem Head of Wholesale bei Fidelity International, Christian Machts, sprach finanzwelt über die Meilensteine der erfolgreichen Entwicklung und den Anforderungen an den Vertrieb von heute.

finanzwelt: Herr Machts, seit zweieinhalb Jahren sind Sie Head of Wholesale bei Fidelity. Wo steht Ihre Gesellschaft heute? Welche Veränderungen haben Sie vorangetrieben? Christian Machts» Fidelity International ist auf Wachstumskurs, wir konnten über die letzten Jahre gerade hier in Deutschland zu unseren Wettbewerbern aufschließen und teilweise auch vorbeiziehen. Fidelity ist nicht mehr das Haus mit nur zwei bis drei Produkten, um die sich alles dreht, wir sind breit aufgestellt und haben mittlerweile auch Angebote im Bereich von ETFs oder Private Equity und Immobilien. Wir konnten uns als Anbieter auch von komplexeren Lösungen positionieren, die weit über den einzelnen Fonds hinausgehen. Zudem haben wir vorhandene Stärken in der vertrieblichen Unterstützung und im Marketing ausgebaut. Mit der Ausweitung des Geschäftes mit Dachfonds, Vermögensverwaltern und Family-Offices haben wir eine Säule unseres Geschäftes in Deutschland gestärkt und sehen sehr positive Reaktionen unserer Kunden dazu. Die Kundenzufriedenheit konnten wir signifikant steigern und sind heute einer der Top 3 Anbieter in Deutschland. Mein Team und ich sind stolz, Teil dieser Entwicklung zu sein.

finanzwelt: Wie hat sich der Vertrieb verändert (auch im Kontext der Pandemie)? Machts» Durch die Pandemie haben wir auf vielen gesellschaftlichen Ebenen einen großen Digitalisierungsschub erlebt und das galt auch für den Fondsvertrieb. Wir haben schon vor Corona viel Wert auf eine enge Kundenkommunikation gelegt. Aber ich denke, es ist gerechtfertigt zu sagen, dass wir in puncto Umfang und Qualität hier noch einmal eine Schippe draufgelegt haben. Vieles davon läuft digital – etwa über hochkarätig besetzte Webinare, aber auch unser Social Selling-Ansatz über soziale Medien hat einen ordentlichen Schub bekommen. Darauf werden wir auch nach dem hoffentlich nahen Ende der Pandemie aufbauen.

finanzwelt: Im vergangenen Jahr konnten Sie milliardenschwere Mittelzuflüsse verbuchen. Wie läuft es bis dato 2021? Machts» Auch 2021 verspricht ein hervorragendes Jahr zu werden. Wir sehen breite Zuflüsse in unsere Produkte und sind im Bereich des thematischen Investierens und der Nachhaltigkeit vorne mit dabei, zwei Bereiche mit noch enormen Wachstumspotenzial.

finanzwelt: Welchen Anteil messen Sie dem ETF-Geschäft bei, das Sie mit Partnerschaften (z. B. ING) forcieren? Machts» Der Ausbau unseres ETF-Geschäfts ist eine langfristige, strategische Entscheidung in einem Feld, das von sehr großen Anbietern dominiert wird. Wir wollen uns etablieren und unsere Nische finden. Ich bin aber überzeugt, dass wir diese mit unseren aktiven Nachhaltigkeits-ETFs gefunden haben. Das Feedback von Kunden bislang ist in jedem Fall sehr gut. Dass sich dann noch kürzlich die größte deutsche Direktbank ING für uns als ETF-Partner entschieden hat, sehen wir als zusätzliche Bestätigung. Wir wollen in jedem Fall weiter Gas geben. Der Anteil der ETFs am Gesamtgeschäft wird kontinuierlich wachsen und an Bedeutung gewinnen. Kooperationen wie auch mit dem Robo-Advisor Whitebox helfen auch hier, sich als Anbieter von Lösungen zu positionieren und nicht nur das einzelne Produkt in den Vordergrund zu rücken.

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