Alle Zeichen stehen auf Erfolg – die R+V auf Wachstumskurs in der Krankenversicherung

31.10.2022

Nina Henschel, Vorständin der R+V Krankenversicherung / Foto: © R+V

Die R+V Krankenversicherung ist auf dem besten Weg, sich zu einem der führenden Anbieter in der privaten Gesundheitsvorsorge zu entwickeln. Die gute Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein. Im Interview gibt Nina Henschel, Vorständin der R+V Krankenversicherung, der finanzwelt Einblicke in Kooperationen mit Maklern zur Tarifgestaltung und in die Geschäftsentwicklung der privaten Krankenversicherung.

finanzwelt: Es finden wieder mehr gesetzlich Versicherte zur privaten Krankenversicherung. Wie entwickelt sich das Geschäft bei Ihnen? Nina Henschel: Wir hatten in der Tat das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte der R+V-Krankenversicherung, was die absolute Steigerung an Beitragseinnahmen und das Neugeschäft angeht. So haben sich etwa unsere Beihilfe-Tarife, die wir im April 2021 eingeführt haben, zu einem Verkaufsschlager entwickelt. Im Maklervertrieb haben wir hier eine Steigerung von 97 %. Ebenfalls sehr gut gelaufen ist die betriebliche Krankenversicherung. Und auch mit CareFlex Chemie ist uns etwas Großartiges gelungen. Sie ist seit Mitte 2021 in Deutschland die erste tarifliche Pflegeabsicherung in der Chemiebranche, die wir in einem Konsortium zusammen mit der Barmenia Krankenversicherung anbieten. Wir sind insgesamt mit großen Planzahlen in das Jahr gegangen und haben Top-Ergebnisse erzielt. Die Kranken­vollversicherung läuft übrigens auch gut bei uns. Somit haben wir insgesamt erfreuliche Zuwächse und konnten eine Steigerung der versicherten Personen um 21,4 % auf 1,5 Millionen Versicherte verzeichnen.

finanzwelt: Warum sind Ihre Beihilfe-Tarife für Beamte, Anwärter und deren Angehörige bei Maklern so erfolgreich? Henschel: Beamte sind eine sehr sichere, gute Klientel für die private Krankenversicherung. Daher war es uns auch wichtig, hier genau den Bedarf zu treffen. Das haben wir bei der Produktentwicklung unserer neuen Tarife dank der Einbindung von Maklern erreicht. Sie haben uns wichtiges Feedback gegeben. Unsere Strategie ist es, in der Vollversicherung zu wachsen. Wir hatten hier im vergangenen Jahr mehr Produktion als in der Zusatzversicherung. In der Vollversicherung ist der Maklervertrieb ein Kernkanal. Aber natürlich wollen wir auch Hauptakteur in der Zusatzversicherung und vor allem der bKV sein.

finanzwelt: Womit punkten Versicherungsmakler mit R+V bei Kunden, die privaten Krankenvollschutz wünschen? Henschel: In der Krankenvollversicherung haben wir seit vielen Jahren erfolgreich das R+V-GesundheitsKonzept AGIL am Markt. Wir sind in dem Bereich ein sehr beständiger und verlässlicher Partner, was sich auch in unseren sehr guten Unternehmenskennzahlen widerspiegelt. Bei Unternehmensratings erzielen wir regelmäßig Bestnoten. Unser Tarif AGIL comfort mit 480 Euro Selbstbehalt ist in der Vollversicherung schon seit vielen Jahren unser Bestseller. Generell kann man sagen, dass das Gesundheitsbewusstsein in der Pandemie gestärkt wurde. Auch das trägt zu unserem Nettowachstum bei.

finanzwelt: Verläuft das Geschäft bei Ihnen in der PKV erwartungsgemäß oder gibt es noch Entwicklungsmöglichkeiten? Henschel: Na ja, also beides. 2021 war absolut gesehen unser erfolgreichstes Jahr. Insofern bin ich hochzufrieden. Wenn ich mir aber ansehe, was wir in der R+V-Welt in anderen Sparten können, dann bin ich noch nicht zufrieden. Die R+V ist in vielen anderen Sparten auf Platz 2. Mit der Krankenvollversicherung waren wir 2020 auf Platz 6. Wir können noch viel mehr. In der Zusatzversicherung etwa steckt noch sehr viel Potenzial. Bis 2030 wollen wir unsere gesamte Produktion vervierfachen. Aktuell stehen wir nach Beiträgen auf Platz 18 und wollen hier unter die Top Ten.

finanzwelt: Wie schätzen Sie die Chancen und die Zukunft für Zusatzversicherungen ein? Stößt diese private Vorsorge alsbald an Grenzen? Henschel: Also, da bin ich sehr entspannt. Wir haben 73,5 Millionen gesetzlich Krankenversicherte und nur 17 Millionen Menschen mit einer Zahnzusatzversicherung. Das heißt also, 77 % aller GKV-Versicherten haben noch keine Absicherung. Bedarf gibt es bei Zahnersatz, professioneller Zahnreinigung, bei Sehhilfen und Vorsorgeuntersuchungen. Und Pflege kommt auch noch dazu. Fast jeder Zweite möchte solche Produkte abschließen. Genau das, was der Kunde auch am liebsten abschließt, bündeln wir in den Tarifen plus in Verbindung mit dem Tarif ZahnVorsorge. Ich stelle aber fest, dass Makler sehr stark in Einzeltarifen verkaufen, obwohl diese Bündelprodukte aus Kundensicht ein Rundum-sorglos-Paket sind. Zudem gibt es einen Beitragsvorteil von aktuell bis zu 35 % gegenüber der Absicherung mit Einzeltarifen. Ich finde, das ist eine super Kombi.

finanzwelt: Welche Themen stehen für das letzte Quartal 2022 sowie für das Jahr 2023 auf Ihrer Agenda? Henschel: Wir beweisen, dass wir ein echter Gesundheitspartner sind. So haben wir mit der TeleClinic und der Videosprechstunde begonnen. Wir haben weiter einen Online-Gesundheitsratgeber entwickelt, der sehr gut an­kommt. Mitte des Jahres starteten wir zwei Service-Storys. So brachten wir ein Rundum-sorglos-Paket für junge Familien raus. Da geht es darum, die Familienplanung, die Schwangerschaft und die ersten Jahre als Eltern mit nützlichen Services zu begleiten. Die zweite Story beinhaltet einen Zweitmeinungs-Ärzte-Service sowie eine Spezialisten- und Krankenhaussuche für bestimmte Behandlungen. Zudem werden wir als einer der ersten Versicherer unseren Kunden die elektronische Patientenakte zur Verfügung stellen, sobald die gesetzliche Grundlage und ein kundenfreundlicher Prozess von der gematik und dem PKV-Verband geschaffen wurde. Wir sind hier investitionsbereit und meinen es ernst. Auch das soll dazu beitragen, dass wir bis 2030 unter den Top Ten am Markt sind. (gg)