Bürger verlieren Vertrauen in die Rente

28.05.2025

Debeka

Immer mehr Menschen in Deutschland zweifeln an der finanziellen Sicherheit im Ruhestand. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Debeka zeigt: Nur 14 Prozent der Befragten vertrauen auf eine auskömmliche gesetzliche Rente – bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar weniger als acht Prozent. Zugleich rückt die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen verstärkt in den Fokus: Besonders junge Frauen sehen sich im Alter deutlich schlechter abgesichert. Diese Ergebnisse unterstreichen den dringenden Reformbedarf in der Altersvorsorge.

„Die gesetzliche Rentenversicherung ist und bleibt ein zentraler Pfeiler der Altersabsicherung in Deutschland“, betont Thomas Brahm, Vorstandsvorsitzender der Debeka. „Doch angesichts des demografischen Wandels und wachsender Ungleichheiten müssen wir heute die Weichen stellen, um das Vertrauen der Bevölkerung langfristig zu sichern. Vor allem Frauen und junge Menschen zeigen sich verunsichert – hier ist politisches Handeln gefragt.“

Die Umfrage macht deutlich: Die Sorge um eine drohende Rentenlücke ist in weiten Teilen der Bevölkerung präsent. Besonders alarmierend ist das Vertrauen der jungen Generation – nur ein Bruchteil der unter 30-Jährigen setzt noch auf die gesetzliche Rente als ausreichende Absicherung. Gleichzeitig zeigt sich ein deutlicher Gender Pension Gap: 63 Prozent der befragten Frauen glauben, dass das Geschlecht die Höhe der Altersvorsorge beeinflusst. Unter jungen Menschen liegt dieser Wert sogar bei 65 Prozent.

Zudem fühlen sich deutlich weniger Frauen (13,9 Prozent) als Männer (21,5 Prozent) gut auf den Ruhestand vorbereitet. „Diese Diskrepanz ist nicht nur ein gesellschaftliches Problem, sondern auch ein deutliches Signal, die Altersvorsorge gerechter zu gestalten“, sagt Brahm.

Die Debeka spricht sich daher für eine Stärkung der ergänzenden Altersvorsorge aus – sowohl im betrieblichen als auch im privaten Bereich. Ziel müsse es sein, die gesetzliche Rentenversicherung zu entlasten und gleichzeitig individuelle Vorsorgelösungen zu fördern. Sie unterstützt dabei die Forderungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nach strukturellen Reformen, um das Rentensystem zukunftsfest aufzustellen.

„Es geht nicht darum, die gesetzliche Rente in Frage zu stellen, sondern sie durch geeignete Maßnahmen nachhaltig zu stärken – im Zusammenspiel mit betrieblichen und privaten Vorsorgemodellen“, so Brahm. „Wir brauchen faire und stabile Rahmenbedingungen, damit alle Generationen und Geschlechter im Alter auf ein sicheres Auskommen vertrauen können.“ (mho)

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