BVK: Personelle Veränderung und klare Forderungen

31.05.2021

Hubertus Münster ist neuer stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BVK / Foto: © BVK

Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) richtet klare Forderungen an eine zukünftige Bundesregierung und spricht sich deutlich gegen weitere Regulierungsvorhaben aus. Zudem erhält der Verband einen neuen stellvertretenden Hauptgeschäftsführer.

Am 27. Mai fand die virtuelle Delegiertenversammlung des BVK statt. Dabei wurde einstimmig der Leitantrag „Überregulierung und Pandemie – Versicherungsvermittlung im Wandel“ beschlossen“.

Auf der Versammlung stellen die Delegierten die Forderung, den sozialpolitischen Auftrag der Versicherungsvermittler als Lotsen bei der Absicherung von Lebensrisiken ihrer Kunden anzuerkennen. Zudem verlangen sie eine deutliche Entbürokratisierung und eine Stärkung der Vermittlerbetriebe. Sie bestehen konsequenterweise auf einem Aussetzen von weiteren Regulierungen bis die Evaluierung der IDD abgeschlossen sind. Strikt abgelehnt werden neue Regulierungsvorhaben, die den Berufsstand zusätzlich belasten, bspw. der „Digital Operational Resilicence Act“ (DORA). Des Weiteren wurde eine klare Absage an jegliche Planspiele zur Einführung eines Provisionsdeckels bei Lebensversicherungen und die Übertragung der Aufsicht über Finanzanlagenvermittler auf die BaFin erteilt.

Der BVK hatte auf seiner Delegiertenversammlung nicht nur Forderungen für die tägliche Arbeit der Vermittler, sondern auch bezüglich der Produktgestaltung. So mahnt der Vermittlerverband eine echte Reform der kapitalgedeckten Altersvorsorge bei der zukünftigen Bundesregierung an und will hierfür das Zulagenverfahren der Riester-Rente verschlanken und u.a. den Sparern ermöglichen, durch einen Wegfall der Beitragsgarantie mehr Renditechancen zu nutzen, um mehr Altersvorsorgekapital zu akkumulieren. Zudem will der Verband das duale Gesundheitssystem erhalten bzw. die private Krankenversicherung stärken und die qualifizierte Expertise der Vermittlerschaft bei den Beratungen zur Altersvorsorgepflicht für Selbständige einbringen.

Der BVK richtete sich auch an die Adresse der Versicherungsunternehmen und forderte von diesen ein auskömmliches Vergütungssystem ohne Vertriebssteuerungen über Bonifikationen. Da von Kundenseite immer mehr nachhaltige Produkte nachgefragt werden, forderten die Delegierten zudem von den Versicherern, mehr davon anzubieten. Der BVK sieht Nachhaltigkeit im Vertrieb als ein wesentliches Zukunftsthema und wird des in den nächsten Jahren aktiv begleiten.

Personelle Veränderung

Auf seiner Sitzung am 27. Mai hat das BVK-Präsidium zudem entschieden, Hubertus Münster zum stellvertretenden Hauptgeschäftsführer zu ernennen. Der Fachanwalt für Versicherungsrecht ist seit 1998 für den Vermittlerverband tätig und hat seit 2012 die Position des Geschäftsführers inne. Neben der Leitung der Bildungsakademie gehören u.a. die Zusammenarbeit mit der Weiterbildungsinitiative „gut beraten“ sowie dem GDV im Gemeinschaftsausschuss zu seinen Aufgaben. Er ist zudem für diverse Sonderaufgaben sowie die rechtliche Beratung der Mitglieder im Handelsvertreter- und Maklerrecht verantwortlich. (ahu)