Chinas Wachstumsziel wackelt

15.09.2025

Foto: © qphotomania - stock.adobe.com

Gleich zum Wochenauftakt herrscht Vorsicht an den Börsen. Neue Daten belegen, wie stark Chinas Wachstum ins Stocken geraten ist. Zwar legten Industrieproduktion und Konsum im August noch zu, allerdings auf dem niedrigsten Niveau des Jahres. Die Industrieproduktion stieg um 5,2 Prozent im Jahresvergleich, die Einzelhandelsumsätze lediglich um 3,4 Prozent.

Deutlich schwächer präsentieren sich die Investitionen. Die Anlageinvestitionen stagnieren nahezu und legten nur noch um 0,5 Prozent zu. Besonders beunruhigend ist die Entwicklung am Immobilienmarkt. Die Investitionen fielen hier um 12,9 Prozent. Damit gerät das Wachstumsziel der chinesischen Regierung in Gefahr.

Die Schwäche der Wirtschaft hat zudem außenpolitische Folgen. In den Handelsgesprächen mit den USA steht China durch die schwachen Daten unter zusätzlichem Druck. Auch der Arbeitsmarkt zeigt Risse. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,3 Prozent.

Damit wächst die Wahrscheinlichkeit neuer Stimulus-Maßnahmen. Allerdings könnten strukturelle Probleme wie die Immobilienkrise, Überkapazitäten und eine schwache Binnennachfrage die Wirkung rasch verpuffen lassen. Anleger sollten sich zumindest auf erhöhte Volatilität einstellen. Chinesische Assets bieten zwar Chancen, bleiben jedoch stark abhängig von politischen Entscheidungen.

Marktkommentar von Maximilian Wienke, Marktanalyst bei eToro.