Colliers: Erhöhte Nachfrage nach Flächenflexibilität

07.02.2013

© helix - Fotolia.com

Colliers International folgert aus den Ergebnissen einer aktuellen Studie zu Büroimmobilien, dass die erhöhte Flächenteilbarkeit einen begünstigenden Faktor für den Vermietungserfolg darstellt – oder gar als Erfolgsgarant für einen Abschluss dienen kann.

(fw/ah) Rückblick: Im vergangenen Jahr wurden auf dem deutschen Büroimmobilienmarkt annähernd 3,1 Mio. m² Bürofläche umgesetzt. Das bedeutet das nach 2007 zweitstärkste Umsatzergebnis innerhalb der letzten zehn Jahre. Dem positiven Umsatzergebnis standen Ende 2011 rund 7,1 Mio. m² Bürofläche auf der Angebotsseite gegenüber. Allerdings wird ein Teil dieses Flächenangebots auch in umsatzstarken Jahren nur eingeschränkt nachgefragt. "Dies war die zu analysierende Ausgangssituation der Studie", erläutert Andreas Trumpp, Head of Research bei Colliers International, Deutschland. "Untersucht wurden nur neu abgeschlossene Mietverträge, das heißt also keine durch Eigennutzer belegten Immobilien oder Mietvertragsverlängerungen. Unterschieden haben wir die Mietverträge in der Analyse dann nach Bestandsimmobilien, Neubauten, Projekten oder im Bau befindliche Gebäude", führt Andreas Trumpp weiter aus.

Das Gesamtergebnis hat gezeigt, dass nur rund 16% aller Mietverträge eine Größe von 1.000 m² und mehr erreichten, im Großflächensegment über 5.000 m² sind es sogar nur noch 2%. 50 % der analysierten Mietverträge wurden im Kleinflächensegment bis 344 m² und darunter abgeschlossen. "Die Analyse zeigt außerdem, dass in der weiteren Differenzierung zwischen Bestands- und Neubauflächen der Trend zur kleinflächigen Anmietung bei Bestandsimmobilien deutlich stärker ist. Dies ist dem Umstand zu schulden, dass nur ein vergleichsweise geringer Flächenanteil bei Projekten und Neubauten für die kleinteilige Vermietung vorgesehen ist. Hier stehen große Ankermieter im Fokus, da sie der wichtigste Faktor für die Finanzierungsvorgaben und generell für die Realisierbarkeit der Immobilie sind", so Felix Kugler, der die Studie im Rahmen seiner Bachelor Thesis an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) erarbeitet hat.

Der Trend zu kleinflächigen Mietverträgen lässt sich auch auf der Zeitschiene abbilden. Während im Zyklus von 2000 bis 2005 noch 50% (bzw. 75%) der Mietverträge kleiner als 350 m² (bzw. 741 m²) waren, waren sie in den darauffolgenden sechs Jahren kleiner als 340 m² (bzw. 649 m²) (siehe Grafik). "Die Entwicklung zu kleinteiligen Mietverträgen und die von uns beobachtete Verstärkung dieses Trends bedeutet, dass die Flächenflexibilität auf dem Markt stark gefragt ist und sich tatsächlich positiv auf den Vermietungserfolg auswirken kann. Die von uns ergänzend durchgeführte Befragung unter überregional tätigen Immobilienakteuren hat gezeigt, dass die tatsächlichen Zahlen von den angenommenen Zahlen in Bezug auf den Umfang kleinteiliger Vermietung stark voneinander abweichen. Diese gewonnenen Erkenntnisse der Studie können wir gemeinsam mit unserer Fachkompetenz sehr gezielt für die optimierte Beratung unserer Kunden einsetzen", so Andreas Trumpp abschließend."

www.colliers.de