„Der US-Sunbelt bleibt ein Wachstumsmotor“
26.05.2025

Foto: Daniel Regensburger, Co-CEO von Pangaea Life Capital Partners AG © Pangaea Life
Pangaea Life hat den ersten geschlossenen AIF außerhalb des Versicherungsmantels der Bayerischen auf den Markt gebracht. Der Fokus liegt auf Wohnimmobilien in den boomenden Regionen im US-Sunbelt. Im Interview spricht Daniel Regensburger, Co-CEO von Pangaea Life Capital Partners AG über die Strategie und Merkmale des Fonds, über das „Trump-Risiko“ in den USA und was weiterhin für ein Investment in Wohnimmobilien im Süden der USA spricht
finanzwelt: Herr Regensburger, Sie haben kürzlich den ersten geschlossenen AIF außerhalb des Versicherungsmantels herausgebracht. Welche Strategie steht dahinter?
Daniel Regensburger: Mit der Pangaea Life haben wir auf dem deutschen Versicherungsmarkt eine Investitionsphilosophie etabliert, die anders ist. Mit unseren Fonds eröffnen wir Kunden Zugang zu konkreten Sachwert-Investments in einigen der wichtigsten Zukunftssektoren des nachhaltigen Wandels. Transparent, nachvollziehbar und ohne dabei die Rendite zu vernachlässigen. Diese Möglichkeit der Investments in Private Markets war zuvor meist institutionellen Investoren vorbehalten, wurde von unseren Kunden aber in den letzten Jahren hervorragend angenommen – und bietet auch für jeden Aktieninvestoren eine hervorragende Möglichkeit der Diversifikation. Zumal wir mit unserem Track Record das beliebte Vorurteil widerlegen, dass Nachhaltigkeit der Rendite schadet.
Doch bei allen Vorteilen, die zum Beispiel eine Fondpolice, bAV-Direktversicherung oder die Basisrente für die langfristige Geldanlage bieten, möchten viele Menschen nicht zwingend eine Versicherung abschließen. Gerade bei eher kurzfristig orientierten Anlegern gibt es andere Vehikel, die womöglich besser zu den Anlagepräferenzen passen. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, auf Basis unserer erfolgreichen Investmentphilosophie fortan auch Anlagelösungen außerhalb des Versicherungsmantels zu entwickeln. Unser neuer Fonds „Co-Invest US-Residential“ ist der Startschuss.
finanzwelt: Was zeichnet diesen Fonds aus?
Regensburger: Bei unserem Co-Invest handelt es sich um einen geschlossenen alternativen Investmentfonds (AIF) mit einer kurzen Laufzeit von nur etwa 5 Jahren. Er investiert in Bau und Entwicklung ausgewählter nachhaltiger Wohnimmobilienentwicklungen in Metropolen des boomenden US-Sunbelts. Die Ziel-Objekte befinden sich mit Dallas und Miami in absoluten Premium-Lagen dieser Region. Unser Co-Invest entwickelt die Projekte ab Baubeginn und zielt auf eine Veräußerung nach Fertigstellung der Immobilien und einer Vermietungsphase von etwa 3 Jahren ab. Der prognostizierte Gesamtmittelrückfluss beträgt im Basis-Szenario 144%.
finanzwelt: Der Immobilienmarkt in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stark unter Druck geraten – vor allem durch die Zinsentwicklung sowie immens gestiegene Bau- und Materialkosten. Was spricht vor diesem Hintergrund für ein Investment in Wohnimmobilien im Süden der USA?
Regensburger: Es ist wichtig den Immobiliensektor differenziert zu betrachten. Sicher sind viele Anleger durch die Schlagzeilen über Abwertungen bei einigen Immobilienfonds im letzten Jahr verunsichert. Entscheidend ist aber der Blick „unter die Motorhaube“ des jeweiligen Produkts. Geht es um Gewerbeimmobilien oder um das Grundbedürfnis Wohnen? Investiert ein Fonds größtenteils in unsanierte Häuser aus den 1960ern in strukturschwachen Kleinstädten auf dem flachen Land? Oder haben wir es mit Investitionen in nachhaltige Neubau-Vorzeigeprojekte in den begehrtesten Metropolen zu tun? Also dort wo das Herz der Wirtschaft pocht und der Bedarf an neuem Wohnraum besonders eklatant ist? Genau dort positionieren wir uns mit unserem neuen Fonds.
finanzwelt: Und das vielzitierte „Trump-Risiko“ in den USA?
Regensburger: Ja, die USA agieren unter Präsident Trump gerade in der Außen- und Handelspolitik äußerst erratisch – Doch für den Investment-Case unseres neuen Fonds sollten wir uns auf die nüchternen Fakten vor Ort fokussieren. Und die sind äußerst vielversprechend: Florida und Texas führen seit Jahren mit großem Abstand die Liste der US-Bundesstaaten mit dem höchsten Zuzug innerhalb der USA an. Ein Zuzug, der sich vor allem aus den ökonomisch bessergestellten Schichten speist, wie die Statistiken zeigen. Unzählige Konzerne haben ihre Sitze aus anderen Staaten in den US-Süden verlegt. Ein wirtschaftsfreundliches Umfeld mit besonders niedrigen Steuern, eine hervorragende Infrastruktur und eine hohe Lebensqualität machen Großstädte wie Dallas, Austin oder Miami zu den Wachstumsmotoren der USA. Das wiederum hat in den letzten Jahren einen hohen Mangel an Wohnraum zur Folge. Hier setzt unser Co-Invest an, indem er an diesen Wachstums-Hotspots dringend benötigten Wohnraum schafft – und das nach modernsten nachhaltigen Standards.
finanzwelt: Welches Potenzial ergibt sich aus Ihrer Strategie für Pangaea Life und insbesondere auch für die Makler?
Regensburger: Mit unserer neuen Co-Invest-Strategie stellen wir den Erfolg der Marke auf ein zusätzliches Standbein. Dabei kommt uns sicherlich zugute, dass die Pangaea-Life-Fonds in der Versicherungsbranche bereits eine große Bekanntheit und ein sehr gutes Ansehen genießen. Vermittler mit 34f(2)-Lizenz oder 34d-Vermittler über ein Haftungsdach erschließen durch unseren neuen Co-Invest-Fonds zusätzliche Kundengruppen oder kommen spezifischen Kundenbedürfnissen noch zielgenauer entgegen. Unser neuer Fonds eignet sich ideal für Anleger, die in volatilen Zeiten nicht nur Stabilität, sondern auch Diversifikation zum Beispiel in Punkto Assetklasse und Währung suchen. Aber auch für ältere Kunden, die zum Beispiel ein Erbe oder die Auszahlung einer Lebensversicherung für wenige Jahre chancenreich reinvestieren möchten, ist der Fonds eine spannende Portfolioergänzung. In jedem Fall bereichern Makler ihre Beratung und das Produktangebot gegenüber Kunden um eine attraktive Investment-Alternative, die in dieser Form nur wenige im Angebot haben.
finanzwelt: Wollen Sie künftig diesen Bereich noch weiter ausbauen? Welche Segmente stehen dabei in Ihrem Fokus? Sollen parallel dazu künftig auch weiterhin neue AIFs innerhalb des Versicherungsmantels der Bayerischen aufgelegt werden?
Regensburger: Unsere Co-Invest-Strategie außerhalb des Versicherungsmantels ist darauf ausgelegt, Kunden unter dem Markendach Pangaea Life regelmäßig Investment-Chancen im Bereich Real Assets zu eröffnen. Also in Anlagen, die üblicherweise die Domäne institutioneller Investoren sind. Aufgrund unserer Expertise bleiben die Sektoren (Wohn)Immobilien und Erneuerbare Energien eines unserer Steckenpferde. Wir halten die Augen aber auch in anderen Bereichen offen. Der Nachhaltigkeitsaspekt ist bei alldem für uns nicht verhandelbar und bleibt Kern unserer Markenidentität. Neue Lösungen für den Policenmantel kommen aber auch in Zukunft keinesfalls zu kurz. Auch hier laufen aktuell bereits konkrete Planungen für die „Blue Invest“-Produktreihe der Bayerischen.
finanzwelt: Wie hat sich Ihr Geschäft in 2024 entwickelt?
Regensburger: Unsere Fonds erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit auf dem Markt, wenngleich auch wir im Zuge der Zinswende zwischenzeitlich Rückgänge bei den Einmalbeiträgen beobachteten. Das Gesamtvolumen unserer beiden bisherigen Fonds konnte wir trotz des für den gesamten Markt sehr herausfordernden Jahres um rund 40 Millionen Euro steigern. In Sachen Wertentwicklung lieferten unsere beiden Fonds 2024 trotz des äußerst herausfordernden Umfelds eine positive Brutto-Jahresrendite von 2,2 Prozent bei Blue Energy und 5,3 Prozent bei Blue Living.
finanzwelt: Wie ist Ihr weiterer Ausblick für 2025?
Regensburger: Die großen Themen, wie die Zinspolitik, Zinsumfeld und die damit einhergehende Konjunkturentwicklung werden uns weiter beschäftigen. Generell sehnen wir natürlich alle ein Ende der schrecklichen Kriege wie in der Ukraine herbei. Gespannt sind wir welche Impulse die neue Bundesregierung freizusetzen vermag. Zum Beispiel beim Bürokratieabbau im Wohnungsbau oder in der Energiepolitik.
Für uns erwarten wir, dass Produkte wie unser neuer Co-Invest im Zuge tendenziell weiter sinkender Zinsen an Attraktivität gewinnen. Anleger, die kürzlich bei den Banken noch bis über 4 Prozent Zinsen auf Ihr Tagesgeld erhielten, werden sich wieder vermehrt nach Alternativen umsehen müssen, um ihr Erspartes vor der Inflation zu schützen.
Für den Sektor der Wohnimmobilien sehen wir eine Fortsetzung des jüngsten Aufschwunges. Da wir in Top-Lagen mit hohem Bedarf an neuem Wohnraum in energieeffiziente Neubauten investieren, sind wir bestens aufgestellt. Bei den erneuerbaren Energien sollten Anleger einen Fokus auf das Thema Energiespeicher richten. Mit neuen Investments unseres Fonds Blue Energy in Speicher-Projekte, wie im schleswig-holsteinischen Strübbel oder in neue Energieanlagen mit gekoppelten Speichern, wie portugiesischen Hochland, haben wir aussichtsreiche Projekte in unserem Portfolio. (mho)

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