Diese Pläne haben die Parteien für einen nachhaltigen Finanzmarkt

31.08.2021

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Knapp einen Monat vor der Bundestagswahl hat das FNG Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V. die sechs im Bundestag vertreten Parteien zu ihren Ideen für einen nachhaltigen Finanzmarkt befragt. Diese vertreten dabei sehr unterschiedliche Auffassungen, wie der Finanzmarkt grüner werden kann.

Ein sehr ehrgeiziges Ziel verfolgen CDU und CSU: So wollen die Unionsparteien Deutschland zum führenden Finanzstandort für nachhaltige Produkte ausbauen. Sie unterstützten aus der Deutschen Sustainable Finance-Strategie die Maßnahmen, die aus ihrer Sicht der Erreichung dieses Ziels dienen. Zudem soll geprüft werden, inwieweit Rücklagen des Bundes und der Sozialversicherung in nachhaltige Finanzprodukte angelegt werden können. Außerdem möchte die Union EU-Transparenzvorgaben verbraucherfreundlicher gestalten und spricht sich für freiwillige Label aus. Abgelehnt wird hingegen eine aktive Investitionslenkung durch Sustainable-Finance-Maßnahmen. Stattdessen sollen sich die Finanzmarktregulierung weiterhin ausschließlich am ökonomischen Risiko orientieren. Ein CO2-Preis und eine entsprechende Steuerreform stellen aus ihrer Sicht eine gute Möglichkeit zur Förderung von Wirtschaftswachstum und Resilienz dar.

Für die Grünen ist eine nachhaltige Gestaltung des Finanzmarktes essentiell. Aus ihrer Sicht ist die Deutsche Sustainable Finance-Strategie nicht ausreichend und soll nochmals überarbeitet werden, wobei auch Vorschläge von Experten aus Real- und Finanzwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft integriert werden sollen. Künftig sollen öffentliche Kapitalanalgen nachweisbar mit dem Pariser Klimaabkommen und den UN-Nachhaltigkeitszielen im Einklang stehen. Zudem unterstützt die Partie die Einführung eines EU-Labels für grüne Finanzprodukt und setzt sich zudem dafür ein, das Thema Nachhaltigkeit auf Beraterseite stärker zu verankern: So sollen Nachhaltigkeitsaspekte in die Fort- und Ausbildungsinhalte von Anlageberatern fest integriert werden. Bezüglich der EU-Taxonomie für nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten wollen sich die Grünen für wissenschaftsbasierte Kriterien einsetzen. Zudem plädieren sich für die Berücksichtigung der Klimakrise im Risikomanagement und die Nutzung von Instrumenten wie einem CO2-Preis.

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