“Digitalisierung ist bei uns kein Selbstzweck, sondern Strukturgeber”

16.07.2025

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Ein Interview mit Tobias Bierl, Geschäftsführer Finanzberatung Bierl, über den Wandel vom analogen Kleinbetrieb zum bundesweit agierenden BU-Spezialisten.

finanzwelt: Herr Bierl, Ihre Firma hat sich von einem Zwei-Mann-Betrieb zu einem mittelständischen Unternehmen mit über 4.700 Kunden entwickelt? Wie kam es dazu?

Tobias Bierl: Der Wandel war tatsächlich eher ein schrittweiser Prozess. Als wir 2008 gestartet sind, standen Themen wie Digitalisierung oder Skalierbarkeit für uns noch nicht im Fokus. Wir wollten einfach gute, ehrliche Beratung bieten. Mit der Zeit haben wir gemerkt, dass wir ohne digitale Unterstützung an Grenzen stoßen, organisatorisch wie zeitlich.

finanzwelt: Wann wurde Ihnen bewusst, dass sich etwas ändern muss?

Bierl: Etwa 2014. Damals hatten wir kein Maklerverwaltungsprogramm, alles lief analog oder über einfache Office-Lösungen. Das war nicht nur ineffizient, sondern auch fehleranfällig. Es wurde schnell klar: Wenn wir weiter wachsen und gleichzeitig unseren Qualitätsanspruch halten wollen, brauchen wir ein professionelles System.

finanzwelt: Welche Lösung haben Sie gewählt und warum?

Bierl: Wir haben uns für das cloudbasierte MVP AMEISE entschieden. Uns war wichtig, dass das System nicht nur unsere internen Abläufe verbessert, sondern auch die Interaktion mit unseren Kundinnen und Kunden stärkt. Seitdem konnten wir unseren Kundenbestand mehr als verzehnfachen.

finanzwelt: Wie hat sich der Alltag in Ihrem Unternehmen konkret verändert?

Bierl: Zum einen ist unser Backoffice heute weitgehend automatisiert. Früher hätten wir zusätzlich Mitarbeitende allein für die Datenpflege gebraucht. Zum anderen läuft unsere Kommunikation strukturierter ab. Viele Anfragen, Dokumente und Abläufe werden direkt über die simplr App geregelt. Das spart Zeit auf beiden Seiten.

finanzwelt: Das klingt nach einem klassischen Digitalisierungsprojekt? Wo sehen Sie die größten Vorteile?

Bierl: Der größte Gewinn liegt tatsächlich in der Kombination aus Effizienz und Kundennähe. Unsere Kunden können Verträge hochladen, verwalten, Informationen abrufen – alles zentral in der simplr App. Gleichzeitig bleiben wir durch automatische Benachrichtigungen im Gedächtnis, ohne aufdringlich zu wirken.

finanzwelt: Gab es auch Hürden bei der Umstellung?

Bierl: Natürlich, vor allem mental. Digitalisierung bedeutet Veränderung und das muss erst einmal gewollt sein. Aber sobald wir gesehen haben, wie viel wir dadurch gewinnen – organisatorisch und wirtschaftlich – war klar, dass der richtige Weg ist.

finanzwelt: Haben Sie einen Tipp für Kollegen, die an einem ähnlichen Punkt stehen?

Bierl: Ja: Fangt nicht bei der Technik, sondern bei eurer eigenen Struktur an. Wo wollt ihr in zehn Jahren stehen? Welche Prozesse bremsen euch heute? Und dann schaut euch Systeme an, die diese Herausforderungen lösen können, nicht nur heute, sondern auch langfristig. Für uns war die digitale Infrastruktur nicht bloß ein Tool, sie ist heute die Basis unseres Geschäftsmodells.

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