Elementarschutz: GDV legt Sicherungssystem gegen Naturgefahren vor

03.12.2025

Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV / Foto: © GDV

Am Tag vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler Friedrich Merz haben die in Deutschland tätigen Versicherer ein Modell vorgelegt, wie flächendeckende Verfügbarkeit, langfristige Versicherbarkeit und Bezahlbarkeit von Elementarschutz in der Praxis erreicht werden können.

„Die Klimaschäden haben sich in Deutschland seit 1980 verfünffacht. Unser Ziel ist ein Sicherungssystem, das dauerhaft funktioniert: fair für Hauseigentümer, stabil für  den Markt und tragfähig für die öffentliche Hand. Mit Elementar Re stellen wir einen zentralen Baustein für dieses Systems vor“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Aber klar ist auch: Versicherung allein reicht nicht. Ohne konsequente Prävention werden die Risiken weiter steigen –  und das gefährdet das ganze System.“ 

Ausgangspunkt des Modells sind zwei Kernfragen: Wie bleibt der Schutz gegen Naturgefahren langfristig versicherbar und bezahlbar? Und wie kann eine Risikoteilung mit dem Staat im  Fall extremer Naturkatastrophen funktionieren? Der Koalitionsvertrag setzt hierfür wichtige  Leitplanken. Mit dem Modell „Elementar Re“ legen die Versicherer nun erstmals einen Vorschlag vor, wie ein Sicherungssystem für Deutschland ausgestaltet sein könnte. Der Vorschlag versteht sich als fachlicher Impuls zur politischen und gesellschaftlichen Diskussion. 

Elementar Re bündelt Hochrisikogebäude und hält Schutz bezahlbar

Mehr als 400.000 Wohngebäude in Deutschland liegen in Gebieten, in denen risikogerechte  Prämien kaum bezahlbar wären. Elementar Re bündelt diese Hochrisikogebäude und ermöglicht so auch in anspruchsvolleren Risikolagen weiterhin Versicherungsschutz.  Die Versicherungsverträge für diese Häuser können die Erstversicherer an Elementar Re weitergeben. Die Prämien werden auf eine Obergrenze gedeckelt, die nach der Größe des versicherten Gebäudes gestaffelt ist: kleine Häuser haben eine niedrigere Obergrenze als große. Die Differenz zu den risikogerechten Kosten wird über einen kleinen, breit verteilten  Ausgleich finanziert – eine Solidarumlage auf alle Wohngebäudeversicherungen, die eben- falls mit der Gebäudegröße skaliert. Viele zahlen sehr wenig, damit wenige nicht unbezahlbar viel zahlen müssen. 

„Mit Elementar Re halten wir auch die am stärksten gefährdeten Häuser versicherbar und bezahlbar – solidarisch finanziert, ohne den Markt zu verzerren“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV.

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