Endlich wieder Urlaub

04.07.2022

Foto: © Camilo Concha - stock.adobe.com

Der Sommer ist da! Und Reisen ist wieder fast ohne Einschränkungen möglich, sowohl international als auch hierzulande. Das 9-Euro-Ticket, das eigentlich für Entlastung angesichts hoher Spritpreise sorgen sollte, hat zudem einen schönen Nebeneffekt: Urlaub in Deutschland wird noch attraktiver. Besitzer und Investoren von Ferienimmobilien haben also Grund zur Freude.

Der „Marktbericht Deutschland 2022 – Ferienimmobilien“ von Engel & Völkers bestätigt einen anhaltenden Trend: Die Pandemie hat den Tourismusmarkt nachhaltig verändert. Durch Reisebeschränkungen sind viele Menschen in 2020/21 auf Urlaubsziele in Deutschland ausgewichen. Im letzten Jahr erreichten die Übernachtungen in Ferienimmobilien 42,6 Millionen. Damit liegt 2021 hinter 2018 und 2019, liefert aber dennoch den dritthöchsten Wert seit dem Beginn der Erfassung im Engel & Völkers Marktbericht. „Die Corona-Pandemie hat den deutschen Ferienimmobilienmarkt nachhaltig geprägt und für einen Boom gesorgt: Urlaub im eigenen Land ist so attraktiv wie nie zuvor und das Kaufinteresse nach Ferienhäusern ist in allen heimischen Urlaubsregionen auf ein Rekordhoch gestiegen. Aufgrund des hohen Nachfrageüberhangs bei sehr limitiertem Objektangebot wurden für alle Standorte und Marktsegmente Preiszuwächse sowie teils deutliche zweistellige Preissprünge registriert“, erklärt Kai Enders, Geschäftsführer von Engel & Völkers. Ähnliches hat auch Fabian Schuster, Geschäftsführer der CAPRI CONSULT GmbH, beobachtet. Die Lockdowns sorgten laut ihm anfangs für große Unsicherheit. Die Mietpreise seien trotzdem gestiegen, weil so viele Menschen Urlaub in Deutschland gegenüber Fernreisen bevorzugten.

„Das haben wir vor allem bei unseren Kunden gemerkt, die vorrangig an den norddeutschen Küsten investiert sind“, erläutert Schuster. „Die Statistiken des dwif Corona-Kompass sagen, dass im Jahr 2021 insgesamt ca. 185 Millionen weniger gewerbliche Übernachtungen stattgefunden haben als in 2019. Im Durchschnitt entspricht das einem Minus von 37,4 %. Jedoch ist die Entwicklung regional sehr unterschiedlich. Während Schleswig-Holstein nur rund 10 % weniger Übernachtungen als 2019 verzeichnet hat, waren es in Berlin 59 %. Sinkende Kaufpreise gab es nicht – eher das Gegenteil war der Fall. Bei vielen Investoren oder Menschen, die einfach nur ein latentes Interesse am Investment in Ferienimmobilien hatten, ist der Fokus auf diese Assetklasse durch die Pandemie deutlich verstärkt worden.“ Trotz der niedrigeren Übernachtungszahlen als in den Jahren vor Corona (2018/19), sorgte die erhöhte Nachfrage also für Preiszuwächse bei den Mieten und Verkäufen am Markt.

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