Energie und Versorger: Abwärtsrisiko bei Ölpreisen

02.05.2025

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Der Energiesektor schnitt im ersten Quartal besser ab als der breite Markt, was auf solide Fundamentaldaten und eine Kapitalrotation aus anderen Sektoren zurückzuführen ist. Der Ölpreis war zwar volatil, lag aber im Durchschnitt bei 75 US-Dollar pro Barrel – ein Niveau, das den meisten Unternehmen solide Erträge ermöglichte. Trotz der breit gefächerten Performance bevorzugten Anleger größere, defensivere Titel mit Skaleneffekten und stabilen Dividenden.

Die Fundamentaldaten für die Nachfrage erscheinen gesund, könnten sich aber mit dem zunehmenden Rezessionsrisiko abschwächen. Beim Angebot passen sich die inländischen Produzenten in der Regel schnell an wesentliche Preisänderungen an. Auf globaler Ebene könnten geopolitische Faktoren, wie Sanktionen, die Förderentscheidungen der OPEC+ erschweren. Einige Maßnahmen von Trump könnten die Ölpreise in die Höhe treiben. Das Weiße Haus scheint jedoch entschlossen zu sein, die Ölpreise zu senken, selbst wenn dies bedeutet, dass Anreize für ein zusätzliches Angebot geschaffen oder die Nachfrage verringert werden müssen. Insgesamt sehen wir ein größeres Abwärtsrisiko für die Ölpreise, sowohl durch eine potenziell schwächere Nachfrage als auch wegen des unerwartet hohen Angebots.

Noah Barrett, Research Analyst bei Janus Henderson Investors, kommentiert: „Daher sollten Anleger unserer Meinung nach defensiv positioniert bleiben und gleichzeitig die Entwicklung des Energiemarktes insgesamt im Auge behalten. Wir sehen das attraktivste Risiko-Ertrags-Verhältnis bei integrierten Öl-, Midstream- und großen, diversifizierten Explorations- und Produktionsunternehmen.“ (fw)