Flugzeugfonds wird Corona-Opfer

25.02.2021

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Luftfahrt zählt zu den stärksten von der Corona-Krise getroffenen Branchen. Mit dem von Doric aufgelegten „Flugzeugfonds 2“ ist nun der erste Flugzeugfonds in die Insolvenz gehen.

Der „Flugzeugfonds 2“ wurde im Jahr 2007 aufgelegt und investiert in einen Airbus A330, der von Air Mauritius geleast wird. Die sich überwiegend in Staatsbesitz befindliche Fluggesellschaft befindet sich wegen des starken Rückgangs des Passagieraufkommens in Folge der Corona-Pandemie seit vergangenem Jahr in einem Restrukturierungsprogramm. Wie Fonds Professionell berichtet, ermögliche das vor Ort geltende Insolvenzrecht der Fluggesellschaft im Zuge der Restrukturierung nicht nur die Leasingzahlungen auszusetzen, sondern auch das Flugzeug zu behalten. Deshalb könne die Fluggesellschaft seit April weder die Leasingraten vereinnahmen noch anderweitig über die Maschine verfügen, müsse gleichwohl aber den Kapitaldienst für die Fremdfinanzierung erbringen.

Für den Erwerb des Flugzeugs wurde ein Kredit über ca. 33 Mio. Euro aufgenommen, womit die Maschine etwa zur Hälfte fremdfinanziert ist. Doric konnte zwar mit dem von der Norddeutschen Landesbank geführten Bankenkonsortium ein Stillhalteabkommen treffen, das jedoch am 16. Februar von Seiten der Banken aufgekündigt wurde, weil das Restrukturierungsverfahren bis Juni verlängert wurde. Damit wurden alle gestundeten Tilgungen auf fällig gestellt. Die Geschäftsführung des Fonds versuchte zwar noch, das Darlehen zu einer Quote zwischen 40 und 50 % abzulösen. Diesen Vorschlag lehnten die Banken jedoch ab. Somit verfügt die Gesellschaft nicht mehr über ausreichend Liquidität, um den Geschäftsbetrieb fortzuführen und die Einreichung eines Insolvenzantrags erscheint damit unausweichlich.

Laut Fonds Professionell beträgt der Schuldenstand des Fonds derzeit ca. 9 Mio. Euro, das Eigenkapital der Fondsanleger beläuft sich auf 31,3 Mio. Nach den Auszahlungen beträgt das Anlegerkapital noch 7,2 Mio. Euro. Um keinen Kapitalverlust zu realisieren, müssten aus der Verwertung der Maschine noch 16,2 Mio. Euro erbracht werden. (ahu)