Gegenwind für das britische Wachstum

12.09.2025

Das britische BIP stagnierte im Juli, was den Markterwartungen entsprach. Die Entwicklung deutete jedoch auf Gegenwind für das künftige Wachstum hin. Während der Dienstleistungs- und der Bausektor etwas schneller als erwartet wuchsen, sank die Produktion um 1,3 %, während ein Wachstum von 0,1 % erwartet worden war.

Dieser starke Rückgang im verarbeitenden Gewerbe lässt darauf schließen, dass die Abwicklung von Vorablieferungen von Waren in die USA nun zu einem erheblichen Gegenwind für die britische Produktion wird. Die britischen BIP-Zahlen waren in der ersten Jahreshälfte sehr stark, da die Produzenten versuchten, vor Inkrafttreten der Zölle so viel wie möglich in die USA zu exportieren. Der Rückgang im verarbeitenden Gewerbe signalisiert, dass nun die Zeit der Rückzahlung gekommen ist. Das verarbeitende Gewerbe, das ein wichtiger wirtschaftlicher Frühindikator ist, wird wahrscheinlich für den Rest des Jahres schwach bleiben. Obwohl die Umfragen optimistischer sind, hat sich die Korrelation zwischen Umfragen und harten Daten in den letzten Jahren abgeschwächt, wobei die harten Daten ein stärkeres Signal liefern.

Diese Bedenken hinsichtlich eines schwächeren künftigen Wachstums sind der Grund, warum das Pfund Sterling am 12. September leicht gefallen ist, da dies ein erhebliches Risiko darstellt, das die Bank of England in ihren jüngsten Prognosen unterschätzt hat.

Marktkommentar von Tomasz Wieladek, Chefvolkswirt für Europa bei T. Rowe Price.