Geplantes AIF-Volumen deutlich unter Vorkrisenniveau

24.03.2021

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Die Corona-Krise hat den Beteiligungsmarkt deutlich gebremst - nicht unbedingt in Bezug auf das Produktangebot, sondern bezüglich des geplanten Volumens. Das gilt sowohl für Publikums- als auch für Spezialfonds.

Seit vielen Jahren befragt die DEXTRO Group in einer breit angelegten Marktstudie Emissionshäuser zu ihren Emissionsplänen. Nachdem die letztjährige Umfrage im März aufgrund der eskalierenden Corona-Krise und der damit verbundenen Planungsunklarheit abgebrochen wurde, beziehen sich die Vergleichszahlen in diesem Jahr auf das Jahr 2019. In diesem Jahr haben 33 Emissionshäuser teilgenommen, die insgesamt 29 Publikums-AIF auf den Markt bringen wollen, drei weniger als 2019. Das geplante Zeichnungsvolumen liegt mit 1,094 Mrd. Euro um 200 Mio. Euro geringer als 2019. Deutlich stärker ist der Rückgang beim geplanten Investitionsvolumen: Nachdem dieses im Jahr 2019 mit 2,304 Mrd. Euro noch deutlich über 2 Mrd. Euro-Schwelle lag, wird diese in der aktuellen Umfrage mit 1,525 Mrd. Euro deutlich verfehlt.

Die prägendste Assetklasse im Publikums-Bereich sind die Immobilienfonds, die 1 Mrd. Euro geplantes Investitionsvolumen auf sich vereinigen. Hier wiederum sind Fonds am häufigsten, die im Inland investieren: Das trifft auf 15 Immobilien-AIF zu, lediglich ein Fonds plant, in ausländische Objekte zu investieren.

Investitions- und Eigenkapitalvolumen (in Mio. €)

Rückgänge auch bei Spezialfonds

Ebenfalls 29 Produkte planen die befragten Emissionshäuser im Bereich der Spezialfonds, zwei weniger als 2019. Auch hier sind die Volumina deutlich zurückgegangen: Nachdem in der Umfrage 2019 noch ein Emissionsvolumen von 2,277 Mrd. Euro ermittelt wurde, lag dieses bei der aktuellen Untersuchung bei nur noch 1,652 Mrd. Euro. Deutlich gesunken ist auch das Investitionsvolumen, das bei der letzten Umfrage noch bei 4,065 Mrd. Euro lag, in diesem Jahr mit 3,102 Mrd. Euro aber nur unwesentlich die Marke von 3 Mrd. Euro überschritt.

Auch bei den Spezialfonds dominieren die Immobilienfonds, genauer gesagt die mit inländischen Objekten: Von diesen gibt es 21, wie bei den Publikumsfonds gibt es auch hier nur einen Fonds, der Auslandsimmobilien im Portfolio hat.

Breit gefächertes Angebot bei nicht-KAGB-Produkten

Die teilnehmenden Emissionshäuser planen, insgesamt 39 Produkte aufzulegen, die nicht unter das KAGB fallen. Am häufigsten sind Namensschuldverschreibungen geplant, nämlich 13 Stück. Hinzu kommen noch neun geplante operativ tätige Unternehmungen, vier Direktinvestments, zwei Nachrangdarlehen und elf sonstige Produkte. Insgesamt sollen die Produkte ein Emissionsvolumen von 1,529 Mrd. Euro und ein Investitionsvolumen von 2,208 Mrd. Euro auf sich vereinen. Unter den operativ tätigen Unternehmungen sind drei Beteiligungsangebote, deren Investitionsziel US-Immobilien sind. Das geplante Eigenkapital dieser Produkte beträgt umgerechnet 150 Mio. Euro, das geplante Investitionsvolumen umgerechnet 375 Mio. Euro. (ahu)