Geteilte Preisentwicklung bei Immobilien im Westen

16.11.2023

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Während sich mit +1,99 % in Dortmund die erste Steigerung bei Häusern zeigt, sind in Köln und Düsseldorf noch in allen Segmenten gemäßigte Minuszeichen sichtbar. Anhaltende Rückgänge bedeuten allerdings nicht, dass die monatliche Darlehensrate mit Leichtigkeit finanzierbar ist. Ein guter Rat sei nach wie vor, viel Mut bei Preisverhandlungen zu zeigen – vor allem bei Immobilien aus den 1960ern und -70ern, weiß Dennis Bettenbrock, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Düsseldorf.

Viel Verhandlungsspielraum bei nicht-modernisierten Bestandsimmobilien in Düsseldorf

Marginale Preisrückgänge kennzeichnen den Trend auf dem Immobilienmarkt in Düsseldorf im Q3 dieses Jahres. Eigentumswohnungen sind im Vergleich zum Vorquartal lediglich um 0,41 % günstiger geworden, die tatsächlich gezahlten Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser sind um 1,51 % zurückgegangen.

„Es sind kaum nennenswerte Senkungen, die die Preise für Wohneigentum in und um Düsseldorf hingelegt haben. Insbesondere aufgrund der derzeitigen Situation am Zinsmarkt können sich die monatliche Finanzierungsrate und das Portemonnaie nicht entspannen“, ordnet Dennis Bettenbrock, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Düsseldorf, die Situation ein. Einen großen Vorteil sieht er aufgrund dieser Gemengelage allerdings für Kaufinteressierte: „Diejenigen, die auch heute noch ihren Wunsch vom Eigenheim realisieren wollen, sind – zumindest im Bereich der Bestandsimmobilien – jetzt in der Lage, Preisverhandlungen nach unten anstreben zu können. Insbesondere bei Häusern aus den 1960er und -70er Jahren, die noch gar nicht oder zuletzt in den 1990ern modernisiert wurden, ist das gut möglich“, so Bettenbrock weiter.

Auch wenn sich die Immobilienpreise seit Ende 2022 in Düsseldorf langsam nach unten arbeiten, müssen Kaufwillige nach wie vor tief in die Tasche greifen, um sich ihr eigenes Heim leisten zu können. So geben Käufer im dritten Quartal dieses Jahres im Mittel 3.495 €/qm für ihre Eigentumswohnung aus. Für ein Ein- oder Zweifamilienhaus sind es 3.082 €/qm.

„Die Kaufpreise sind in unserer Region noch immer hoch, das ist unumstritten. Dennoch rate ich allen Unschlüssigen, die zum jetzigen Zeitpunkt noch zur Miete leben, im Blick zu behalten, dass sich die Mietpreise in den kommenden Jahren potenzieren werden. Schließlich sind auch die Vermieter verpflichtet, an ihren Altbeständen energetische Sanierungen vorzunehmen“, so Bettenbrock und ergänzt: „Auf der anderen Seite erwarten wir künftig keine extremen Bauzinserhöhungen – und auch die Preise für Immobilien werden sich, meiner Meinung nach, auf dem aktuellen Niveau einpendeln. Für viele, die in das Projekt Eigenheim investieren wollen, ist also jetzt der Zeitpunkt gekommen, um sich selbst zu hinterfragen, was unter den gegebenen Umständen leistbar ist.“

Zurückhaltender Preisrückgang in Köln

Verhalten zeigen sich die preislichen Rücksetzer bei Kölner Immobilien im Q3 dieses Jahres. Mit -1,21 % bei Eigentumswohnungen und -1,71 % bei Häusern ist der quartalsweise Rückgang zwar noch vorhanden, aber recht zögerlich. Doch auch wenn die Kaufpreise im Quartalsvergleich keine großen Sprünge nach unten aufweisen, ist der Abwärtstrend innerhalb eines Jahres sehr deutlich: Ein Blick auf das Vorjahresquartal offenbart bei Appartements einen Preisrückgang von insgesamt 10,36 % . Bei Ein- und Zweifamilienhäusern sind es -8,5 %. 

Plus von 1,99 % bei Ein- und Zweifamilienhäusern in Dortmund

Seit dem Q3 2022 haben sich die Preise für Häuser in Dortmund dem Abwärtstrend verschrieben. Nun bewegen sie sich erstmalig wieder mit 1,99 % im Plus. Im Mittel zahlen Käufer für ihr eigenes Haus in und um Dortmund 2.715 €/qm. Bei den Eigentumswohnungen zeichnet sich ein gegenteiliges Bild ab: Im Quartalsvergleich weisen diese mit -2,18 % weiterhin einen rückläufigen Kurs auf. Wohnungskäufer nehmen im Q3 2023 im Schnitt 2.174 €/qm in die Hand, um sich in der Ruhrmetropole ein Appartement zuzulegen. (ml)