Gezielt gefragt – die Folgen von MiFID II im Fondsvertrieb

13.04.2022

Eric Romba, Experte für Kapitalanlagerecht und Mitglied des Beirats der Verifort Capital

Immobilienanlagen sind Vertrauenssache. Vertrauen entsteht durch Transparenz. Und ein Weg dazu ist die Finanzmarktrichtlinie MiFID II: Sie will Kunden und ihre Ziele in den Mittelpunkt stellen, den Anlegerschutz stärken und dafür sorgen, dass Anleger umfassend informiert sind. Das betrifft auch ESG-Faktoren: Die sollen im Investmentprozess mehr berücksichtigt werden, um Anlagen im Hinblick auf Aspekte wie Emissionen, Ressourcenverbrauch oder Arbeitsbedingungen nachhaltiger zu gestalten. Überdies müssen Finanzberater und Portfolioverwalter ihre Kunden künftig explizit fragen, ob ihnen ESG-Kriterien bei der Geldanlage wichtig sind und dies bei Anlageempfehlung und -strategie berücksichtigen. Die neuen Vorgaben gelten voraussichtlich ab Mitte 2022.

Der Experte für Kapitalanlagerecht und Mitglied des Beirats der Verifort Capital, Eric Romba, skizziert hier kurz die Folgen für den Vertrieb:

Was ändert sich im Fondsvertrieb? Im Grunde drei Dinge: Wir sehen schon jetzt ein Umdenken, das Bewusstsein der Anleger für Fragen der Nachhaltigkeit nimmt stetig zu. Mit dem Green Deal und der Umsetzung des EU-Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums kommen nun mehr und mehr nachhaltige Angebote auf den Markt. Wenn sie nicht nachhaltig agieren, müssen Produktgeber künftig klar begründen warum. Und für Finanzberater und Portfolioverwalter wird die sogenannte Nachhaltigkeitspräferenzabfrage Pflicht. Das heißt: Nicht der Kunde äußert seine Wünsche, sondern der Vertrieb muss aktiv nachfragen. Mit der schlichten Abfrage ist es aber nicht getan, oder? Das Format ist sicher abhängig von der Beratungssituation, ob im direkten Gespräch oder über digitale Vertriebswege. Mehrere Verbände arbeiten auch bereits an Vorgaben dazu, doch noch gibt es keinen Königsweg. Generell ist all das gar nicht neu: Schon jetzt werden mit der Geeignetheitsprüfung Kenntnisse, Erfahrungen sowie die Risikotragfähigkeit der potenziellen Anleger erfragt. Künftig kommt eben die Präferenzabfrage dazu, ob ein nachhaltiges Produkt gewünscht ist. Wenn ja: Was kennzeichnet denn ein nachhaltiges Produkt? Weil klare Standards dazu oft noch fehlen oder diskussionswürdig sind, wie der Streit um das Thema Atomkraft zeigt, liegen genau da die Herausforderung, aber auch die Chancen für Financial Intermediaries: Sie können mit ihren Kunden gemeinsam erarbeiten, ob deren Immobilienfonds in Neubau- oder Bestandsobjekte investieren soll, weil die CO2-Emissionen sparen. Oder ob nicht ökologische, sondern eher soziale Aspekte in den Fokus  rücken und, statt Büro und Handel, eher Health- und Care-Objekte ins Portfolio gehören.

Nachhaltig erfolgreich – mit der ESG-Strategie von Verifort Capital

Gerade bei Immobilien-Managern und -Anlegern ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Zu Recht, denn Immobilien haben großen Einfluss, etwa auf die Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens: Rund ein Drittel der globalen Emissionen stammen aus diesem Sektor. Verifort Capital nutzt daher eine eigene ESG-Strategie. Denn: Ein konsequenter ESG-Ansatz macht Immobilien nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch moderner und effizienter. Verifort Capital kann damit relevante Risiken identifizieren und besser beherrschen.

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