Inflation als Basis für einen Rohstoff Super-Zyklus?

16.03.2023

Leopold Zellwecker von der steinbeis & häcker vermögensverwaltung in München - Foto: © steinbeis & häcker

Wie in der Vergangenheit waren Rohstoffe und Edelmetalle auch in der ersten Inflationswelle 2021/22 in der Lage inflationäre Tendenzen abzufedern bzw. die Kaufkraft zu erhalten. Einige Rohstoffunternehmen verdoppelten oder verdreifachten in dieser Zeit ihren Marktwert.

Rohstoffpreise sind gegenüber Aktien auf historischem Tief

Strategisch können Rohstoffe als Beimischung in einer Vermögensanlage sinnvoll sein. Sie sind in der Lage ein Portfolio zu diversifizieren, da sie ihre eigenen Zyklen haben und deshalb eine divergierende Wertentwicklung gegenüber Aktien und Anleihen aufweisen. Vergleicht man den GSCITR Rohstoff-Index mit dem S&P 500 kommt man zum Ergebnis, dass Rohstoffe im Vergleich zum Aktienmarkt letztmals während der Dotcom-Blase ähnlich günstig waren.

Geht man von einem Jahrzehnt höherer Inflationsraten aus, werden Rohstoffe und Rohstoff-unternehmen sehr wahrscheinlich zu den strukturellen Gewinnern dieses Jahrzehnts gehören. Ein paar Rohstoffunternehmen sind bereits jetzt in der Lage Free Cashflow Renditen von über 20 % zu generieren. Hinzu kommt, dass die derzeitigen Lagerbestände der LME (London Metal Exchange) für Aluminium, Kupfer, Nickel, Zink, Blei und Zinn auf den niedrigsten Wert seit über 25 Jahren gefallen sind.

Historisch betrachtet haben Rohstoff- und Edelmetallinvestments am besten in Phasen steigender Inflationsraten funktioniert. Dieser Vorteil kehrte sich jedoch bei einem Inflationsrückgang schnell um.

Ein aktiver Portfolioansatz, u.a. durch Branchenrotation, ist demnach in einem inflationären Zyklus von großer Bedeutung. Bei einer „Kaufen und Halten Strategie“ muss der Vermögensinhaber in der Lage sein, große Schwankungen zu ertragen und auszusitzen.

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