Lohnt immer

26.04.2022

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Es gelte also abzuwägen. Grundlagen dafür seien die Leistung der Verkehrshaftungsversicherung des Logistikunternehmens sowie die Höhe der obligatorischen Selbstbeteiligung des Auftraggebers. Denn um die Beiträge für ihre Versicherteten möglichst niedrig zu halten, sei im Schadenfall bei jeder Transportversicherung ein Eigenanteil zu leisten. Liege der durchschnittliche Wert der Ladung über der Summe von Selbstbeteiligung und Maximalleistung der Verkehrshaftung des Transportdienstleisters, sei in der Regel der Abschluss einer Warentransportversicherung sinnvoll. Letztlich müsse in jedem Einzelfall eine individuelle betriebswirtschaftliche Betrachtung der Entscheidung zugrunde liegen. Allianz-Manager Krahnke schließt sich dem weitgehend an: „Ob sich eine Warentransportversicherung auch für Kleinbetriebe lohnt, hängt vor allem von Art und Wert der Güter ab.“ Wenn Kleinbetriebe hochwertige Waren nur ein- bis zweimal im Jahr, beispielsweise im Rahmen eines Projektes wie einem Messeauftritt, verschicken oder nur die Absicherung einer größeren Einzellieferung benötigen, können sie hierfür jeweils eine Einzelversicherung abschließen.“ Bei Unternehmen mit regelmäßigen Transporten empfehle man eine Jahrespolice mit Abrechnung auf Deklarations- oder Umsatzbasis

Der feine Unterschied zwischen Klein und Groß

Lassen sich aber mit einer solchen Police grundsätzlich alle Gefahren ausschließen? Kussmann verneint das: „Als Allgefahrendeckung übernimmt die  Warentransportversicherung Schäden beispielsweise durch ein Feuer im Zwischenlager, Transportmittelunfälle, höhere Gewalt, zum Beispiel Eisregen, Glatteis, Unwetter, Beschädigung durch Nässe und Verderb, Verlust und Diebstahl sowie aus diesen Ursachen resultierende Güterfolgeschäden. Darüber hinaus ließen sich durch besondere Vereinbarung auch Gefahren und Schäden wie Krieg, Streik, Aussperrung oder terroristische und politische Gewalthandlungen oder auch Beschlagnahme ganz oder zumindest teilweise in den Versicherungsschutz einschließen. Kussmann: „Dennoch lassen sich nicht alle möglichen Gefahren des Transports versichern. Ausgeschlossen sind unter anderem Gefahren und Schäden aus der Verwendung chemischer, biologischer, biochemischer Substanzen oder elektromagnetischer Wellen als Waffen, Kernenergie, Verzögerung der Reise, innerer Verderb, aber auch Schäden durch nicht beanspruchungsgerechte Verpackung oder unsachgemäße Verladeweise.“ Ähnlich äußert sich Hasselberg: „Der Versicherungsschutz ist sehr weitgehend und deckt die Waren und Güter zunächst gegen alle Gefahren ab, wenn diese beschädigt werden oder verloren gehen. Zusätzlich kommen wir als Versicherer für eine Reihe von Kosten auf – zum Beispiel die Havarie-Grosse-Kosten, die auf alle Warenversender letztes Jahr zukamen, deren Waren sich auf der Ever Given befanden, als diese aus dem Suezkanal geborgen werden musste, auch wenn ihre Waren nicht beschädigt waren“. Nur sehr wenige Ursachen wie etwa Schäden durch Krieg, Streik oder Kernenergie seien ausgeschlossen. So ähnlich äußert sich auch Krahnke: „Ob sich eine Warentransportversicherung auch für Kleinbetriebe lohnt, hängt vor allem von Art und Wert der Güter ab. Wenn Kleinbetriebe hochwertige Waren nur einbis zweimal im Jahr verschicken oder nur die Absicherung einer größeren Einzellieferung benötigen, können sie hierfür jeweils eine Einzelversicherung abschließen.“ Bei Unternehmen mit regelmäßigen Transporten empfehle man eine Jahrespolice mit Abrechnung auf Deklarations- oder Umsatzbasis.

(hdm)