Maklerverbund oder Maklerpool? Drum prüfe, wer sich (ewig) bindet

06.09.2022

v. l. n. r.: Alexander Breuckmann und Timo Dörr, Geschäftsführer Akkurat financial service GmbH / © Akkurat financial service

finanzwelt: In welchen Bereichen hat Akkurat noch Nachholbedarf und in welchen möchten Sie sich weiterentwickeln? Dörr» Durch unseren individuellen Ansatz sind wir zur konsequenten Umsetzung der Dienstleistungswünsche unserer Partner verpflichtet. So haben wir über die letzten 20 Jahre ein großes Portfolio an Dienstleistungen entwickelt. Die technischen Fortschritte haben etwas Zeit gebraucht, aber inzwischen sind wir auf der Überholspur. Die Digitalisierung bietet enormes Potenzial, nicht nur bestehende Prozesse zu optimieren, sondern auch in wirklich neue Richtungen zu denken. Mit unserem eigens entwickelten BiPRO-Provider-Service haben wir den Digitalisierungsgrad unserer Partner auf ein neues Level gehoben. Durch die zentrale Verarbeitung der Dokumentenströme werden die CRM-Systeme der Makler laufend aktualisiert. Dabei bleibt der Makler Herr über seinen Datenbestand.

finanzwelt: Viele Dienstleister versuchen alle Bereiche ein bisschen abzudecken, andere hingegen spezialisieren sich auf bestimmte Themen, wie ist das bei Akkurat? Dörr» Eine Spezialisierung auf nur einige wenige Bereiche kam für uns nie in Frage. Robust und flexibel im Zeichen hoch volatiler Märkte, das kennzeichnet uns und unsere Verbundpartner. In Münster stehen Teams mit individueller Expertise bereit, um Umsätze in allen Bereichen zu ermöglichen. Aus unserer Historie heraus sind wir bei Versicherungen, Finanzierungen und Immobilien besonders stark. Gerne schließen wir Kooperationen, wenn Philosophie und Anspruch passen.

finanzwelt: Akkurat gibt es bereits seit 20 Jahren, aktuell zählen Sie ca. 190 angebundene Makler. Im Vergleich mit anderen Verbünden und Pools ist das eher wenig. Woran liegt das? Dörr» Seit Beginn hat sich Akkurat dazu entschieden, mit einer überschaubaren Anzahl an Partnern zu arbeiten, um situativ auf ihre Anforderungen und Wünsche eingehen zu können. Akkurat will und wollte nie der Größte am Markt sein. Im Fokus steht das gemeinsame Wachstum. Unsere Devise lautet deshalb Qualität vor Quantität. Unsere Partner lassen sich auf das System Akkurat ein und tragen unsere Philosophie mit. Diese Geschlossenheit trägt maßgeblich zu unserem Renommee bei den Produktgebern bei.

finanzwelt: Sie begleiten Makler vom Start in die Selbstständigkeit bis zum Übergang in den Ruhestand, welche Themen – mal abgesehen von Digitalisierung – beschäftigen die Makler heutzutage besonders? In welchen Bereichen benötigen sie am meisten Unterstützung? Dörr» Die Abwicklung bei Produktgebern verändert sich ständig. Auch gesetzliche Regulierungen und politische Einflüsse können das Kerngeschäft blockieren. Das alles kostet Zeit, die den Maklern dann beim Ausbau und bei der Betreuung des Kundenstammes fehlt. Auch der Nachwuchsmangel stellt eine große Herausforderung dar. Je nach Phase, in der sich unsere Partner befinden, ergeben sich daher unterschiedliche Ansätze. Da wir die Ausrichtung und die Abläufe jedes Verbundpartners sehr genau kennen, schauen wir, was konkret benötigt wird und entwickeln entsprechende Lösungen, bei denen es stets um Zukunftssicherheit geht.

finanzwelt: Vielen Dank für das Interview, Herr Dörr! (lb)