Neue DIA-Studie zeigt Ursachen mangelnder Altersvorsorge
20.11.2025

Foto: Dr. Peter Schwark, Sprecher des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) © DIA
Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) zeigt: Die größte Barriere für ausreichende private Altersvorsorge liegt nicht in fehlenden Informationen und Finanzwissen, sondern in der Lücke zwischen Erkenntnis und Umsetzung und wie Kommunikation dazu beitragen kann, sie zu überwinden.
Auch wenn die Regierung aktuell mit der Stabilisierung des Rentenniveaus versucht, Vertrauen in die gesetzliche Rente zurückzugewinnen: Die Menschen wissen längst, dass sie sich darauf allein nicht mehr verlassen können. Eigene Vorsorge ist notwendig. Dennoch kommt es viel zu selten zu konkretem Handeln. Dieses sogenannte Mind-Behavior-Gap zieht sich durch alle Bevölkerungsgruppen.
Die DIA-Studie „Der steinige Weg vom Wissen zur Entscheidung“ macht sichtbar, warum klassische Ansätze der Finanzbildung häufig ins Leere laufen. Zwar bleibt Finanzwissen wichtig, doch psychologische und emotionale Faktoren prägen Vorsorgeentscheidungen viel stärker als Fakten. Verlustängste, Komplexität, Unsicherheit und Entscheidungsaufschub führen dazu, dass selbst gut informierte Menschen oft lieber gar nichts tun, als eine vermeintlich falsche Entscheidung zu treffen.
„Menschen handeln nicht rational wie in einem ökonomischen Modell – und genau das muss die Finanz- und Vorsorgekommunikation unbedingt berücksichtigen“, sagt Nora Stampfl, Autorin der Studie. „Entscheidend ist nicht, wie viel Wissen wir vermitteln, sondern wie Informationen präsentiert werden und ob sie im Alltag überhaupt wirken.“
Die Studie zeigt, dass innovative Kommunikationsformen – etwa personalisierte Informationen, klare Deutungsrahmen, Storytelling, Datenvisualisierung mit Grafiken oder digitale Simulationen – Menschen viel eher erreichen als abstrakte Tabellen, Produktdetails oder allgemeine Appelle. Gute Kommunikation muss Angst reduzieren, Selbstwirksamkeit stärken und an konkrete Lebenssituationen anknüpfen. Gerade emotionale Zugänge, die ein Bild des eigenen zukünftigen Lebens zeichnen, wirken motivierender als rein rationale Argumente.
Das DIA fordert deshalb, den Fokus stärker auf die „letzte Meile“ zwischen Wissen und Entscheidung zu legen. „Wir müssen Menschen dort unterstützen, wo die größte Hürde liegt – beim Schritt vom Wissen ins Tun“, betont Peter Schwark, Sprecher des DIA. „Eine wirksame Altersvorsorgepolitik braucht daher nicht nur bessere Produkte, sondern auch eine bessere Kommunikation – von Politik, Medien und Vermittlern.“ (mho)

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