Regulierung schafft Vertrauen - Neue Standards für Krypto-Investitionen

12.08.2025

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Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum sind längst ein wichtiger Bestandteil der internationalen Finanzinfrastruktur. Vor diesem Hintergrund kommen auch Krypto-ETPs (Exchange Traded Products – börsengehandelte Wertpapiere) eine große Bedeutung zu. Denn gerade Berater, unabhängige Finanzberater (IFAs) und Fondsmanager können so in Kryptowährungen investieren, ohne diese selbst zu verwahren.

Das Vertrauen von Anlegern, Beratern und Fondsmanagern in diese Produkte basiert auf der passenden Sicherheitsarchitektur und den regulatrischen Rahmenbedingungen. Global fließen mittlerweile jährlich mehrere Milliarden US-Dollar in Krypto-ETF und ETPs. Um auch weiterhin Wachstum und Stabilität in diesem dynamischen Markt zu gewährleisten, ist für die professionelle Finanzindustrie eine stetige Überprüfung der Sicherheit und Regulierung unverzichtbar.

Institutionelle Sicherheitsanforderungen

Denn Fakt ist: Der Kryptomarkt bleibt ein Ziel für Cyberangriffe. So bestätigte die Kryptowährungsbörse Bybit im Februar dieses Jahres einen Hackerangriff, bei dem unter anderem Ethereum im Gegenwert von rund 1,4 Mrd. US-Dollar gestohlen wurden. Solche Vorfälle zeigen, dass selbst ColdStorage-Lösungen – also die Offline-Speicherung der privaten Zugänge auf Hardware-Geräten – keinen absoluten Schutz bieten. Ein weiteres Beispiel ist die Kryptowährungsbörse FTX, die im November 2022 Insolvenz anmelden musste, was auf schwere Governance- und Compliance-Mängel zurückzuführen war. Viele Angriffe zielen nicht auf die Verwahrung selbst, sondern auf Schwachstellen in der Infrastruktur, etwa bei sogenannten Bridges oder zentralen Börsen. So bleibt Sicherheit im Kryptobereich ein fortwährendes Wettrüsten – auch gegen menschliche Nachlässigkeit. Deshalb ist es entscheidend, Verwahrlösungen zu wählen, die über klassische Cold-Storages hinausgehen und institutionellen Sicherheitsanforderungen gerecht werden. Maßnahmen wie Verschlüsselung, Multi-Faktor-Authentifizierung und mehrstufige Kontrollmechanismen sind heute unverzichtbar. Nur so kann das Risiko wirklich minimiert werden.

Krypto-Verwahrung nach institutionellen Standards in der Praxis

Um den erwähnten Anforderungen gerecht zu werden und die Verwahrung von Krypto-Assets abzusichern, setzt z. B. die Crypto Finance Deutschland GmbH, ein Unternehmen der Deutschen Börse Group, auf Multi-Signature-Technologie und Hardware-Security-Modules (HSMs). Für jede Transaktion sind mehrere, voneinander getrennte Schlüssel erforderlich, die in zertifizierten HSMs generiert und gespeichert werden. Diese Module erfüllen internationale Sicherheitsstandards (z. B. FIPS 140-2 Level 3). Ein einzelner Schlüssel reicht nicht aus, um auf die Krypto-Vermögenswerte zuzugreifen. Die Verwaltung der Schlüssel und Zugriffsrechte sind sowohl technisch als auch organisatorisch und geografisch getrennt. Das bedeutet: Kein einzelner Standort und keine Einzelperson können allein auf die Assets zugreifen. Dadurch wird das Risiko interner und externer Angriffe erheblich reduziert. Auch Transaktionen unterliegen einem mehrstufigen Freigabeverfahren, bei dem autorisierte Personen unabhängig voneinander zustimmen müssen. Zusätzlich werden alle Systeme rund um die Uhr überwacht. Bei Auffälligkeiten greifen sofort sowohl automatisierte als auch manuelle Notfallprozesse, um potenzielle Schäden zu verhindern. Darüber hinaus umfasst die Versicherung von Crypto Finance explizit Risiken wie Diebstahl, Cyberangriffe und interne Pflichtverletzungen und geht damit weit über die Deckung vieler klassischer Cold-Storage-Lösungen hinaus.

Vorteile für die Finanzindustrie

Mit Krypto-ETPs, die dieser Sicherheitsarchitektur unterliegen, können Berater, IFAs und Fondsmanager ihren Kunden Krypto-ETPs anbieten, ohne selbst operative oder regulatorische Risiken tragen zu müssen. Das ist ein entscheidender Vorteil im professionellen Anlagegeschäft. Trotzdem können die Kunden an der Wertentwicklung der zugrundeliegenden Kryptowährungen partizipieren. Neben der Verwahrung von Kryptowährungen ist aber auch der rechtliche Rahmen entscheidend, den die Europäische Union geschaffen hat.

Neue Standards für Krypto-Produkte durch MiCAR

Die Markets in Crypto-Assets Regulation (kurz: MiCAR) der EU schafft ein einheitliches Regelwerk für den Umgang mit digitalen Assets wie Kryptowährungen. Die Verordnung gilt seit dem 30. Dezember 2024 in allen EU-Mitgliedstaaten und ersetzte damit einen Flickenteppich an nationalen Regelungen. Für Krypto-ETPs gilt MiCAR aber nicht uneingeschränkt. Viele börsengehandelte Krypto-Produkte in Europa sind weiterhin als Wertpapier klassifiziert und fallen so unter MiFID II sowie die nationalen Wertpapiergesetze. Unter MiCAR müssen Emittenten von Krypto-Assets wie nxtAssets ein Whitepaper, vergleichbar mit einem Prospekt, veröffentlichen, das umfassende Informationen über das Produkt, die Risiken und die Funktionsweise enthält. Krypto-Asset-Dienstleister durchlaufen ein Genehmigungsverfahren und müssen strenge Vorgaben zu Governance, ITSicherheit und Risikomanagement erfüllen. MiCAR enthält zudem explizite Vorgaben zur Vermeidung von Interessenkonflikten, Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Somit erhöht das Regelwerk die Transparenz durch umfassende Berichtspflichten, etwa zur Preisbildung, zu Handelsvolumina und zu wesentlichen Änderungen an den Produkten. Emittenten und Dienstleister müssen regelmäßig Informationen veröffentlichen und Investoren über Risiken aufklären.

Ausblick

Für ein nachhaltiges Wachstum des Kryptomarkts ist ein ausgewogenes Verhältnis von Sicherheit und Regulierung entscheidend. Nur so lässt sich das Vertrauen aller Zielgruppen in der Finanzindustrie gewinnen. nxtAssets greift daher auf die Sicherheitsarchitektur von Crypto Finance Deutschland GmbH zu, um die Bedürfnisse professioneller Investoren in ihren Produkten abzubilden. Denn nur mit Vertrauen als Grundbaustein, bleiben Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum ein relevanter Bestandteil der internationalen Finanzinfrastruktur.

Ein Beitrag von Dirk Heß, Geschäftsführer, nxtAssets GmbH