Schroders: Nach Regulierungsphase gehts mit China wieder bergauf

09.07.2013

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**Die Bewertungen sowohl für den Offshore- als auch für den chinesischen Inlands-Aktienmarkt bewegen sich in der Nähe historischer Tiefststände. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei etwa 1,3. **Louisa Lo, Fondsmanagerin des Schroder ISF Greater Chinese Equities, gibt sich trotz allem optimistisch.

(fw/ah) „Unserer Ansicht nach sind die sehr geringen Erwartungen und andere negative Einflüsse in den aktuellen Bewertungen bereits eingepreist. Die aktuellen Stände bilden daher unserer Meinung nach bereits den Boden, auch bei schwachen Wachstumsprognosen", sagt Louisa Lo.

Die Bewertungen variieren je nach Sektor. „Am einen Ende des Spektrums liegen Basiskonsumgüter, am anderen Banken. Das bekräftigt erneut unsere Ansicht, dass eine strikte Bewertungsdisziplin innerhalb des Aktienauswahlprozesses ausschlaggebend ist. Sollten sich Anleger weiterhin von chinesischen Aktien trennen, halten wir das für eine sehr attraktive Kaufgelegenheit. Als langfristig ausgerichtete Investoren sind wir stets bemüht, Qualitätsunternehmen ins Portfolio aufzunehmen vor allem, weil die Fundamentaldaten in China nach wie vor intakt und attraktiv sind", sagt Lo weiter. Somit würden Investoren dann profitieren, wenn sich in China nach der Phase der Post-Restrukturierung aufgrund der Reformen ein signifikanter Anstieg der langfristigen Wachstumskurve abzeichne.

Was bedeutet das jedoch für die Unternehmen und Anleger in der Phase, in der das Land einem langsameren Wachstum unterworfen ist? „Wir haben immer betont, dass wirtschaftliches Wachstum nicht in jedem Fall mit der Wertentwicklung des Aktienmarkts gleichzusetzen ist", erläutert Lo.

China strebe an, sich in Richtung einer konsumorientierten Wirtschaft auszurichten. „Daher werden langfristige Chancen weiterhin im Dienstleistungssektor und in verbrauchernahen Bereichen zu finden sein. Auch der Gesundheits-, Internet- und IT-Sektor sowie der Medienbereich bieten gute Möglichkeiten", sagt Lo. Denn die weitere Urbanisierung würde die heimische Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen verstärken. Umweltbezogene Branchen profitierten ebenfalls, da China seine Gesetze aufpolieren wolle. „Die Chinesen, die mittlerweile in den Genuss materieller Güter und eines wachsenden Wohlstandes gekommen sind, werden sich immer mehr ihrer Lebensqualität bewusst", erläutert Lo.

All diese Themen stellen nach Ansicht der Fondsmanagerin langfristige Investmentmöglichkeiten in China dar. „Diese Möglichkeiten auf Unternehmensebene aufzudecken und zu lokalisieren, spricht gegen die Beschaffenheit des chinesischen Marktes, in dem staatseigene Betriebe auf einem breiten Marktsegment mit gewinngetriebenen privaten Unternehmen konkurrieren. Generell bevorzugen wir privat geführte Unternehmen, bei denen sich die Interessen von Anteilseignern und Aktionären oftmals decken und die bessere Gewinnprofile bieten. Banken und zyklische Unternehmen sind wahrscheinlich die Verlierer im Umfeld der politischen Regierungsreformen", sagt Lo.

Es sei ein Schritt in die richtige Richtung, die Entschuldung und strukturelle Themen in China anzugehen.

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