Stabile Cashflows, Substanz und Risikoreduktion

07.05.2021

Thorsten Schrieber, Vertriebsvorstand der DJE Kapital AG / Foto: © DJE Kapital

In herausfordernden Phasen weniger zu verlieren als der breite Markt, ist ein gutes Motto. Wie das gelingen kann, lässt sich an der Wertentwicklung des globalen Mischfonds DJE – Zins & Dividende ablesen. finanzwelt wollte mehr in Erfahrung bringen und fragte nach bei Thorsten Schrieber, Vertriebsvorstand der DJE Kapital AG.

finanzwelt: Die Kapitalmärkte haben bis dato Rückenwind. Welcher Bedeutung kommt dem Risikomanagement in diesen herausfordernden Zeiten zu? Thorsten Schrieber» Ein funktionierendes Risikomanagement ist generell von großer Bedeutung, um Portfoliorisiken abzusichern. Wir überwachen die Portfolioallokation börsentäglich genau, so dass die Gewichtungen bei Bedarf schnell und proaktiv angepasst werden können. Je nach Einschätzung der aktuellen Marktlage entscheiden wir uns beispielsweise für die Absicherung von Währungsrisiken bei Nicht-EUR-Beteiligungen. Dieses aktive Risikomanagement erfolgt gegebenenfalls unter Einsatz von Währungsderivaten (Terminkontrakten). Darüber hinaus steuern wir aktiv die Asset Allokation und die Portfoliozusammensetzung durch den direkten Kauf oder Verkauf der einzelnen Wertpapiere sowie durch den Einsatz von börsennotierten Derivaten (beispielsweise Terminkontrakte). finanzwelt: In den vergangenen zehn Jahren konnten Sie eine jährliche Rendite von 5,8 % erzielen. In die Zukunft geschaut könnte das für einen globalen Mischfonds bedeuten, sein Aktienengagement zu erhöhen, um eine attraktive Rendite zu generieren? Schrieber» Laufende Erträge auf der Aktienseite und eine angemessene Bond-Rendite in genannter Höhe sind Ziele unserer Anlagestrategie. Daher investiert der Fonds in Aktien mit nachhaltiger Dividendenpolitik. Bemerkt sei, dass das Aktienengagement hierbei auf maximal 50 % begrenzt ist. Grundsätzlich beinhaltet das Portfolio meist eine ausgewogene Mischung von Aktien und Anleihen. Letztlich geht es auf der Aktien- wie Anleiheseite um stabile Cashflows und Substanz sowie die Begrenzung des Risikos. finanzwelt: Wo erkennen Sie derzeit die besten Chancen im Anleihesegment? Schrieber» Angesichts steigender Inflationserwartungen können die Renditen für festverzinsliche Wertpapiere zeitweise steigen. Alle relevanten Zentralbganken scheinen trotz des Inflationsszenarios an ihrer faktischen Nullzinspolitik festzuhalten. Um aber der latenten Gefahr für Anleihekurse mit längeren Laufzeiten im Fixed-Income-Universum entgegenzuwirken, haben die festverzinslichen Bestände vom DJE – Zins & Dividende tendenziell eine kurze Gesamtduration. Insbesondere im Unternehmensbereich als auch bei Staatsanleihen der Schwellenländer finden wir weiterhin angemessene Bewertungen und attraktive Kupons. finanzwelt: Sie setzen verstärkt auf dividenden- und substanzstarke Aktien. Ist nach dem massiven Dividendenrückgang 2020 ein „Comeback von Dividenden“ zu erwarten? Schrieber» Im vergangenen Jahr fielen viele Dividenden aus oder wurden gekürzt. Der DJE – Zins & Dividende blieb von Dividendenausfällen verschont. Wir investieren generell nicht in Unternehmen, bei denen die Dividendenkontinuität nicht gewahrt ist. Beispielsweise waren wir sehr vorsichtig im Bankensektor, was uns in den Jahren 2007/2008 in der Finanzkrise geholfen hat, als diese ihre Dividenden nicht mehr zahlen konnten. Stattdessen setzen wir vorrangig auf Aktien von Unternehmen, die selbst in Krisenzeiten stabile Zahlungsströme aufweisen und bei denen die Dividenden durch den Free-Cashflow gedeckt werden. Der Fokus liegt explizit auf Unternehmen, die eine Gewinnausschüttungsquote von 40 bis 60 % aufweisen und genügend Mittel für Forschung & Entwicklung thesaurieren. (ah)