... und kost' Benzin auch 3 Mark 10

02.04.2024

Die Preise für den Kraftstoff Super E10 sind im März an den Tankstellen in Deutschland den dritten Monat in Folge gestiegen, während die Preise für Diesel erstmals seit Dezember 2023 gesunken sind. Nach einer aktuellen Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes Clever Tanken kostete der Liter Super E10 im Monatsdurchschnitt rund 3 Cent mehr als im Februar, der Liter Diesel war rund 2 Cent günstiger als im Vormonat.

Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken, erklärt: „Hauptgrund für die hohen Kraftstoffpreise waren auch im März die hohen Rohölpreise. So kostete ein Barrel (rund 159 Liter) der für Deutschland wichtigen Nordseesorte Brent zeitweise mehr als 87 US-Dollar. So hoch waren die Preise zuletzt im Oktober 2023 gewesen. Solche Entwicklungen machen sich schnell an den Tankstellen bemerkbar. Dass der Dieselpreis jedoch gesunken ist, liegt vor allem an der geringeren Nachfrage nach Heizöl zu Beginn des Frühjahrs.“

Wie die Datenerhebungen von Clever Tanken weiter zeigen, kostete der Liter Super E10 im März im bundesweiten Durchschnitt rund 1,7883 Euro. Das sind etwa 0,0266 Euro mehr als im Februar (1,7617 Euro). Vier Tankfüllungen à 60 Liter kosteten damit im März 429,19 Euro. Das entspricht etwa 6,38 Euro mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (1,7648 Euro) war der Liter Super E10 im März 2024 um rund 0,0235 Euro pro Liter teurer. Bei vier Tankfüllungen à 60 Liter entspricht dies einem Preisanstieg von rund 5,64 Euro gegenüber März 2023.

Für einen Liter Diesel zahlten die Autofahrerinnen und Autofahrer im März rund 1,7305 Euro. Das waren rund 0,0186 Euro weniger als im Februar (1,7491 Euro). Vier Tankfüllungen à 60 Liter kosteten im März rund 415,32 Euro und damit 4,46 Euro weniger als im Vormonat. Der Liter Diesel war im März 2024 um rund 0,0098 Euro teurer als im Vorjahresmonat (1,7207 Euro), was einem Preisanstieg von rund 2,35 Euro bei vier Tankfüllungen à 60 Litern entspricht.

Schere zwischen Benzin und Diesel öffnet sich im März

Für einen Liter Super E10 zahlten Autofahrende im März rund 0,0578 Euro mehr als für einen Liter Diesel. Damit hat sich die Preisschere zwischen Benzin und Diesel gegenüber Februar (0,0126 Euro) um rund 0,0452 Euro zugunsten des Diesels geöffnet. Experte Steffen Bock geht davon aus, dass der Dieselpreis mit steigenden Temperaturen im April weiter nachgeben wird – und sich die Preisschere damit noch mehr öffnet.

Günstigste und teuerste Tanktage

Der günstigste Tanktag für Super E10 war Dienstag, der 12. März, mit einem bundesweiten Durchschnittspreis von 1,7630 Euro pro Liter. Der Liter Diesel war mit 1,7180 Euro am günstigsten am Mittwoch, den 13. März.

Am teuersten war Super E10 mit 1,8330 Euro pro Liter am Sonntag, den 31. März. Diesel war am Sonntag, den 3. März, am teuersten. An diesem Tag kostete der Liter im Bundesdurchschnitt 1,7430 Euro.

Städteranking im März

Den monatlichen Preisvergleich von Clever Tanken unter den 20 größten deutschen Städten entschied im März wiederholt Mannheim (1,7513 Euro) in der Kategorie der günstigsten Super-E10-Tankstädte für sich. Stuttgart (1,7615 Euro) und Bielefeld (1,7664 Euro) folgten auf den Plätzen zwei und drei.

Am teuersten war Super E10 im März im Monatsdurchschnitt wiederum in Wuppertal (1,8204 Euro), Dresden (1,8182 Euro) und Hamburg (1,8148 Euro).

Vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 kosteten im teuren Wuppertal durchschnittlich rund 436,90 Euro und damit rund 16,59 Euro mehr als im günstigen Mannheim.

Den ersten Platz in der Kategorie der günstigsten Diesel-Tankstädte belegte im März Bielefeld. 1,6927 Euro kostete der Liter hier im Monatsdurchschnitt. Auf Platz zwei folgte Bonn (1,6976 Euro). Bochum (1,7090 Euro) belegte zum vierten Mal in Folge den dritten Platz.

Die teuerste Stadt beim Tanken von Diesel war im März dagegen zum vierten Mal in Folge Leipzig (1,7957 Euro). An zweiter Stelle folgte Berlin (1,7529 Euro) und an dritter erneut Wuppertal (1,7525 Euro).

Gründe für den Anstieg der Kraftstoffpreise im März

Steffen Bock erklärt die Gründe für den Anstieg der Rohöl- und damit auch der Kraftstoffpreise im März: „Seit Jahresbeginn sind die Rohölpreise moderat gestiegen. Dieser Trend hat sich im März fortgesetzt – und war an den Zapfsäulen schnell sichtbar. Zu den treibenden Kräften zählen der Gaza-Krieg und die allgemeinen Spannungen im Nahen Osten, die sich auf das Angebot auswirken. Auch die Förderpolitik des Ölverbunds OPEC+ sowie die Drohnenangriffe der Ukraine auf russische Ölraffinerien trugen im März zum Preisanstieg bei, indem sie das Angebot weiter verknappten.“

Nach Ansicht des Experten habe zudem der zeitweise schwächere US-Dollar die Nachfrage nach Rohöl aus anderen Währungsräumen erhöht. Denn da Rohöl in der Regel in Dollar gehandelt wird, macht ein schwacher Kurs den Rohstoff billiger. Die daraus resultierende höhere Nachfrage führt wiederum zu steigenden Preisen.

Gedämpft wurde der Preisanstieg wiederum vor allem durch die schwächelnde Konjunktur in China und Europa.

Ausblick

Wie schon für den vergangenen Monat rechnet Steffen Bock auch für den April mit steigenden Kraftstoffpreisen. „Die globalen Krisen und die Förderpolitik der OPEC+ werden auch im April für hohe Rohölpreise sorgen. Damit werden auch die Kraftstoffpreise auf entsprechendem Niveau bleiben. Entspannung könnte es hingegen beim Dieselpreis geben, da die Heizsaison zu Ende geht und damit die Nachfrage nach Heizöl sinkt.“

Um an den Zapfsäulen zu sparen, rät Steffen Bock Autofahrenden, regelmäßig die Kraftstoffpreise über Apps, Navigationsgeräte oder das Internet zu vergleichen. iPhone-Nutzer können dies mit der App von Clever Tanken auch über CarPlay tun.

Autobahntankstellen sollten Autofahrende meiden, wenn dies ohne Umwege möglich ist. Denn sie sind aufgrund ihrer günstigen Lage und der geringen Konkurrenz in der näheren Umgebung oft teurer als beispielsweise Tankstellen in größeren Innenstädten.

Außerdem sollten Autofahrerinnen und Autofahrer beachten, dass mancherorts bis zu sechs Preisspitzen am Tag vorkommen – vor allem bei Markentankstellen. Steffen Bock: „Teilweise gibt es an ein und derselben Tankstelle Unterschiede von bis zu 15 Cent pro Tag. Vergleicht man alle Tankstellen in einer Stadt, sind es auch schon mal bis zu 22 Cent innerhalb von 24 Stunden.“ Günstige Tankzeiten finden sich überall häufig zwischen 8 und 10 Uhr, 12 und 13 Uhr sowie 20 und 22 Uhr. (fw)