Wachsende Belastungen für Büromieter

23.02.2023

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Eine erstmalig durchgeführte Untersuchung von bulwiengesa und BAUAKADEMIE vereint Perspektiven von Investoren und Mietern im Büroimmobiliensegment. Die Kurzstudie „Gesamtmietbetrachtung – Büromarkt Deutschland“ verdeutlicht dabei besonders, dass hohe Betriebskosten auch die Gesamtmietbelastung verstärken.

Auch der Büroimmobilienmarkt ist von spürbaren Folgen der aktuellen Entwicklungen des Immobiliensegments betroffen. Der Trend zeigt einen Wandel vom Vermieter- zum Mietermarkt. Die Energiekrise und hohe Inflation wirken zudem besonders auf die Mietnebenkosten und erhöhen damit die Belastung vieler Mieter. Anmietungsentscheidungen oder auch der Verbleib in bestehenden Flächen hängt mehr und mehr von der Analyse der beiden Kostenpositionen Kaltmiete und Betriebskosten ab. Für Investoren und Vermieter wird die Optimierung der Betriebskosten also immer wichtiger, um in einem schwierigeren Marktumfeld im Wettbewerb zu bestehen.

Die Mietentwicklung von Büroimmobilien war laut Studie sowohl in der vergangenen Dekade als auch während Krisenzeiten von einem ungebrochenen Wachstum geprägt. Lange Zeit veränderten sich die Betriebskosten zeitgleich nur unwesentlich. Pandemie, Ukrainekrieg und die in Gang gesetzte Lohn-Preis-Spirale sorgten zuletzt aber für einen noch nie dagewesenen Anstieg der Betriebskosten. In den vergangenen beiden Jahren war er besonders stark, für den Zeitraum von zehn Jahren liegt er bei 117 %. Damit nimmt der Einfluss der Betriebskosten auf die Gesamtmiete erheblich zu. Beim Neubau machen die Betriebskosten damit mittlerweile bis zu ca. 21 % (in der Spitze) der Gesamtkosten aus, im Bestand liegt der Anteil bei rund 24 %.

Sven Carstensen, Vorstand bulwiengesa AG, zur Marktstudie: „Die durchsetzbaren Ansprüche der Mieter steigen, zugleich nimmt ihre Kostensensibilität wieder zu. Daher ist die Betrachtung der Gesamtmietbelastung von enormer Relevanz. Betriebskosteneinsparungen bedeuten aus Vermietersicht, wieder mehr Spielräume für Mietverhandlungen zu schaffen oder sich vom Wettbewerb abzuheben. Die Performance eines Investments ist wieder mehr vom aktiven Objektmanagement und damit verbunden dem Heben von Ertragspotenzialen abhängig.“

Andreas Kühne, Geschäftsführer BAUAKADEMIE Performance Management GmbH, zur besonderen Bedeutung der Ergebnisse: „Wenngleich es unter den Kostentreibern Faktoren gibt, die nicht beeinflussbar sind, stehen Mietern und Vermietern doch zahlreiche Stellschrauben zur Verfügung, um Kosten signifikant zu drosseln. Wer dauerhaft wettbewerbsfähig bleiben möchte, sollte sich mit den Fakten vertraut machen – auf allen Seiten. Die Zeiten, dass sich überdurchschnittliche Mieterlöse trotz eines vernachlässigten Objektmanagements erzielen lassen, sind vorbei.“

Die vollständige Kurzstudie finden Sie hier (kostenloser Download). (lb)