Was tun, wenn am 1. April die Gehälter nicht gezahlt werden können?

27.03.2020

David Rölleke / Foto: © SBS Media

Punkt Nummer 4: Offen, klar und präzise kommunizieren

Es ist von einer enormen Wichtigkeit, mit den Gläubigern und Menschen, die Geldzahlungen von dem Unternehmen erwarten, zu sprechen. Es ist ratsam, einen Brief oder eine E-Mail zu verfassen, in welcher offen und ehrlich dargelegt wird, wie sich die aktuelle Situation aufgrund des Corona Virus gestaltet und dass es möglicherweise dazu kommen kann, dass die bestehenden Verbindlichkeiten deswegen nicht pünktlich bezahlt werden können. Auch sollte in einem solchen Schreiben mitgeteilt werden, dass das Unternehmen aktuell schon auf der Suche nach Lösungen für die problematische Situation ist und über den Zwischenstand unbedingt berichtet werden wird. Realisiert werden kann dadurch in aller Regel ein Aufschub der Zahlungen von mindestens zehn Tagen. Dies gilt für Geschäftsführer von Unternehmen sowohl in ihrem privaten, als auch im geschäftlichen Rahmen.

Punkt Nummer 5: Niemals aus dem Privatvermögen Zahlungen tätigen

Zumindest zu Beginn der Krise, an dem vieles noch unklar ist, sollten Unternehmen beziehungsweise ihre Geschäftsführer davon absehen, Kündigungen von Sparkonten oder fleißig gepflegten Bausparverträgen vorzunehmen. Dieses private Vermögen sollte für die Begleichung von Verbindlichkeiten zumindest vorerst tabu sein. Im schlimmsten Szenario kommt es so nämlich nicht nur zu einer Insolvenz des Unternehmens, sondern auch zu einem privaten finanziellen Ruin. Das Vorgehen kann ebenfalls mit dem eigenen Steuerberater abgestimmt werden. Auch hier sollten niemals unkluge und nicht durchdachte Handlungen aufgrund einer emotional aufgeladenen Situation entstehen.

Generell lässt sich mit Sicherheit festhalten, dass die Krise, die das Corona-Virus in Deutschland ausgelöst hat, das ganze Land vor riesige Herausforderungen steht. Die wirtschaftlichen Konsequenzen, welche die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus nach sich ziehen werden, können aktuell selbst von Experten nicht in ihrem vollen Umfang vorausgesagt werden. Das wichtigste in diesen schweren Zeiten ist es, dass Unternehmen einen kühlen Kopf bewahren und nicht vorschnell handeln. Den Kopf bereits zu dem jetzigen Zeitpunkt in den Sand zu stecken, ist keine Option. Abzuwarten ist auch, welche Hilfen und Förderungen von der Bundesregierung in den nächsten Tagen und Wochen noch verabschiedet werden. Die Zeit wird mit Sicherheit eine herausfordernde, aber sie bietet auch Chancen, durch kluges Handeln die Krise relativ unbeschadet zu überstehen und in eine florierende Zukunft zu schauen.