Wohnungsmarkt Westdeutschland: Die ersten Preise fallen

03.03.2023

Foto: © taa22 - stock.adobe.com

Angebotsmieten: Starkes Plus in Saarbrücken, leichter Rückgang in Frankfurt und Darmstadt

Der langjährige steile Aufwärtstrend bei den Mieten scheint in einigen westdeutschen Städ- ten mittlerweile gestoppt. Stieg der Median der Angebotsmieten in Saarbrücken seit 2021 nochmals um 6,9 %, gab es in Frankfurt und Darmstadt leichte Mietpreisrückgänge. Dennoch hielt Frankfurt bei der Durchschnittsmiete mit 16,55 Euro/m2 den Spitzenplatz. Auch bei der Spitzenmiete blieb „Mainhattan“ mit 23,30 Euro/m2 vorne (vor Köln mit 20,43 Euro/m2). Die niedrigste Durchschnittsmiete maßen die Marktforscher in Duisburg (7,29 Euro/m2). In den vergangenen zehn Jahren legten die Medianmieten in Dortmund (+63,3 %), Koblenz (+56,0 %) und Ludwigshafen (+53,8 %) besonders stark zu. In hochpreisigen Städten wie Darmstadt (+35,6 %), Frankfurt (+32,1 %) und Wiesbaden (+30,3 %) fielen die Zuwächse eher moderat aus.

Eigentumswohnungen: Durchschnittspreise steigen, Spitzenpreise geben nach

Deutlich stärker als die Mieten zogen in den vergangenen zehn Jahren die Kaufpreise für Wohnungen an. Die Ausreißer nach oben: Koblenz (+160 %), Bonn (+157,2 %) und Ludwigshafen (+157,0 %). Die geringsten Preiszuwächse verbuchten Darmstadt (+101,0 %) und Saarbrücken (+83,3 %). Der Aufwärtstrend der Kaufpreise setzte sich auch 2022 fort. In etwa der Hälfte der untersuchten Städte zogen die Preise um mehr als 5 % an. Die Spanne reichte von 2.131 Euro/m2 in Duisburg bis zu 7.151 Euro/m2 in Frankfurt. Die Spitzenkaufpreise gaben 2022 leicht nach. Für Frankfurt nennt Wüest Partner nunmehr 10.786 Euro/m2, den niedrigsten Spitzenkaufpreis bietet Wuppertal (3.812 Euro/m2). Generell sind Neubauwohnungen (Baujahr ab 2010) im Schnitt 55 % teurer als Altbau-wohnungen. Sogar etwa doppelt so teuer sind sie an grundsätzlich günstigeren Standorten wie Duisburg, Essen, Saarbrücken und Wuppertal.

Deutliche Preisnachlässe bei Mehrfamilienhäusern

Deutliche Preisnachlässe gab es 2022 bei Mehrfamilienhäusern. Die Angebotspreise sanken im Schnitt um 4,5 %. Am teuersten waren solche Immobilien erneut in Frankfurt (5.127 Euro/m2) und Düsseldorf (4.259 Euro/m2).  Daran gemessen waren Mehrfamilienhäuser in Saarbrücken (1.356 Euro/m2) und Duisburg (1.530 Euro/m2) Schnäppchen. Die Bruttokaufpreisfaktoren reichten von 30,3 in Düsseldorf und 30,2 in Frankfurt bis hinunter zu 17,1 in Mönchengladbach. Nach Einschätzung von Wüest Partner erscheint fraglich, dass sich 2023 angesichts von Finanzierungszinsen zwischen 3,5 % und 4,0 % hohe Kaufpreisfaktoren von 30 oder mehr halten werden.

Die vollständige Studie finden Sie hier. (ml)